Refugee Protestmarch Würzburg Berlin first step
by The VOICE Refugee Network
8. september the Refugee Protestmarch is on the move. 50 among Refugees Migrants and Activists walked the fist stage of 20 km to Dipbach. Next destinations Schweinfurt, where in the two lagers Refugee have been mobilized to join the March. Next steps are:
Münnerstadt 10.9 - Bad Neustadt 11.9. - Henneberg 12.9. (Thüringen border) - Wasungen 13.9. - Klein Schmalkalden 14.9. - Wahlwinkel 15.9. - Cobstädt 16.9. - Erfurt Gispersleben 17. 9. Erfurt 18.9. Berlstedt 19.9 - Teutleben 20.8. (border Thüringen-Sachsen Anhalt).
Der Protestmarsch der Geflüchteten und Asylbewerber_innen kommt nach Thüringen
Der Protestmarsch der hier in Deutschland mit Lagersystem, Residenzpflicht, Gutscheinsystem, Abschiebebedrohung und Behördenwillkür schikanierten Menschen, die es gewagt haben ausgerechnet hierher in die Bundesrepublik Deutschland zu kommen, um ihren Asylantrag zu stellen bzw. auch jene, welche auf ihrem Weg in ein anderes Zielland hier festgehalten wurden, erreicht in Kürze eine wichtige Grenzlinie - die zwischen den sog. “Freistaaten” Bayern und Thüringen.
Diese Menschen sind aus dem für Sie mutwillig konstruierten System der Lagerhaltung ausgebrochen und marschieren zivilisiert und ungehorsam gegenüber der für sie geltenden Residenzpflicht gen Berlin, um dort mit einem Protestcamp auf die für sie unerträglichen Zustände aufmerksam zu machen und für die Einhaltung ihrer natürlichen Menschenrechte auch hier in Deutschland einzutreten.
Die KARAWANE für die Rechte von Flüchtlingen und Migrant_Innen und The VOICE Refugee Forum Thüringen werden gemeinsam im BREAK ISOLATION MOVEMENT dem Zug der emanzipiert Widerstand leistenden Menschen an der ehemaligen Systemgrenze zwischen Ost und West (sog. erster und zweiter “Welt”) einen solidarischen Empfang bereiten. Leider ist diese Grenzlinie noch heute als solche wirksam - eine Grenzlinie der institutionalisierten Unterschiede im Umgang mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen zur willkürlichen Repression von geflüchteten Menschen in sowie als überregionale Residenzpflichtgrenze zwischen den beiden Bundesländern Bayern und Thüringen.
Um diesem grenzüberschreitenden Akt an dieser für “Normalbürger” nicht mehr nachfühlbaren Grenze den gebührenden Nachdruck zu verleihen, werden wir das Zeltlager des Protestmarsches im ehemaligen Grenzstreifen in beiden Bundesstaaten etablieren und eine symbolische Brücke zur Überwindung der hier nachvollziehbar diskriminierenden Grenzsetzungsideologie schlagen.
Bis 1989/90 war diese Grenze eine Todeszone zwischen differenten und unversöhnlichen Wirtschafts- und Sozialsystemen - und doch konnte diese Mauer und Grenze überwunden werden, weil ihre NOT-WENDIGKEIT zu Recht in Frage gestellt wurde. In der gleichen Zeit, in der diese Demarkationslinie für Bürger der EU immer weiter an Bedeutung verlor, wurde aus asylpolitischen Abschottungsüberlegungen heraus genau diese und noch viele andere - unsichtbare - Grenzen mehr per Gesetz installiert, um die Bewegungsfreiheit der hierher geflüchteten Menschen willkürlich und radikal einzuschränken.
In unvergleichlichem Zynismus wird zur politischen Begründung dieser Gesetzwidrigkeiten von “Lastenausgleich” zwischen den Kommunen, der Sicherstellung des behördlichen Zugriffs (bei ohnehin vollständiger wirtschaftlicher Abhängigkeit vom “Sachleistungsprinzip”) insbesondere zur Abschiebung und vor allem davon schwadroniert, dass “keine Anreize” für Nachfolgemigration 'geschaffen' werden sollen.
“Geschaffen worden” ist ein System rassistisch motivierter und institutionalisierter Diskriminierung, Entrechtung, Kriminalisierung und Erniedrigung von Menschen, denen die Lebensgrundlage in ihren Herkunftsländern durch kriegerische Konflikte, wirtschaftliche Hegemonie mit Ausbluten der jeweils vorhandenen Ressourcen, Klimawandel und der damit verbundenen Zunahme von Naturkatastrophen mindestens genauso systematisch entzogen wird, wie hier ihre Rechte als Gleiche unter Gleichen.
Wir laden alle solidarisch gesinnten Menschen dazu ein, den emanzipatorischen Protestmarsch der Betroffenen durch Thüringen und weiter nach Berlin mitzutragen und staatlicher Willkür einen gemeinsamen Widerstand entgegenzustellen - wir werden uns als Menschen nicht teilen und weiter beherrschen lassen, sondern werden unseren weiteren Weg gemeinsam und über die vorgeschobenen Grenzen hinweg finden!
Aktuelle Informationen zum Marsch unter: http://www.refugeetentaction.net
Weitere Informationen unter: http://thecaravan.org/ und https://thevoiceforum.org/
Kontakt VOICE Refugee Forum Jena:
Tom Ndindah (mobil): +49176 99621504 (deutsch/english)