English Text: Caravan Refugee and Migrant Protes - We cannot remain silent. And we are not silent.
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Beitrag beim Karawanetreffen vom 30.01 – 01.02 2009 von Seid Seidi (Karawane Bremen) über den zehnjährigen Kampf der Karawane
Wir können nicht in Stille verharren. Und wir sind nicht still.
Es war ein Jahr nach der Gründung der Karawane 1998. Wir, Flüchtlinge aus dem Iran versuchten Proteste zu organisieren zur Unterstützung der Kämpfe der iranischen StudentInnen. Dabei wurde ich mit den Leuten der Karawane bekannt. Es gab etwas in der Karawane was mich sehr schnell anzog und sie waren einverstanden, unseren Protest zu unterstützen.
Während der Vorbereitung sagten die Leute der Karawane, dass wir Flüchtlinge die lebenden Zeugnisse der Verbrechen, die das System jeden Tag überall auf der Welt begeht. Das war so bedeutungsvoll dass wir alle unsere Verantwortung spürten, die Wahrheit den Menschen in der Welt deutlicher nahe zu bringen. Denn wir alle haben unsere eigenen individuellen Erfahrungen mit der Unterdrückung, der Ausbeutung, der Kolonialisierung und Erniedrigung des Systems gegen uns.
In dem ersten Treffen fragte jemand einen Aktivisten der Karawane: wie kann die Karawane den Flüchtlingen helfen? „ Schau, sagte der Aktivist, „Wir sind nicht eine Art Hilfsorganisation. Wenn du für deine Rechte aufstehst, werden wir dir folgen und sich mit dir zusammenschließen in deinem Kampf gegen das System.“ Dies war und ist ein wichtiges Grundprinzip der Karawane: Die Flüchtlinge sind die, die in der vordersten Front stehen und die Fähigkeit haben den Kampf voran zu führen.
So entdeckte ich, dass ich eine Stimme in der Karawane habe, eine Stimme, um meine Wut über die Ungerechtigkeit zu erheben. Das war das komplette Gegenteil der Tragik-Komödien des Wahl-Systems und seiner Lügen, jemand zu wählen, der vielleicht für dich sprechen und nach deinen Rechten schauen würde. Hier bist du in der Frontlinie. In der Karawane ist es deine Verantwortung über deine Vision der Welt zu sprechen und gegen Ungerechtigkeit Widerstand zu leisten.
Seit langer Zeit benutzt die Karawane die Parole: „Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord – Stoppt Abschiebung – Sofort! Wir Flüchtlinge kennen alle die Gefahr der Abschiebung, was viel stärker und direkter ist als jede rassistischer Angriff der Neo-Nazis. In der Tat, jeder Flüchtling weiß nur zu gut wie dies unser tägliches Leben aus dem Gleichgewicht bringt.
Später kam eine weitere Parole: „Freiheit der Bewegung“. Besser du glaubst, dass die Bourgosie und die Herrschenden dies nicht verstehen können. Sie selbst besitzen für sich jede Art von Rechten, einschließlich der Bewegungsfreiheit. Aber sie erwarten, dass wir ihr stupides Gesetz zur Beschränkung des Aufenthalts und der Bewegung (sog. Residenzpflicht) befolgen. Sie erwarten, dass wir unserer Rechte zu kommunizieren, zu arbeiten, zu reisen beraubt verharren und dafür bevorzugen sie es, dass wir schweigend in den Käfigen bleiben, die sie für uns gebaut haben.
Sie haben vergessen oder ignorieren, dass die meisten von uns bereits viele Grenzen überquert haben, um Freiheit zu finden. Sie haben vergessen, dass wir geächtete Menschen sind, dass wir die Menschen sind, die nicht die Hölle akzeptieren, die in unseren Ländern installiert wurde durch ihre Marionetten-Regierungen. Wir sind geflohen von diesen Bedingungen.
