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Laye-Alama Condé: Tod durch Wasser in der Lunge?

By voice, 12 June, 2008

Sachverständiger im Brechmittelprozess erkennt keine andere plausible Erklärung an

Von unserem Redakteur Bernd Schneider
Weserkurier 12.06.2008

BREMEN. "Stille Aspiration" - das ist für den medizinischen Sachverständigen Klaus Eyrich die einzige plausible Erklärung für den Tod des Afrikaners Laye-Alama Condé nach dem Einsatz von Brechmittel im Dezember 2004. Nach und nach, so der Anästhesist, der das Verfahren vom ersten Tag an verfolgt, sei unbemerkt Wasser in die Lunge des Patienten gesickert. Diesen schleichenden Prozess habe der angeklagte Brechmittelarzt aber kaum erkennen können.

Wie berichtet, war Condé unter dem Verdacht, Behälter mit Kokain geschluckt zu haben, im Polizeipräsidium mit Brechmittel behandelt worden. Er starb wenige Tage später. Verantworten muss sich der Mediziner, der das Brechmittel und große Mengen Wasser verabreicht hat, damit der Verdächtige die Drogencontainer erbricht.

Mindestens eine Stunde lang, so schätzte der Sachverständige gestern, müsse das Wasser in die Lunge des Afrikaners geflossen sein. Weil er dauernd versucht habe, das Erbrechen zu verhindern, habe er selbst dazu beigetragen, die Flüssigkeit in seine Lunge zu pressen. Am Ende sei seine Pulsfrequenz sehr stark abgefallen – als späte Folge eines anhaltenden Sauerstoffmangels. So seien die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen durch einen Notarzt zu spät gekommen, sagte Eyrich. Zumal eine sofortige Beatmung, die allein das Leben des Patienten noch hätte retten können, fehlgeschlagen sei. Grund: Mund und Rachen seien voller Wasser gewesen. Als das abgepumpt war, habe man das Herz des Patienten sofort wieder zum Schlagen gebracht - für den Sachverständigen ein klares Indiz dafür, dass es nur kurze Zeit still stand.
Der Sauerstoffmangel habe das Gehirn aber unwiderruflich geschädigt. "Das ist eine Minute Zeitverlust unter Umständen schon zu viel."

Gestützt auf Einschätzungen des Gerichtsmediziners Volkmar Schneider meldete die Verteidigung allerdings Zweifel an dieser Erklärung an. So musste Eyrich auf hartnäckiges Nachfragen einräumen, dass nach den medizinischen Befunden auch folgendes Szenario nicht auszuschließen sei: Ein Rettungssanitäter hat mit der Herzdruckmassage Wasser aus dem Magen des Patienten in Mund und Rachen gepresst - und erst so die dringend notwendige Beatmung hinausgezögert. So lasse sich im Prinzip auch das Wasser in der Lunge des Patienten erklären, sagte Eyrich. Es fehle dann aber jede plausible Erklärung für seinen Tod. Alternative Erklärungen - Reflexreaktionen aufgrund des starken Brechreizes oder Herzstillstand als Folge unnatürlichen Pressatmung - verwarf der Sachverständige als unvereinbar mit dem Ablauf der Ereignisse, wie Zeugen ihn schildern.

Der späte Nachmittag offenbarte dann, dass auch Gutachter nur Menschen sind und auch ein Gericht nicht unbegrenzt konzentriert tagen kann: So wandelte Volkmar Schneider den medizinischen Fachbegriff "stille Aspiration" in "stilles Ertrinken" um und betonte: "Diesen Begriff kennen wir in der Rechtsmedizin nicht." Jedes Einatmen von Fremdkörpern führe zu so starkem Hustenreiz, dass ein einziger Tropfen Wasser eingeatmet zumTod führen könne. Aus seiner Sicht sei es daher unwahrscheinlich, dass Condé über Stunden kleine Mengen Wasser eingeat met habe.

Eyrich betonte dagegen, er habe von "stillem Ertrinken" nie gesprochen. Das Wesensmerkmal der unter Medizinern gefürchteten stillen Aspiration sei eben, dass sie ohne diese Hustenreaktion verlaufe und deshalb spät oder gar nicht erkannt werde.
+++
Laye A. Condé: "Brechmittelprozess" in Bremen: Befangenheitsantrag gegen Richter
https://thevoiceforum.org/node/820
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here now a chronological update of the latest articels about the laya
condé trail, that will end in july. the latest articels come last:

"Ein Brechmittel-Tod wird aufgearbeitet"
http://www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/
printressorts/digi-artikel/?ressort=na&dig=2008%2F04
%2F17%2Fa0020&src=GI&cHash=671ec917da

"Alles nur zu seinem eigenen Schutz"
http://www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/printressorts
/digi-artikel/?ressort=ra&dig=2008%2F04%2F24%2Fa0203&src=
GI&cHash=80b4714996

"Sanitäter belasten Notarzt"
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/
printressorts/digi-artikel/?ressort=na&dig=2008%2F05%
2F06%2Fa0015&cHash=44cc443495

"Eine Stunde Verlängerung"
http://www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/
printressorts/digi-artikel/?ressort=ra&dig=2008%2F05%
2F16%2Fa0193&src=GI&cHash=4cde2ceb4d

"Aufschib im Brechmittel-Prozess"
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/
aufschub-im-brechmittel-prozess/?src=TE&cHash=bd563c926c

"Richter im Fall Condé nicht befangen"
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/
printressorts/digi-artikel/?ressort=ra&dig=2008%2
F06%2F05%2Fa0181&cHash=f527db54ee

Zum HIntergrund siehe
http://www.antirassismus-buero.de/polizeipraxis/brechmittel/index.html

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