Der Mord in Dessau im Schoß der Polizei
Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh, ein schwarzer Asylsuchender, an Händen und Füßen gefesselt, bei lebendigem Leib in einer Gewahrsamszelle der Dessauer Polizei. Er befand sich vollständig in deren Gewalt. Zwei der an der Ingewahrsamnahme beteiligten Polizisten werden angeklagt und freigesprochen. Der BGH hob das Urteil gegen einen der Polizisten auf. Ein neues Verfahren steht demnächst in Magdeburg an. Die Analyse des ersten Prozesses vor dem Landgereicht Dessau-Roßlau deckt die Beschränktheit des individualisierenden Strafverfahrens und seine unzulänglichen Wahrheitskonstruktionen auf. Die Institution Polizei als Organisation gerät derart überhaupt nicht in den Blick. Zudem wurde - aus Sicht des Gerichts nur konsequent - der gesellschaftliche und politische Kontext ausgeblendet, in dem die menschenrechtswidrigen polizeilichen Zwangshandlungen stattfanden, denen Oury Jalloh von seiner Festnahme an bis zu seinem Tod unterworfen war. Die Prozessanalyse kommt zu dem Schluss, dass von einem "strukturellen Mord" der Dessauer Polizei gesprochen werden muss.
Die Prozessanalyse "Der Mord in Dessau im Schoß der Polizei - mit gerichtlichen Nachspielen" von Wolf-Dieter Narr und Dirk Vogelskamp kann für 5,- Euro im Komiteesekretariat bestellt werden.
Mitglieder und Förderer des Grundrechtekomitees können die 70-seitige Broschüre wie immer kostenfrei anfordern.
Mit guten Grüßen aus Köln
Dirk Vogelskamp
Komitee für Grundrechte und Demokratie
Aquinostr. 7-11
50670 Köln
Tel.: 0221-972 69 30
Fax : 0221-972 69 31
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Fotos und Videos vom Karawanefestival 2010 in Jena - Mit politischer Kunst und Kultur gegen das tödliche EU-Grenzregime
https://thevoiceforum.org/node/1649