-Hamburger Abendblatt, 26. September 2006
http://www.abendblatt.de/daten/2006/09/26/616821.html
-Morgen Post Hamburg,WANDSBEK, 26.09.2006
MOPO Press: »Das ist eine BeleidigungDemonstration gegen Schimmelmann-Plastik am Wandsbeker Markt
http://www.mopo.de/2006/20060926/hamburg/panorama/das_ist_eine_beleidig…
-Black Community gegen Rassistischem Denkmal
http://germany.indymedia.org/2006/09/157927.shtml
-Kritisiertes Denkmal,22.09.06
http://www.neues-deutschland.de/artikel.asp?AID=97443&IDC=41
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http://www.abendblatt.de/daten/2006/09/26/616821.html
Protest gegen Sklaven-Grafen
Der Protest gegen das Denkmal von Heinrich Carl Graf von Schimmelmann in Wandsbek geht weiter. "Das Denkmal hat in Hamburg nichts zu Suchen", ruft Senfo Tonkam (39) auf dem Wandsbeker Marktplatz - und rund 80 Demonstranten stimmen im Chor ein und rufen: "Reißt es ab, reißt es ab!"
Dann verhüllen einige von ihnen mit einem blauen Müllsack die Büste. Sie war vor zwei Wochen von Kultursenatorin Karin von Welck und Wandsbeks Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs (CDU) eingeweiht worden - obwohl bekannt war, dass Schimmelmann einen Teil seines Reichtums mit dem Sklavenhandel verdient hat. "Wir verlangen eine Entschuldigung der Stadt und des Bezirks", fordert Tonkam.
Die Black Community, ein Zusammenschluss der Farbigen, hatte zu der gestrigen Demonstration aufgerufen. "Hier war Schimmelmann der Gutmensch, aber in der Ferne war er der fiese Sklavenhalter", sagt Mitorganisatorin Victoria B. Robinson (25). Ihre Vorfahren wären in den USA unterdrückt aufgewachsen.
Die Wandsbeker GAL-Fraktion hatte zuerst auf die umstrittene Büste hingewiesen. In einem Antrag verlangt sie in der morgigen Sitzung des Finanz- und Kulturausschusses das sofortige Entfernen des enkmals. Bezirksamtsleiter Fuchs glaubt nicht, dass der Ausschuss entsprechend
entscheiden wird. Hintergrund: Die CDU hat in Wandsbek die absolute
Mehrheit.
Fuchs sieht die Statue nach wie vor als wichtig für die historische Aufarbeitung Schimmelmanns an. Auf einer Infotafel wird - dezent - auf
Schimmelmanns Vergangenheit hingewiesen. Fuchs hält die Büste für eine
kritische Interpretation: "Die Diskussion belegt, dass wir uns mit unserer Vergangenheit noch nicht so auseinandersetzen können, wie wir sollten."
woh
erschienen am 26. September 2006
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http://germany.indymedia.org/2006/09/157927.shtml
Black Community gegen Rassistischem Denkmal
von black communitys friends - 26.09.2006 11:38
Das Bezirksamt Hamburg-Wandsbek hat ein Denkmal zur Ehrung eines Mannes aufgestellt, der mit der Massenentführung, Verschleppung, Vergewaltigung, Massendeportation, Menschenhandel, Völkermord, und Versklavung von Schwarzen Menschen einst zum reichsten Mann Europas geworden ist: Graf Heinrich Carl von Schimmelmann (1724-1782).
Am Nachmittag des 25.09.06 versammelten sich im so genannten
Puvogel-Garten am Wandsbeker Markt, Hamburg ca. 100 Menschen, um gegen die Aufstellung einer Bronzebüste von Heinrich Carl von Schimmelmann zu protestieren (1724-1782). Aufgerufen hatte die Black Community gemeinsam mit anderen Initiativen, um sich kritisch gegen eine Verherrlichung des Geschäftsmannes zu positionieren, der einen beträchtlichen Teil seines Reichtums durch Sklavenhandel erwirtschaftet hatte. Seit die Kultursenatorin Karin von Welck und der Wandsbeker Bezirksamtleiter Gerhard Fuchs die Plastik der Öffentlichkeit übergaben, ist es von Seiten der GAL und inzwischen auch der SPD zu starker Kritik gekommen.
