Offener Brief einiger Frauen aus dem Flüchtlingslager Breitenworbis
und Die Press TLZ | Thüringische Landeszeitung
https://thevoiceforum.org/node/3056
We are protesting to close down all Refugee Isolation Lagers in Thueringen
Refugee lager Camp Protest Join the ongoing Campaign to Closed down:
Isolationslager Breitenworbis
Lager Breitenworbis schließen!
In Breitenworbis leben Flüchtlinge unter unmenschlichen Bedingungen. Die Ausländerbehörde und das Sozialamt im Landratsamt Heiligenstadt sind verantwortlich dafür. Am Donnerstag, den 31.1. werden geflüchtete Frauen aus
Breitenworbis daher einen Offenen Brief ofiziell an die Verantwortlichen übergeben.
Kommt vorbei, zeigt Euch solidarisch und unterstützt die Forderungen der Menschen.
Zug Abfahrt Erfurt:14:12 Uhr Gleis 4
Wer eine andere Mitfahrgelegenheit benötigt, kann es bei der Flüchtlings Initiative versuchen: fluechtlingsinitiative-erfurt@riseup.net
Breitenworbis, Flüchtlingsprotest
Geflüchtete Menschen aus dem Isolationslager in Breitenworbis wollen nicht mehr so weiter leben. Deshalb haben sie gemeinsam mit Unterstützer_innen folgenden Text formuliert und an Medien, Gruppen und und Einzelpersonen versandt.
Hauptsache hier weg!
Flüchtlinge aus Breitenworbis wollen Lager schließen.
Ein einzelnes Haus 2 km von der nächsten Ortschaft mit Geschäft und Bushaltestelle entfernt; nebenan eine stinkende Mastanlage und offene Güllebehälter; 20 Stunden kaltes Wasser täglich; Busanbindung nach Heiligenstadt nur dreimal am Tag; mehrere Menschen leben in einem Zimmer; 40 Menschen und nur eine Küche und sechs Toiletten pro Etage.
„Am schlimmsten ist es, den ganzen Tag nichts zu tun und keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben.“ so sagt Ali Najimi. Hinzu kommt bei allen noch die ungewisse Zukunft, das Warten auf die Bearbeitung ihres Asylantrags und die Angst vor Abschiebung. Viele im Lager lebenden Menschen haben psychische Probleme und kämpfen mit Depressionen.
Besonders betroffen von der Isolation und den schlechten Bedingungen im Lager sind Mütter und kranke Menschen. Die weiten Wege zum Arzt, Kindergarten, Schule und zum Supermarkt sind oft nicht zu bewältigen. Da Duschen nur im Keller des Hauses vorhanden sind, kann eine Frau mit Gehbeschwerden diesen Weg nicht allein zurücklegen.
Außerdem sind die Duschräume und Küchen in einem sehr schlechten Zustand. Die Öfen funktionieren nur in einer Etage, dort müssen also alle Menschen aus dem Lager kochen. Es gibt Ungeziefer und Mäuse und die hygienischen Bedingungen sind so schlecht, dass manche Menschen Ausschlag bekommen, wenn sie das Badezimmer nutzen.
Die ärztliche Versorgung ist völlig unzureichend. „Egal was man hat, ob Husten, Krebs oder Depression, egal ob Erwachsene oder Kind, immer wird man zu dem gleichen Arzt geschickt und immer bekommt man die gleichen Medikamente.“ so Mohammed Zabur Qadusi.
Nachdem einige der BewohnerInnen gegen diese Verhältnisse demonstrierten und sich offen in der Presse äußerten, lud die Ausländerbeauftragte Frau Träger einige der Protestierenden zu einem Gespräch. Ihr Angebot, einigen der Aktiven mit einer Umverteilung entgegenzukommen, lehnten diese ab. Ihr Ziel ist eine Verbesserung für alle. Während des Gesprächs warf sie einem der Flüchtlinge vor, mit seinem Telefon Aufnahmen zu machen und drohte ihm im Falle von Veröffentlichung mit der Abschiebung, so seine Schilderung. Zudem sei anderen auf die Nachfrage hin, warum bloß einige Personen monatliche Arzttermine und Kindergartenplätze für ihre Kinder bekämen, geantwortet worden: Weil diese nicht demonstrieren und mit der Presse sprechen.
Weil verschiedenste Versuche, existierende Probleme anzusprechen, nicht weiterführten, wollen die Flüchtlinge jetzt selbst aktiv werden, ihre Isolation durchbrechen und das Lager schließen. Es gibt für sie dazu keine Alternative, denn sie wollen in einer eigenen Wohnung selbstbestimmt in der Gesellschaft leben.
Frauenduschraum im Keller:
Breitenworbis, Flüchtlingsprotest
Donnerstag, den 31.1.2013, um 16:00 Uhr, Kundgebung vor dem Landratsamt, Friedensplatz 8, Heiligenstadt
http://sabotnik.blogsport.de/2013/01/11/hauptsache-hier-weg-fluechtling…
Hauptsache hier weg!
Flüchtlinge aus Breitenworbis wollen Lager schließen
Breitenworbis (Flüchtlingsinitiative Erfurt/ts) - Folgend der Wortlaut einer Pressemitteilung der Bewohner des Flüchtlingslagers in Breitenworbis. Für den Inhalt sind allein die Verfasser verantwortlich. Am Donnerstag, den 31. Januar werden geflüchtete Frauen aus Breitenworbis den direkten Verantwortlichen für das dortige Lager einen Offenen Brief offiziell überreichen.
