Präsentationen im Rahmen der Kampagne Krieg gegen Migration:
- Maissara Saeed über Sudan: asylum seekers and Refugees in Germany
Krieg gegen Migration oder occupy Europe? Auf welcher Seite stehst du?
Die imperialistischen Länder, zusammen in der NATO organisiert und/oder miteinander konkurrierend, fallen ihren Interessen folgend in andere Länder ein und zerstören sie. Die Kolonialzeit endete nie und entgegen aller Heuchelei zivilisiert zu sein, wächst der Blutzoll.
Alle sechs Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Das geschieht nicht in Deutschland, Frankreich oder Belgien – hier ist das Risiko für Kinder weit höher, sexuell missbraucht oder vergewaltigt zu werden. Vor Hunger sterben die Kinder in Afrika, dem reichsten Kontinent der Erde. Aber es gibt eine Verbindung zwischen ihnen und den Kindern in Europa: sie alle sind Menschen, die sich nach Liebe, Schutz und Bildung sehnen. Sie sind geboren in einer Zeit, in der die Menschheit eigentlich die Mittel und das Wissen besitzt, die Nahrungs- und anderen elementaren Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen zu befriedigen. Aber aufgrund des politisch-ökonomischen Systems - oder sagen wir - der Frage des Privateigentums sterben Menschen an Hunger, obwohl sie auf gutem Land leben, welches aber in der Hände der GroßgrundbesitzerInnen ist. Menschen sind obdachlos, während Häuser wegen der Gewinnsucht ihrer EigentümerInnen langsam verrotten. Menschen leben in Lagern, Reservaten, Ghettos und auf unfruchtbarem Land wegen der Interessen der großen Bosse.
Die Mehrheit der Menschen wird tagtäglich mit tödlichem Terror durch die Gesetze des sogenannten freien Marktes konfrontiert. Und langsam schwappt dieser auch in die Ursprungsländer zurück, von wo die Eroberer und Invasoren vor mehr als 500 Jahren starteten. Heute kontrollieren und beherrschen sie unsere Länder, mischen sich in deren Angelegenheiten ein und bombardieren sie im Namen der Demokratie. Sie plündern sie aus, um ihr extravagantes und perverses Luxuslebens und die riesigen bürokratischen Kontrollsysteme, mit denen sie ihre eigenen Gesellschaften steuern, zu finanzieren. Und zugleich ist dabei der Rassismus das am besten funktionierende Mittel, um zu teilen und zu herrschen.
So kommt es zu dem von den europäischen Staaten geführten Krieg gegen die Migration, gegen eine Migration, die vor allem erzwungen ist. Migration ist etwas natürliches, wenn deine Lebensbedingungen zerstört oder bedroht werden; dann wirst du einen sicheren Platz suchen. Gegenwärtig erleben wir, dass viele EuropäerInnen - vor allem aus den südeuropäischen Ländern - ihre Heimat auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen. Ihre bankrotten Systeme führen sogar zur Auswanderung aus den Kernländern. Aber sie werden nicht bekämpft, und gleichzeitig fahren ihre HerrscherInnen damit fort, unsere Länder auszuplündern und zu zerstören. Sie tun das wo immer möglich, im Interesse der großen Konzerne und Banken. Und sie führen Krieg gegen die Migration aus unseren Ländern, eine Migration, die sie selbst verursacht haben. Für die allermeisten gibt es keine Wahl - wo sie herkommen, ist bereits Krieg. Deshalb haben sie das Recht in Europa zu sein, dort wo die Zerstörung ihrer Heimat hergekommen ist. Und verbunden mit den sozialen und politischen Basisbewegungen in den Heimatländern und als eine vereinigte Front aus Flüchtlingen, MigrantInnen und politisch bewussten Menschen arbeiten wir für eine Revolution, die den Kindern der ganzen Welt ein menschenwürdiges Leben bringen und ein System stürzen wird, welches nur Leid, Blut und Tränen produziert – es gibt Licht am Horizont.
Das Wissen um die obengenannten Zusammenhänge stellt uns vor große Herausforderungen. Der Kampf für unsere Rechte als Flüchtlinge und MigrantInnen in Deutschland ist verbunden mit dem Kampf unserer Familien und Freunde in unseren Heimatländern. Darüber hinaus ist es aber auch der Kampf für eine fortschrittliche gesellschaftliche Entwicklung in Europa - gegen eine "Kultur" des Todes. Eine auf Militärexporten, Kriegsführung, Ressourcenverschwendung, Finanzspekulationen mit menschlichen Existenzgrundlagen, etc. aufgebaute Gesellschaft, die gleichzeitig von sich als zivilisiert, demokratisch und freiheitlich redet, lebt im Zustand der Schizophrenie und unter schwerem Realitätsverlust. Der deutsche Staat und die Gesellschaft sind rassistisch. Die negativen Auswirkungen bezüglich menschlicher Werte und sozialem Verhalten sind gravierend.
Ausgehend von unserer Feststellung "Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört" und des Positionspapiers "gegen koloniales Unrecht" wollen wir unter dem Titel "Krieg gegen Migration" weiter unsere politische Basis ausbauen und den Diskussionsprozess fortsetzen. Seit Bestehen der KARAWANE sind gerade in der praktischen Arbeit und den konkreten Kämpfen die Thematisierung der Fluchtgründe, bzw. der Situation in den Herkunftsländern immer bedeutsam gewesen, z.B. Togo Kampagne (2004-2006), Verteidigungskampagnen von politischen AktivistInnen. Bei den täglichen Kämpfen gegen das deutsche Lagersystem dürfen wir die politischen Hintergründe und Zusammenhänge nicht vergessen.
Wir wollen zukünftig bei unseren Zusammenkünften, Seminaren und Aktionen unter dem Arbeitstitel "War on migration" einen Austausch für eine kontinuierliche Arbeit bezüglich dessen beginnen. "War on migration" ist das Ergebnis der Zerstörung unserer Länder und spiegelt sich in der Abschiebepolitik, in der Kollaboration und Bestechung der Botschaften dem Frontex-Monster und auch der UN- und NGO Politik wieder.