Gerstunger Asylbewerberheim: Reaktionen nach öffentlichem Druck
Porträt
* Wartburgkreis-Landrat Reinhard Krebs. Foto: Sascha Willms
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Zu bundesweiter unrühmlicher Bekanntheit hat es das Asylbewerberheim in Gerstungen gebracht. Nachdem insbesondere der Jenaer Flüchtlingsverein "The Voice" den Sommer über mehrfach auf die schlechten Wohnbedingungen in der ehemaligen Kaserne in Gerstungen aufmerksam machte, widmete sich nun "Spiegel online" dem Heim.
Gerstungen. Wer mit dem Betreiber des Gebäudes sprechen will, stößt schnell an Grenzen. Im Landratsamt des Wartburgkreises jedenfalls will Sozialdezernentin Claudia Döring (CDU) den Namen nicht nennen und auch die Aufwendungen nicht, die für dessen Arbeit bezahlt werden aus "Datenschutzgründen". Das Heim selbst ist nach Informationen von Vizelandrat Friedrich Krauser (CDU) Bundeseigentum, der Kreis Vertragsnehmer. Er hat es per europaweiter Ausschreibung an einen Betreiber vergeben.
Zurzeit ist die Flüchtlingsunterkunft mit 84 Frauen, Männern und Kinder belegt, darunter 17 Personen aus Afghanistan, neun aus dem Iran, vier aus aus dem Irak, neun aus Syrien, elf aus Serbien-Montenegro und drei Kurden. Dass eine ganze Reihe von Baumaßnahmen nötig ist, sei nicht erst seit gestern bekannt, so Friedrich Krauser. Sie seien in den Haushaltsplänen verankert und "schon lange geplant".
Nachdem "The Voice" unter anderem Schimmel im Heim, bröckelnden Putz, kaputte Fensterscheiben und Wasserleitungen angeprangert hatte, sollen jetzt alle Sanitärräume und der zentrale Duschraum im Keller Entlüftungsanlagen bekommen. Stimmt der Kreistag zu, werden 2011 alle 196 Fenster im Haus ausgetauscht. Die beschädigten Fenster jetzt würden innerhalb der Wintervorbereitungen repariert, heißt es aus dem Landratsamt. Zurzeit erfolge die Sanierung der Elektroinstallation und die Teilsanierung der Heizung. Vom Elektro-Hausanschluss bis zur zentralen Satellitenanlage werde elektronisch alles komplett neu installiert. Bereits eingebaut worden sei im August/September eine moderne Heizung und eine neue Heizöltankanlage.
Bislang waren Dusche und Toiletten für Frauen in einem Raum, es gab nur einen Duschvorhang nun sollen die Frauen eine Duschkabine bekommen.
Rita Specht / 19.10.10 / TLZ
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