Leiser Abschied in Katzhütter Heim
Abenteuerlich mutet die Installation von Empfangsanlagen auf dem Gelände der Unterkunft an. (Foto: OTZ/Archiv)
Heute endet der Betreibervertrag mit K & S aus Sottrum - ab morgen Landkreis zuständig
Von OTZ-Redakteur Thomas Spanier Katzhütte. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit endet heute der Betreibervertrag der Unternehmensgruppe "K&S - Dr. Krantz Sozialbau und Betreuung" für das Asylbewerberheim in Katzhütte. Das Sottrumer Unternehmen verabschiedet sich fristgerecht von dem Objekt, das monatelang wegen Kritik durch die Heimbewohner in den Schlagzeilen war. Den Staffelstab übernimmt das Landratsamt.
Begonnen hatten die Flüchtlingsproteste im Februar vergangenen Jahres. Nachdem die OTZ am 26. Februar 2008 unter der Überschrift "Nach fünf nur noch kaltes Wasser" über die Zustände in dem Heim berichtet hatte, griffen diverse Medien das Thema auf. Flüchtlingsorganisationen nahmen sich der Sorgen der Bewohner an und organisierten den Widerstand.
Der Landkreis beseitigte die gröbsten Dinge. Im Fokus der Kritik blieb die Abgeschiedenheit des Katzhütter Heimes, das als "Isolationslager" gegei-ßelt wurde. Der Protest wurde teilweise bis nach Sottrum, an den Sitz der K & S-Gruppe, getragen. Nach einer zweimaligen Verlängerung ließ das Unternehmen nun den Betreibervertrag auslaufen.
In der Pflicht ist jetzt der Landkreis, der den weiteren Betrieb in eigener Regie organisiert. Vom bisherigen Betreiber wurden Teile des Inventars und das Personal übernommen. Die Heimleiterin, eine Teilzeitkraft und ein Geringverdiener haben jetzt Verträge mit der Kreisbehörde. Das Eingangsgebäude wird derzeit bereits renoviert. Eine offizielle Übergabe ist für den heutigen Tag geplant.
http://www.otz.de/otz/otz.rudolstadt.volltext.php?kennung=on3otzLOKStaR…
14.04.2009