Fotos: Soli-Kundgebung am Montag mit den Angeklagten im Cap-Anamur Prozeß
"Rescue is a human right!"
Das deutsche Schiff Cap Anamur rettete im Juni 2004 37 Menschen aus Seenot. Dafür stehen Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel in Italien vor Gericht. Ihnen droht 4 Jahre Haft und 400.000 Euro Geldstrafe. Im Juni 2009 könnte das Urteil fallen.* *Auf einer Kundgebung am 18. Mai vor der italienischen Botschaft in Berlin riefen antirassistische und Menschenrechtsgruppen zur Solidarität mit den Lebensrettern der Cap Anamur auf und forderten den sofortigen Freispruch für die Angeklagten im Cap-Anamur-Prozess.
Eine Fotoseite unter
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/180509cap_anamur.h…
Solidaritätskampagne: Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen
Cap Anamur
PRO ASYL und Asyl in der Kirche zur Solidaritäts- kampagne für Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel von der Cap Anamur.
Presseerklärung, 18.05.2009
PRO ASYL und Asyl in der Kirche starten internationale Solidaritätskampagne für Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel: Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen
PRO ASYL und die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche starten heute gemeinsam eine breite internationale Solidaritätskampagne für Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel. Über 50 Organisationen und mehr als 1.200 Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner aus 20 Staaten tragen gemeinsam den Aufruf "Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen", der sich an den italienischen Justizminister richtet. Die Unterzeichnenden zeigen sich empört über den Versuch, couragiertes Handeln zu kriminalisieren und fordern die umfassende Rehabilitierung der beiden Lebensretter.
Die Crew des deutschen Schiffes "Cap Anamur" hatte im Juni 2004 37 afrikanische Flüchtlinge aus akuter Seenot gerettet. Seit Ende 2006 stehen Kapitän Schmidt und Elias Bierdel in Agrigento/Italien vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft beantragte vier Jahre Haft und 400.000 Euro Geldstrafe für die beiden Angeklagten. Am 3. Juni 2009 wird mit der Urteilsverkündung gerechnet.
Eine Verurteilung und ein weiterer langwieriger Revisionsprozess zerstören die Existenz von Elias Bierdel und Stefan Schmidt. Diese Anklage hätte aus Sicht der Unterzeichnenden nie erhoben werden dürfen, denn humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen.
Zu den erstunterzeichnenden Organisationen gehören u.a.: Der europäische Flüchtlingsrat ECRE, der italienische Flüchtlingsrat CIR, Fortress Europe, die Asylkoordination Österreich, Asyl in Not (Wien), SOS Mitmensch, die griechische Anwaltsvereinigung für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen (Athen), die US-amerikanischen Hilfsorganisationen "No more deaths" und die "Samaritans", die "Internationale Liga für Menschenrechte" (Berlin), Pax Christi/Deutsche Sektion, IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges Ärzte in sozialer Verantwortung, Ver.di Jugend, KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und die landesweiten Flüchtlingsräte.
Zeitgleich mit der Solidaritätskampagne in Europa protestieren die US-amerikanischen Hilfsorganisationen "No more deaths" und die "Samaritans", die eine bemerkenswerte humanitäre Hilfe für Flüchtlinge und Migranten im Grenzgebiet zwischen Mexiko und USA leisten, bei der italienischen Botschaft in den USA gegen den Versuch, humanitäre Hilfe und Seenotrettung zu kriminalisieren.
Hinweis: Sie können auf unserer Homepage :: proasyl.de direkt den Aufruf (in italienischer Sprache) an den zuständigen Justizminister verschicken.
Aufruftext in deutscher Sprache:
Solidarität mit Elias Bierdel und Kapitän Stefan Schmidt
Das deutsche Schiff Cap Anamur rettete im Juni 2004 37 Menschen aus Seenot. Für diese Rettungstat stehen Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel in Italien vor Gericht. Den beiden Lebensrettern drohen Haft, exorbitante Geldstrafen und weitere zermürbende Jahre in der nächsten Gerichtsinstanz.
Wir sind empört über den Versuch, couragiertes Handeln zu kriminalisieren und die Existenz von Elias Bierdel und Stefan Schmidt zu zerstören Wir fordern ihre umfassende Rehabilitierung. Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen.
Quelle: http://www.pro-asyl.de