Die Entführung eines afrikanischen Kindes durch die deutschen Behörden in Peine (Niedersachsen) - Appell von The VOICE Refugee Forum für das Recht von Jubilee Sunday ihre Tochter selbst zu erziehen
Statement von The VOICE Refugee Forum zur Entführung des Mitgliedes einer afrikanischen Familie und zur anhaltenden, aktiven und beharrlichen Zerstörung der Familie von Jubilee Sunday.
Ihr könnt das Jugendamt erreichen, um eure Empörung über diesen Kontakt auszudrücken.
Landkreis Peine (Der Landrat)
z.Hd. Frau Young
Jubilee Sunday wurde verboten ihre Tochter zu sehen, ganz zu schweigen davon, ihren Aufenthaltsort zu erfahren.
Wir haben von der Entführung von Favour, einem achtjährigen Mädchen aus Nigeria erfahren, die seit ihrer Geburt mit ihrer Mutter gelebt hatte und die sich jetzt in den Händen des Systems einer rassistischen Familienpolitik befindet, die das Ziel verfolgt, die Verbindung zu ihrer Familie zu zerstören.
Die letzte aufgenommene Erklärung von Schwester Jubilee können Sie hier hören: https://www.mixcloud.com/TheVOICES/african-child-kidnapped-by-german-au…
Jubilee Sunday ist eine nigerianische Asylbewerberin. Sie kam im März 2018 mit ihrer achtjährigen Tochter Favour nach Deutschland, wobei sie hochschwanger war. Beide baten in Hannover um Asyl.
Schwester Jubilee wurde durch die deutschen Behörden auch von ihrem Mann getrennt, dem Vater ihrer beiden neugeborenen Zwillinge. Er wurde mehr als 450 km weit von seinen Söhnen weggeschickt und hat seitdem für die Vereinigung der Familie gekämpft.
Nachdem man ihre Tochter entführt hatte, die am Morgen zur Schule ging und nicht mehr zurückkam, wurde Jubilee, als wäre das schon nicht genug, am 23. Januar 2019 auch noch einer Gerichtsanhörung in Peine (Niedersachsen) unterzogen, dafür dass sie die Mutter ihres ersten Kindes ist. Das einzige Ziel des Gerichtsverfahrens war es, die Entführung und weitere Entfremdung Favours von ihrer Familie zu legalisieren. Jubilee selbst wurde während des Verfahrens nicht angehört und hatte keine Möglichkeit zu reden und ihren Standpunkt zum Ausdruck zu bringen. Die Entscheidung wurde über ihren Kopf hinweg gefällt.
Es ist nun fast drei Wochen her, dass Favour von dem Radar ihrer Familie verschwunden ist und derselbe Grund wird vorgeschoben werden, um die Familienbande, die über acht Jahre bestanden haben, zu zerstören.
The VOICE Refugee Forum hat ferner die Information erhalten, dass als Grund für den Kindesentzug die Beschwerde der Tochter herangezogen wurde, dass die Mutter sie geschlagen hätte und ihr nichts zu essen geben würde. Die Mutter weist diese Anschuldigungen entschieden von sich.
Da das Kind auch beklagte, dass sie gegenüber den Babys vernachlässigte würde, und aufgrund der Tatsache, dass ihre Klagen mit der Geburt der Zwillinge begonnen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass die achtjährige Favour Eifersuchtssymptome gegenüber den neuen Brüdern zeigt. Dies ist eine normale Reaktion von Kindern, die plötzlich die Liebe der Eltern mit neuen Geschwistern teilen müssen – eine Situation, die aber sicher nicht dadurch gelöst wird, dass man das Kind von den Eltern wegnimmt.
Wir bestehen entschieden auf das Recht der Mutter, ihr Kind großzuziehen – und auf das Recht des Kindes, mit der Mutter zu leben. Besonders für ein afrikanisches Kind ist die Verbindung zu den afrikanischen Wurzeln sowie zu afrikanischem Hintergrund und Identität besonders wichtig.
Doch leider erleben wir immer wieder, dass deutsche Behörden sehr schnell sind, wenn es darum geht, afrikanische Kinder unter dem Vorwand des sogenannten „Kindeswohls“ ihren Eltern wegzunehmen – sei es dass die Kompetenz der Eltern angezweifelt wird, sei es in einem Versuch, die Kinder zu „germanisieren“, das heißt, afrikanische Einflüsse und Kultur zu reduzieren und sie so genannten deutschen kulturellen Werten zu unterziehen – was auch eine Taktik ist, die Abschiebung der Eltern eines Tages zu erleichtern.
