"Wenn die Deutsche Regierung entschieden hat Osman abzuschieben, bedeutet dies, dass sie teilnimmt am Morden im Sudan. Wir versichern, dass jede Behörde, die an der Abschiebung beteiligt ist, zur Rechenschaft gezogen wird."
Mitteldeutsche Zeitung - Es geht um Leben und Tod
junge Welt Interview mit Maissara Saeed: Man wird ihn zum Schweigen bringen wollen
update: Organisationen und Medien sprachen heute mit dem Leiter Herr Liebau von der Abteilung 3 im Innenministerium. Dieser sagte, dass sie den Fall genau prüfen werden.
Inzwischen hat die Leipziger Rechtsanwältin Bergk die Rechtsvertretung von Herrn Osman übernommen. bitte beachten: Brief an Innenminister Holger Stahlknecht
Osman Tigani, Sudanesischer Flüchtling und politischer Aktivist aus Darfur/Westsudan ist im Abschiebehaft in Halle, morgen (07.02.13) wird er nach Dessau gebracht und am Freitag (08.02.13) soll er in den Sudan deportiert werden, wo er inhaftiert und später ermordet wird durch Sudanesische Sicherheitskräfte.
Osman hat 2004 Asyl beantragt. Tragischer Weise lehnten die dDeutschen Behörden sein Gesuch ab. Osman tat, was er tun konnte, um sicher hier leben zu können, aber letztes Jahr wurde sein Verfahren geschlossen und er wurde aufgefordert Deutshcland zu verlassen.
Im Namen der Sudanesischen Gemeinde in Deutschland, wiederhole ich wieder und wieder, Sudan ist ein Konflikt- und Kriegsgebiet und die Sicherheitskräfte zählen Flüchtlinge in Europa insbesondere diejenigen aus der Darfur Region zu gesuchten Personen und jeder nach Sudan abgeschobene Flüchtling wird sofort festgenommen und später getötet.
Wir warnen eindringlich die Ausländerbehörde Bitterfeld, das Bundesamt und die Deutsche Regierung vor jeglicher Gewalt, die Osman Tigani widerfahren wird. Die Deutsche Regierung ist voll verantwortlich für sein Leben und seine Sicherheit.
Und ich sage in aller Deutlichkeit: wenn die Deutsche Regierung entschieden hat Osman abzuschieben, bedeutet dies, dass sie teilnimmt am Morden im Sudan. Wir versichern, dass jede Behörde, die an der Abschiebung beteiligt ist, zur Rechenschaft gezogen wird.
Dies gilt es zu erklären und die Öffentlichkeit zu informieren – die Abschiebung von Osman Tigani gefährdet sein Leben.
Sofortiger Stopp der Abschiebung!
Maissara M. Saeed
Hannover - Germany
00-49-1767900382
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An:
Innenministerium Sachsen-Anhalt
Innenminister Holger Stahlknecht
Ministerium für Inneres und Sport (0391) 56701 (0391) 5675290 Halberstädter Straße 2
poststelle@mi.sachsen-anhalt.de am "Platz des 17. Juni" www.mi.sachsen-anhalt.de
39112 Magdeburg
Postanschrift: Postfach 3563, 39010 Magdeburg
Minister Herr Holger Stahlknecht (0391) 5675501
Staatssekretär Herr Prof. Dr. Ulf Gundlach (0391) 5675515
Sehr geehrter Herr Innenminister,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir schreiben Ihnen in einer Angelegenheit, die keinen Verzug duldet. Es geht um das Leben des Herrn Osman Tigani.
Herr Osman Tigali, geboren am 10. Februar 1974 in der Stadt Al Faschir in der Darfur Region im Sudan. Herr Osman Tigani floh aus dem Kriegsgebiet und kam 2004 nach Deutschland. Seit 8 Jahren hofft er, sein Leben neu beginnen zu können, nachdem er seine Heimat verloren hat.
Herr Osman Tigani wurde am 04 Februar 2013 in der Ausländerbehörde Bitterfeld festgenommen. Er befindet sich in Abschiebehaft in der JVA Dessau. Am Freitag planen Ihre Behörden Herrn Osman Tigani in den Sudan abzuschieben - ungeachtet der Konsequenzen.
Nicht nur die Darfur Region brennt lichterloh. Seit der Teilung des Sudan ziehen sich entlang des gesamten Grenzgebietes und in weite Landesteile schwere gewaltsame Konflikte. Die Dafur Region, Blue Nil Region und Südkordofan und weitere Regionen befinden sich im Kriegszustand.
Heute hat uns ein Cousin von Herrn Osman angerufen, Dr. Mohamed Norain – Arzt am Mainzer Klinikum, und um Hilfe gebeten. Er sagte uns, dass sein Cousin nicht überleben wird, wenn die Abschiebung tatsächlich stattfindet. Die sudanesische Gemeinde äußerste Empörung und scharfe Kritik über die Nachricht der geplanten Abschiebung. Selbst aus Großbritannien kamen Anrufe.
Wir erinnern alle die Bilder, die monatelang aus der Darfur Region in den europäischen Medien gezeigt wurden – über die tödliche Situation der Menschen insbesondere der unbewaffneten Zivilbevölkerung. Darfur wurde Synonym für einen Ort des Schreckens.
Diese Medienberichterstattung fand vor der Teilung des Sudans statt. Eine Teilung, die auch von der deutschen Regierung mit großem Interesse unterstützt wurde. Die Teilung hat den Krieg und die Konflikte stärker angefacht und Darfur ist ein Ort des Schreckens geblieben.
Wir appellieren an Sie, die Abschiebung in den sicheren Tod, die Abschiebung von Herrn Osman Tigani umgehend zu stoppen.
Sehr geehrter Herr Innenminister,
es geht nicht um die Frage von Rechtmäßigkeit des Handelns der Behörden, die Sie im Fall der schockierenden Abschiebeunternehmung gegen die armenische Familie aus Magdeburg ansprachen. Wir alle werden uns der Verantwortung stellen müssen. Es geht um den Schutz von Menschenleben, den niemand in Darfur garantieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Ralf Lourenco
0176 303 66 55 9