"Linke"-Politikerinnen besuchten Gerstunger Asylbewerberheim
Porträt
* Blick in Küche des Asylbewerberheims. Foto: Peter Rossbach
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Dass der Landkreis nun runde 360 000 Euro in die Teilsanierung des Gebäudes des Gerstunger Asylbewerberheimes investieren will, wird von Gabi Zimmer und Katja Wolf begrüßt. Die beiden Linke-Abgeordneten in Europaparlament und Thüringer Landtag besuchten gestern die wegen der dortigen schlechten Zustände in die Kritik geratene Unterkunft für derzeit 76 Menschen, darunter 19 Kinder.
Eisenach/Gerstungen. Immerhin habe an dieser Stelle der öffentliche Druck etwas bewegt. "Und natürlich werden die Investitionen in die Heizungsanlage oder die Erneuerung der Fenster auch zu Minderausgaben bei den Betriebskosten des Kreises führen".
Allerdings vermuten Zimmer und Wolf, dass der Kreis damit auch die eigentlich überfällige, ernsthafte Prüfung und Diskussion, ob es nicht wie von der Linken immer gefordert besser wäre, die Menschen dezentral unterzubringen, also das Heim in Gerstungen zu schließen, gar nicht erst führe. "Die dezentrale Unterbringung ist sicherlich in Kreisen schwieriger zu organisieren als in kreisfreien Städten, aber der Kreis prüft die Machbarkeit ja erste gar nicht", so Wolf.
Die beiden Politikerinnen hoffen zudem, dass nun der Kreis seiner Verantwortung dafür gerecht werde, "dass die Menschen dort in Würde untergebracht würden". Dazu sei es eben nicht ausreichend, dass nur die gesetzlichen Standards eingehalten würden. Da müsse der Kreis seine restriktive Haltung in Sachen Nahrungsmittel-Kauf überdenken, und nicht nur mit Gutscheinen für bestimmte Lebensmittelmärkte arbeiten oder auch Lösungen anbieten, wie die Kinder in der Kindergärten und Schulen Mahlzeiten zu sich nehmen können.
Das Beispiel des Asylbewerberheimes Gerstungen zeige aber auch, dass die Fachbehörde beim Land, was die Aufsichtspflicht angehe, völlig versagt habe. Und letztlich die Mitarbeiter beim Kreis die verfehlte Asylpolitik des Bundes auslöffeln müssten. An dieser Stelle sei dann aber der Kreistag und der Landrat gefragt, so Zimmer, dies nicht hinzunehmen, sondern für vernünftige, menschenwürdige Bedingungen für die Asylbewerber zu sorgen.
Peter Rossbach / 02.11.10 / TLZ
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