Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Aufklärung, Gerechtigkeit, Entschädigung!
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh / Haus Bethanien- Südflügel/
Mariannenplatz 2 / 10997 Berlin: Mobil: 0170-8788124
http://oury-jalloh.so36.net / initiative-ouryjalloh@so36.net
BREAK THE SILENCE!
An die Presse
An die Öffentlichkeit
Berlin, den 12. August 2009
Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh.
Am 13. August wird die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in Magdeburg wieder demonstrieren.In der Hauptstadt Sachsen-Anhaltswerden wir wieder deutlich machen, dass wir rassistische Polizeigewalt, wie vom Landgericht in Dessau mit dem Freispruch in Dezember 2008 praktiziert, nicht tolerieren.
Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh, ein Flüchtling aus Sierra Leone, qualvoll in einer Polizeizelle in Dessau, Sachsen- Anhalt. Freunde, Flüchtlingsorganisationen und antirassistische Initiativen forschten nach möglichen Ursachen dieses schrecklichen Todes und stießen auf einen Verdacht: Mord. Seitdem scheinen Indizien, Beweise sowie die staatliche Verschleierung und Vertuschung diesen Verdacht nur noch zu erhärten:
Mit einem Freispruch für die angeklagten Poizeibeamten zeigte Deutschland sein wahres Gesicht: Vertuschung, Verschleierung und Verhindern von Wahrheit, Deckung rassistischer Mörder in den Reihen der deutschen Polizei und ein mit der Bezeichnung rechtstaatliches Verfahren ummantelter Scheinprozess. Alles in allem ein Korruptionsballet!
„Aber das ist doch ein Einzelfall.“ oder womöglich ein „ Sachsen- Anhalt-
spezifischer Sumpf“ könnte jemand einwenden. Leider sieht die Realität anders aus und die Fälle von Dominique Koumadiou, Laye Conde, Mohammad Selah, Mareame Sarr und vieler anderer, die durch Polizeiwillkür ums Leben gekommen sind, sind nur einzelne Beispiele für die zugespitzte Form, das Ausarten des alltäglichen Rassismus, dem Flüchtlinge und MigrantInnen in Deutschland ausgesetzt sind.Grundlage für dieses menschenunwürdige und
menschenverachtende Leben bietet- angefangen bei der Residenzpflicht und Einkaufsgutscheinen, über die Konzentration der Flüchtlinge in Lagern, bis zur lebensbedrohlichen Abschiebung- die „demokratisch“ verfasste Gesetzgebung.
Wir waren nicht und wir sind immer noch nicht willens, diesen Zustand der Lüge zu akzeptieren, und uns mit dem Unrecht zu arrangieren.
Um ein erneutes Verfahren, welches eine solche Bezeichnung auch verdient, zu erzwingen, erachten wir es als notwendig, eine unabhängige internationale Kommission zu schaffen, die die Umstände um den Tod von Oury Jalloh sowie die Vertuschung und Verschleierung bei den Ermittlungen seitens staatlicher Behörden aufklärt und offen legt.
Diese Kommission wird sich aus forensischen Experten zusammensetzen, aber auch aus Juristen, Medizinern, Soziologen, etc. An ihr werden ebenfalls Vertreter einiger Nichtregierungsorganisationen teilnehmen sowie Familienmitglieder der Opfer von Polizeibrutalität bzw.-mord. Damit wollen wir einen Präzedenzfall schaffen für weitere Fälle von rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen schwarze Menschen, Flüchtlinge und
MigrantInnen, die bis heute ungeklärt sind.
Um eben dies zu fordern aber auch darüber hinaus den Staat für seine rassistische Politik anzuklagen, werden wir am Donnerstag, den 13. August 2009 vor dem Innen- und Justizministerium für die Unterstützung einer Internationalen Unabhängigen Kommission, demonstrieren.
41/2 Jahre nach Oury Jallohs bestialischem Tod in Zelle Nr. 5 in Dessau sagen wir weiterhin:
Oury Jalloh – das war Mord!
und fordern:
Wahrheit! Gerechtigkeit! Entschädigung!
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir gerne bereit.
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Haus Bethanien - Südflügel
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
Yufanyi Mbolo: +49-(0)170-8788124
http://initiativeouryjalloh.wordpress.com