In dieser Art, durch verschiedene Aktionen und Treffen wurde ich mit vielen Flüchtlingen von überall aus der Welt bekannt. Ich wurde auch mit progressiven Deutschen bekannt, die gegen ihr eigenes ungerechtes System sind. In der Praxis machte ich die Erfahrung der wirklichen Bedeutung von Internationalismus: Flüchtlinge in Deutschland zusammen mit deutschen FreundInnen engagiert in einem Kampf an zwei Fronten – gegen die Marionetten-Regierungen in unseren Heimatländern und gegen die rassistischen und brutalen Bedingungen hier in Europa.
Flüchtlinge sind das Produkt von Krieg, Hunger, Unterdrückung. Kurz gesagt, wie die Karawane immer ausdrückt, die Mächtigen der Welt zerstören unsere Länder mit hilfe ihrer Marionetten-Regierungen, was uns zwingt zu fliehen und dabei unsere Familien und Freunde zurückzulassen.
Gerade im Moment sieht jede/r wie die Kriege der Herrschenden gegen Irak, Afghanistan, Palästina und in Afrika die Menschen, zwingen ihr Land zu verlassen aufgrund der kolonialistischen Pläne Pläne der Besatzer. Und die Menschen sehen wie die globale Wirtschaftskrise, das Ergebnis des Wirken des kapitalistischen Systems, Millionen Menschen arbeitslos werden lässt. Viele müssen dadurch verhungern. Das hat dazu geführt, dass zehntausende indische Bauern sich umgebracht haben.
In den Augen ihres Systems sind die Menschen nichts anderes als Instrumente die benutzt und missbraucht werden können, um Geld zu machen. Aber gleichzeitig lassen sie uns wie Bettler aussehen, die an ihrer Tür um Hilfe bitten! Und um die Menschen zu verwirren, behaupten sie ihre Kriege gegeneinander und besonders der Krieg gegen ihre eigenen Marionetten wie der Islamische Fundamentalismus, Sadam oder dergleichen, seien Kriege für Demokratie. Die Ereignisse des 11. Septembers 2001 ausnutztend bezeichnen sie jeden Protest als Akt des Terrorismus. In einer Situation, wo viele Bewegungen sich zurückgezogen haben, steht die Karawane mutig auf um zum Beispiel gegen den Mord von Oury Jalloh zu protestieren. Solche Kampagnen zeigen, wer wirklich Terrorist ist.
Das kapitalistische System läuft unter dem Motto „ Hunde beißen Hunden in die Kehle“ Sie haben Leute wie Bush oder Sadam und gleichzeitig, um das System am Laufen zu halten, Leute wie Obama oder Khatami, alle von ihnen verteidigen das mörderische kapitalistische System. In einer einzigen Nacht können sie einen so fürchterlichen Platz wie das Lager Guantanamo aktivieren aber sie sagen, dass sie ein Jahr brauchen um es zu schließen!
Sie reden über Wechsel aber sie haben nichts zu sagen zu den Massakern am palästinensischen Volk. Gleichzeitig drängen sie das kriminelle Marionetten-Regime wie die Islamische Republik Iran als Unterstützer des palästinensischen Volkes zu erscheinen. Die Opfer dieses Systems, wir Flüchtlinge in dieser Welt lassen es nicht zu, dass sie die Menschen zum Narren halten. So lange wie es Widerstand der Unterdrückten einschließlich des Widerstand der Flüchtlinge gibt, lebt die Karawane und ist aktiv in unserem Kampf gegen das brutale kapitalistische System.
Widerstand gegen diejenigen, die Welt beherrschen!
Jede Kontrolle ist eine Kontrole zu viel!
Ihre Isolationslager für Flüchtlinge müssen geschlossen werden!
Vereinigt Euch um Abschiebung zu stoppen und unterstützt Bewegungsfreiheit!
Lang lebe die Internationale Solidairät!