Verantwortlich sind die Ausländerbehörde und das Sozialamt im Landratsamt Heiligenstadt. Für alle die Solidarität bekunden wollen gibt es eine Kundgebung um 16.00 Uhr vor dem Landratsamt.
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Kritikwürdige Umstände herrschen im Flüchtlingslager Breitenworbis, auf jeden Fall nach Meinung der Bewohner
© Foto: Flüchtlingsinitiative
Ein einzelnes Haus 2 km von der nächsten Ortschaft mit Geschäft und Bushaltestelle entfernt; nebenan eine stinkende Mastanlage und offene Güllebehälter; 20 Stunden kaltes Wasser täglich; Busanbindung nach Heiligenstadt nur dreimal am Tag; mehrere Menschen leben in einem Zimmer; 40 Menschen und nur eine Küche und sechs Toiletten pro Etage. „Am schlimmsten ist es, den ganzen Tag nichts zu tun und keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben.“ so sagt Ali Najimi. Hinzu kommt bei allen noch die ungewisse Zukunft, das Warten auf die Bearbeitung ihres Asylantrags und die Angst vor Abschiebung. Viele im Lager lebenden Menschen haben psychische Probleme und kämpfen mit Depressionen. Besonders betroffen von der Isolation und den schlechten Bedingungen im Lager sind Mütter und kranke Menschen. Die weiten Wege zum Arzt, Kindergarten, Schule und zum Supermarkt sind oft nicht zu bewältigen. Da Duschen nur im Keller des Hauses vorhanden sind, kann eine Frau mit Gehbeschwerden diesen Weg nicht allein zurücklegen. Außerdem sind die Duschräume und Küchen in einem sehr schlechten Zustand. Die Öfen funktionieren nur in einer Etage, dort müssen also alle Menschen aus dem Lager kochen. Es gibt Ungeziefer und Mäuse und die hygienischen Bedingungen sind so schlecht, dass manche Menschen Ausschlag bekommen, wenn sie das Badezimmer nutzen. Die ärztliche Versorgung ist völlig unzureichend. „Egal was man hat, ob Husten, Krebs oder Depression, egal ob Erwachsene oder Kind, immer wird man zu dem gleichen Arzt geschickt und immer bekommt man die gleichen Medikamente.“ so Mohammed Zabur Qadusi. Nachdem einige der BewohnerInnen gegen diese Verhältnisse demonstrierten und sich offen in der Presse äußerten, lud die Ausländerbeauftragte Frau Träger einige der Protestierenden zu einem Gespräch. Ihr Angebot, einigen der Aktiven mit einer Umverteilung entgegenzukommen, lehnten diese ab. Ihr Ziel ist eine Verbesserung für alle. Während des Gesprächs warf sie einem der Flüchtlinge vor, mit seinem Telefon Aufnahmen zu machen und drohte ihm im Falle von Veröffentlichung mit der Abschiebung, so seine Schilderung. Zudem sei anderen auf die Nachfrage hin, warum bloß einige Personen monatliche Arzttermine und Kindergartenplätze für ihre Kinder bekämen, geantwortet worden: Weil diese nicht demonstrieren und mit der Presse sprechen. Weil verschiedenste Versuche, existierende Probleme anzusprechen, nicht weiterführten, wollen die Flüchtlinge jetzt selbst aktiv werden, ihre Isolation durchbrechen und das Lager schließen. Es gibt für sie dazu keine Alternative, denn sie wollen in einer eigenen Wohnung selbstbestimmt in der Gesellschaft leben.
Artikel vom 28.01.2013
http://www.dtoday.de/regionen/lokal-nachrichten_artikel,-Fluechtlinge-a…
Asylbewerber in Breitenworbis direkt neben Landwirtschaft
VG-Chef Dirk Böning hält nichts von einer Debatte, die sich beim Thema Asylbewerberheim Breitenworbis, nur um "gut oder schlecht" dreht. "Es gibt Vorteile, aber auch Nachteile", sagt er.
Breitenworbis. Der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue, die ihren Sitz in Breitenworbis hat, kann beispielsweise der Distanz des Heimes zum Ort Breitenworbis positive Aspekte abgewinnen, kritisiert aber gleichzeitig, dass das Objekt direkt neben einem landwirtschaftlichen Betrieb liegt. Im vergangenen Jahr war die Debatte um das Asylbewerberheim erneut hochgekocht, weil beklagt worden war, dass die Entfernung zu Breitenworbis die Asylbewerber von den Eichsfeldern isolieren würde.
Böning sieht das jedoch anders. "Ich glaube, dass die Verbindung beispielsweise von Kindern aus dem Asylbewerberheim und den Eichsfelder Kindern gut funktioniert", schätzt er ein. In der Schule gebe es ein gutes Miteinander. Dass das Heim ein paar hundert Meter von der Ortslage entfernt liege, sei nicht negativ zu bewerten. "So geht man Nachbarschaftsstreitigkeiten aus dem Weg. Die gibt es auch im Eichsfeld", sagt Böning mit Blick auf die Schiedsstelle in seiner VG, die meist mit solchen Fällen betraut ist.
Kritisch steht der Chef der VG der Tatsache gegenüber, dass das Asylbewerberheim neben einem landwirtschaftlichen Betrieb liegt, von dem im Sommer bei ungünstig wehendem Wind starke Geruchsbelästigungen ausgehen sollen. "Der Standort ist sicher kritisch zu sehen", sagt Böning, der es als berechtigt ansieht, dass das angemahnt wird. Bei einer Demonstration war darauf aufmerksam gemacht worden.
http://www.tlz.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Asylbewerber-in-Breit…