AUGSBURG - COBURG – DENKENDORF - HAUZENBERG - SCHWABMÜNCHEN
Nach dem Beginn des Essenspaketeboykotts in Denkendorf am 9.November 2010 haben sich immer mehr Flüchtlinge aus Lagern in verschiedenen Orten Bayerns dem Boykott angeschlossen, oft sogar als Hungerstreikende. Damit haben die Flüchtlingskämpfe in den letzten Wochen ein Niveau erreicht, wie schon seit über 10 Jahren nicht mehr. Dieser Artikel versucht sich an einer Zusammenfassung des aktuellen Standes.
AUGSBURG
In der Neusässer Str. befinden sich über 200 Flüchtlinge im Hungerstreik. Mittlerweile sollen ein paar von ihnen bereits erste gesundheitliche Probleme bekommen haben. Den Flüchtlingen ist es wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
In der Calmbergstr. befinden sich 6 Menschen im Hungerstreik, über 100 boykottieren die Essenspakete. Hier werden dringend Spenden gebraucht, da das Essen immer knapper wird. Es ist den Flüchtlingen wichtig, dass alle, die sich im Essenspaketeboykott befinden, unterstützt werden. Sie wollen sich auch stärker mit den Streikenden aus der Neusässer Straße vernetzen.
Spendenkonto:
Elvira Frana Forum
Kontonr. 0250097219
Stadtsparkasse Augsburg BLZ 720 500 00
Stichwort: Paketeboykott
COBURG
Am 25.11. hat sich das Flüchtlingsforum Coburg gegründet. Es unterstützt den am 23.11. begonnenen Essenspaketeboykott von 30 Flüchtlingen in der Stadt.
Flüchtlingsforum Coburg gründet sich und unterstützt Boykott
DENKENDORF
Die Flüchtlinge in Denkendorf halten schon seit fast drei Wochen mit dem Essenspaketeboykott durch und werden auch in Zukunft nicht nachlassen. Sie freuen sich über die Ausbreitung des Boykotts in andere Teile Bayerns.
HAUZENBERG
In Hauzenberg boykottieren 13 Flüchtlinge – 12 Somalis und eine Äthiopierin die Annahme der Essenspakete. Sie fordern Bargeld statt Essen vom Amt und menschenwürdiges Wohnen: “Wir wollen Geld, keine Essenspakete, weil wir nicht krank werden wollen!” Die Essenspakete genügen nicht nur nicht den Essensvorlieben der Menschen oder den Wunsch nach Abwechslung, mehrere der Bewohner_innen klagen über Gesundheitspakete in Folge der Ernährung aus den Paketen. Sie sind zu 4-5 Personen in einem Zimmer untergebracht und beklagen auch das Verhalten der Lagerleiterin.
Momentan kaufen die Leute noch Lebensmittel von ihrem übrigen Geld aus den 40 Euro “Taschengeld” pro Monat – sie stellen sich aber drauf ein, dass sie, wenn diese Gelder aufgebraucht sind, vorerst ohne Essen dazustehen, was einem unfreiwilligen Hungerstreik gleichkäme.
SCHWABMÜNCHEN
12 Frauen aus dem Lager in Schwabmünchen boykottieren nach wie vor die Essenspakete. Sie werden dabei durch die Flüchtlingsinitiative Augsburg (FIA) unterstützt.
Spendenaufruf: http://carava.net/wp-content/uploads/2010/11/Spendenaufrufflyer_Streik_…