An dieser Stelle wollen wir uns an die Kampagne von Claudia Omoroghomwan erinnern, die wir unterstützten, die erfolgreich gegen die Behörden für das Recht gekämpft hat, mit ihren Kindern zu leben (https://thevoiceforum.org/node/1727).
Wir sind äußerst sensibel und kritisch gegenüber jeglichem rassistischem Unterton im Handeln der deutschen Behörden.
Wir sehen es zudem als äußerst wichtig, dass Jubilees Mann und Vater der Zwillinge das Recht hat, mit seiner Familie zu leben, damit seine Söhne zusammen mit ihm aufwachsen können und damit die Belastung und die Verantwortung, die die Sorge für drei Kinder bedeutet, auf zwei Schultern verteilt wird.
Art. 6 des deutschen Grundgesetzes (GG) muss für jeden gelten:
„Art 6. (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“
Jubilee Sunday soll zusammen mit ihrem Ehemann leben!
Favour soll zusammen mit ihrer Familie leben!
Wir sind in starker Solidarität mit dem Fall von Jubilee Sunday und wir beobachten ihn aufmerksam und kritisch. Wir ermahnen alle verantwortlichen Behörden und Institutionen unsere Sorgen sehr ernst zu nehmen!!!
Hintergrund:
Von einem Freund der Familie von Jubilee Sunday (Joseph from URRM, Karlsruhe) erreichte uns folgender Bericht:
„Solidarische Unterstützung für eine Frau namens Jubilee Sunday wird dringend benötigt. Sie lebt in Hohenhamel, Hannover.
Jubilee Sunday ist Flüchtling aus Nigeria. Sie kam am 31. März 2018 zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter hochschwanger nach Deutschland. Beide ersuchten in Hannover um Asyl.
Am 17. April 2018 entband sie ein Zwillingspärchen, zwei Jungen, als sie noch im Lager lebte. Später, im Juli wurde sie mit ihren Kindern in ein Heim in Hohenhamel umverteilt. Dort sind sie die einzigen Nigerianer und die einzigen Schwarzen. Alle anderen Flüchtlinge sind Araber.
Die kleine Favour wurde in einer Schule angemeldet. Ein Schulbus kommt täglich, um sie zusammen mit den arabischen Kindern abzuholen, und bringt sie nach der Schule auch wieder nach Hause. Auch am Montag, dem 14. Januar 2019, ging Favour zur Schule, während ihre Mutter sich zuhause um die Zwillinge kümmerte. Als sie später auf Favour wartete, erhielt sie plötzlich einen Anruf der Schule, dass Favour bei ihnen bleiben würde und, falls sie ihre Tochter sehen wolle, sie am nächsten Morgen zur Schule kommen solle. Diese Situation überraschte Jubilee und sie wusste nicht, was sie tun sollte.
Am nächsten Tag, dem 15. Januar 2019, ging sie zur Schule. Dort wurde ihr gesagt, dass Favour bei ihnen bleiben würde. Jubilee verlangte, ihre Tochter zu sehen. Später bat man sie, nach Hause zu gehen und auf Favour zu warten.
Zu Hause wurde sie ein paar Stunden später von zwei Personen in Begleitung der Person, die im Sozialdienst arbeitet, aufgesucht. Man hielt ihr ein Formular vor, das sie unterschreiben sollte, was sie verweigerte. Man sagte ihr, dass man ihr nicht erlauben würde, ihre Tochter wiederzusehen, weil sie nicht unterschrieben hätte und dass man vor Gericht gehen würde, um ihr das Recht über die Tochter entziehen würde. Am Mittwoch, dem 16. Januar, erhielt sie einen Telefonanruf mit der Ankündigung des Gerichtstermins für den 23. Januar 2019.
Bitte, ich bitte dringend um solidarische Unterstützung, so dass Jubilees Tochter Favour wieder nach Hause kommt.
Der Ehemann von Jubilee und Vater der Zwillinge ist nach Karlruhe umverteilt worden, all seine Versuche, mit der Familie zusammenzuwohnen, sind gescheitert, weil sie nicht zur gleichen Zeit in Deutschland angekommen sind.
Bitte, bitte, bitte, lasst uns helfen und diesen dringenden Fall unterstützen.
Bitte kontaktiert Jubilee (01521337938) für weitere Informationen. Danke!“
(Am 23. Januar fand die gerichtliche Anhörung statt.)
Ihr könnt auch das Amtsgericht Peine erreichen, um eure Empörung über diesen Kontakt auszudrücken.
Amtsgericht Peine (Familiengericht)
Akt. Zei.: NZS 20F7/19SO
z.Hd Frau Bührig
Tel.: 05171/705220