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Resolution (1997): Euer Recht, das Schicksal der Asylbewerber unter euch zu kennen

By voice, 23 April, 2009

Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit
www.baustein.dgb-bwt.de DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

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C.8

Thema: Migration
ARBEITSPAPIER
C.8 Thema: Migration; Arbeitspapier

Euer Recht, das Schicksal der Asylbewerber unter euch zu kennen

Wir, die Bewohner des Flüchtlingslagers Jena-Forst haben uns getroffen und entschieden, die Welt hiermit über die bedauernswerte, unmenschliche und sadistische Behandlung von Flüchtlingen in dieser Unterkunft zu informieren. […] Viele von uns wurden zum Wahnsinn getrieben, andere versuchten, Selbstmord zu begehen, alles, weil wir hier als Flüchtlinge sind. Nun sagen wir, dass es unser Recht ist, wie Menschen behandelt zu werden. Der erste Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland stellt fest, dass „die Würde des Menschen unantastbar“ ist. Wir ersuchen, dass diese verfassungsmäßige Vorkehrung respektiert wird.
Umverteilung

Es ist offensichtlich, dass Menschen länger in Forst untergebracht werden, als vom Gesetz vorgesehen. Das Gesetz sieht vor, dass Leute nicht länger als drei Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung bleiben sollten. In unserem Fall sind Menschen mehr als zehn Monate lang hier. Wenn dann endlich die Umverteilung erfolgt, dann von einer Erstaufnahmeeinrichtung in die andere, wie etwa von Jena Forst nach Tambach, Saalfeld oder eine andere Erstaufnahmeeinrichtung.
Hygiene

Wir haben diese Angelegenheit vielfach angesprochen und stellen nach wie vor fest, dass die hygienischen Bedingungen in dieser Unterkunft sowohl inhuman als auch gefährlich sind. Wir insistieren, dass die sanitären Bedingungen verbessert werden müssen. Der Wechsel der Bettwäsche und anderer Materialien kann nicht länger alle drei Wochen erfolgen […].
Taschengeld

Wir bekommen alle 14 Tage 40 DM ausbezahlt. Nun ersinnen sich die Zuständigen jeden erdenklichen Vorwand, um uns diese fundamentale Zuwendung zu verweigern. Wir bestehen darauf, dass der Zeitplan respektiert wird und wir alle 14 Tage Geld erhalten, wie es das Gesetz vorsieht.
Mangelhafte Kommunikation

Es ist unmöglich, dass eine einzige Telefonzelle einer Personenzahl von mehr als 500 ausreichen kann, um Anrufe zu tätigen und zu empfangen. Wir haben die Leitung der Unterkunft wiederholt gebeten, den Standard und Umfang der Kommunikationsmöglichkeiten in der Unterkunft zu verbessern. Auch wenn wir Flüchtlinge sind, so haben wir Familien und Freunde, die nicht hier sind, und wir haben immer noch Krisen in unseren Herkunftsländern. […]

Auch die Kommunikation zwischen der Leitung der Unterkunft und den Asylbewerbern ist sehr mangelhaft. Wir wissen nicht, was sie in unserem Namen tun. Auch wenn wir um Informationen zu spezifischen Fragen bitten, werden uns diese in der Regel verweigert. Wir bestehen darauf, dass es unser Recht ist, vollständig und unparteiisch über rechtliche und soziale Entwicklungen informiert zu werden, die mögliche Folgen für unser Leben in Deutschland haben können.
Mangelhafte Verpflegung

Die Nahrung in dieser Unterkunft ist nicht geeignet für die menschliche Ernährung. Wir haben uns wiederholt über die mangelhafte Ernährungssituation in diesem Lager beschwert. Jedes Mal bekamen wir Verbesserungen versprochen, aber nach vier Monaten hat sich nichts verändert. Wir wollen, dass entweder das gesamte Ernährungskonzept überprüft wird oder wir Geld erhalten, um uns selbst zu verpflegen. […]
Mangelhafte medizinische Versorgung

Wir fordern, dass die medizinische Situation ohne weitere Verzögerung verbessert wird. Wir haben wiederholt auf den mangelhaften Standard der medizinischen Versorgung in dieser Unterkunft aufmerksam gemacht.
Freizeitaktivitäten

Es ist für jeden Besucher des Lagers Forst offensichtlich, dass die Menschen wie Gefangene gehalten werden. Es gibt keine Freizeitmöglichkeiten, wir sind wie Tiere im Zoo. Wir haben keine Sportflächen, keinen Trainingsraum, keine Geräte für Leibesübungen; […].

Am Mittwoch, den 20. 08. 97 begann die Mehrheit der Asylbewerber einen Boykott der Nahrungsmittel, um für bessere soziale Bedingungen in Jena Forst zu protestieren. Am Donnerstag, den 21. 08. 97 fand ein Treffen zwischen den Asylbewerbern, der Polizei und der Leitung der Unterkunft statt. Die Verantwortlichen versprachen, sich mit den Forderungen auseinanderzusetzen. Statt dessen wurden vier Afrikaner verhaftet. Die Betroffenen hatten versucht, andere zur Beteiligung am Hungerstreik zu überzeugen, ohne jedoch Gewalt zu verursachen. Am Freitag, den 22. 08. wurden die vier verhafteten Afrikaner freigelassen. Die afrikanischen Asylbewerber versammelten sich offiziell und entschieden, den Essens-Boykott auszusetzen.

Osaren Igbinoba; Resolution (1997): Flüchtlinge in der EAE Jena Forst, 20. August.

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