VertreterInnen der Black Community forderten während der Protestaktion die Entfernung der rassistischen Plastik und eine öffentliche Entschuldigung.
Symbolisch verhängten sie die Statue mit einer Mülltüte. Solange
Schimmelmann in Wandsbek bleibt, wird die Community ihre Proteste
fortsetzen.
http://germany.indymedia.org/2006/09/157927.shtml
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Morgen Post Hamburg
WANDSBEK, 26.09.2006
MOPO Press: »Das ist eine BeleidigungDemonstration gegen
Schimmelmann-Plastik am Wandsbeker Markt
Markthttp://www.mopo.de/2006/20060926/hamburg/panorama/das_ist_eine_beleidig…
»Das ist eine Beleidigung«
Demonstration gegen Schimmelmann-Plastik am Wandsbeker Markt
MN
Vor dem Eimer weißer Fassadenfarbe konnten Polizisten die umstrittene
Schimmelmann-Plastik am Wandsbeker Markt gestern Nachmittag gerade noch retten. Die etwa 60 Demonstranten verhüllten das ihrer Meinung nach "rassistische Denkmal" stattdessen mit einem Plastiksack und forderten den "sofortigen Abriss".
"Diese Büste ist eine Beleidigung", schimpfte Victoria B. Robinson (25) von der "Black Community". Der bundesweite Zusammenschluss afrikanischer Initiativen hatte zum Protest gegen den am Wandsbeker Markt aufgestellten Bronze-Kopf des Kaufmanns und Sklavenhändlers Heinrich Carl von Schimmelmann (1724-1782) aufgerufen (MOPO berichtete). "Wir sind hier, um unsere Wut auszudrücken. Dieser Mann ist reich geworden mit der Ausbeutung und Ermordung von Sklaven. Hier geht es auch um deutsche Geschichte", so Initiator Senfo Tonkam (39). Die "Black Community" fordert eine offizielle Entschuldigung und will Anzeige wegen Beleidigung gegen Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs stellen.
(MOPO vom 26.09.2006 / SEITE 14)
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http://www.neues-deutschland.de/artikel.asp?AID=97443&IDC=41
22.09.06
Bewegungsmelder
Kritisiertes Denkmal
(ND). Ein Bündnis aus antirassistischen Initiativen und Gruppen der Black Community in Deutschland ruft zum Protest gegen ein Denkmal im Hanburger Stadtteil Wandsbek auf, mit dem das dortige Bezirksamt Graf Heinrich Carl von Schimmelmann (1724-1782) ehren will. Schimmelmann sei, heißt es in einem Aufruf, mit »Verschleppung, Vergewaltigung, Massendeportation, Menschenhandel, Völkermord und Versklavung von Schwarzen Menschen« einst zum reichsten Mann Europas geworden. Mit seinem »blutigen Vermögen« habe er später wohltätige und karitative Einrichtungen und Projekte »zu Gunsten seiner weißen Mitbürger« errichtet. Die Black Community in Deutschland verurteilte das Denkmal aufs schärfste und fordert nun seinen sofortigen Abriss. Statt solche fragwürdigen Ehrungen vorzunehmen solle sich die Bundesrepublik »mit ihrer verbrecherischen Vergangenheit« auseinander setzen und endlich Wiedergutmachung für die kolonialen Verbrechen an Schwarzen leisten. Am Montag kommender Woche (16 Uhr) soll in Hamburg-Wandsbek gegen das Denkmal demonstriert werden. Das Bündnis wird unter anderem von der Arbeitsgruppe Reparationen der Black Community in Deutschland, The Voice Refugee Forum und der Brandenburger Flüchtlingsinitiative BFI unterstützt.
www.thevoiceforum.org