PRESSEMITTEILUNG von The VOICE Refugee Forum
Jena, 26.02.2011
Betreff: Infoveranstaltung in der Kirchgasse 10 in Suhl am 28. Februar
Diskussionen über Flüchtlingslager mit Asylbewerbern:
Milud Lahmar-Cherif aus Algerien (Flüchtlingsinitiative Zella-Mehlis, The VOICE Refugee Forum)
Dr. Maqsud Agaew aus Azerbajan (Flüchtlingsinitiative Thüringen, The VOICE Refugee Forum, ehemaliger Bewohner des Asylbewerberheims Katzhütte)
Im Rahmen des bundesweiten antirassistischen Aktionstag am 22. / 24. März 2011: Asylbewerberleistungsgesetz, »Residenzpflicht«, Lagerisolation & rassistische Sondergesetzgebung
Am 24.03. findet in Meiningen um 14.00 Uhr eine Demonstration gegen die menschenunwürdigen Zustände in der Gemeinschaftsunterkunft Zella-Mehlis, gegen die Lagerpolitik und Rassismus statt.
Nicht alleine unhygienische Zustände und die Abwesenheit von Privatsphäre sind die Probleme von Flüchtlingslagern, sondern vor allem die konsequente Isolation und Ghettoisierung der Flüchtlinge und rassistische Gesetze wie die Residenzpflicht.
In diesem Kontext laden wir am 28. Februar zu einer Infoveranstaltung in der Kirchgasse 10 in Suhl zur Situation der Flüchtlinge im Lager Zella-Mehlis und generell in Deutschland ein. Des Weiteren soll dabei über die Demonstration am 24.März in Meiningen informiert werden.
VIDEO.
2° MDR Video Bericht: Zella-Mehlis Flüchtlings-Isolationslager in Thüringen.
http://www.youtube.com/user/thevoicejena
PRESSEMITTEILUNG ENDE
Für weitere Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Press Kontakt: E-Mail: thevoiceforum@gmx.de
The VOICE Refugee Forum Jena,
Tel. Handy 0049(0) 176-24568988,
Schillergäßchen 5, 07745 Jena, www.thevoiceforum.org
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Zella-Mehlis: Landkreis will Isolationslager erhalten
Flüchtlinge kündigen Demonstration an Die Isolation und Ghettoisierung der Flüchtlinge in Thüringen durchbrechen – Das Lager Zella-Mehlis schließen! Am 24.März wird es in Meiningen um 14h eine Demonstration gegen die unhaltbaren Zustände in der Gemeinschaftsunterkunft Zella-Mehlis geben. Anlass ist ein dezentraler Aktionstag, in dessen Rahmen am 22.3/24.3. in mehreren Bundesländern Flüchtlinge und antirassistische AktivistInnen ihren Widerstand gegen das Lagersystem zum Ausdruck bringen werden. Lager bedeutet nicht nur miserable hygienische Zustände und Abwesenheit von Privatsphäre, sondern vor allem die konsequente Isolation und Ghettoisierung von der Gesellschaft, von rechtlicher Unterstützung und von politischer Agitation. Für all dies ist Zella-Mehlis ein Negativbeispiel. Quelle: http://www.thevoiceforum.org/node/1958
http://www.stura.uni-jena.de/veranstaltung/2011/3
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Break Isolation:
Die Isolation und Ghettoisierung der Flüchtlinge in Thüringen durchbrechen - Das Lager Zella-Mehlis schließen!
Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Armut und Naturkatastrophen. Jährlich sterben Tausende von Ihnen an den Außengrenzen Europas.
Diejenigen, die in Deutschland ankommen, sehen sich mit einem rassistischen und menschenverachtenden System konfrontiert. Sie sind gezwungen isoliert in abgelegenen Lagern zu leben, ausgegrenzt und in ständiger Angst vor der Abschiebung. Die hygienischen Zustände sind katastrophal. Schimmlige Wände in maroden Wohnungen stellen ein permanentes Gesundheitsrisiko dar. Residenzpflicht und das Gutscheinsystem machen den Menschen ein selbstbestimmtes Leben unmöglich. All diese Ausgrenzungsmechanismen manifestieren sich im Flüchtlingslager in Zella-Mehlis.
Infoveranstaltungen für Proteste gegen das Flüchtlingslager in Zella-Mehlis:
28. Februar: Kirchgasse 10, 19 Uhr in Suhl
3. März: Carl-Zeiss-Straße 3 (Uni Jena), HS 7, 18 Uhr Jena:
10. März: Alte Posthalterei, 18 Uhr in Meiningen
15. Marz: Kundgebung in Meiningen
22. März: Aktionstag in Zella-Mehlis Flüchtlingsheim
24. März: Demonstration in Meiningen
Info: http://www.thevoiceforum.org
Die Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen in Deutschland
The VOICE Refugee Forum Netzwerk
Break the Isolation of Refugees in Lager-Camps
Unterstützt durch Flüchtlingsrat Thüringen, Erfurt und FSU Stura -
Friedrich Schiller Universität Jena
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Zella-Mehlis: Landkreis will Isolationslager erhalten / Flüchtlinge kündigen Demonstration an [AGST Berichtete]
Dass in Deutschland der Rassismus daherkommt wie die verwaltete Mitmenschlichkeit zeigt das Beispiel des Zella-Mehliser Isolationslagers eindrücklich. Nachdem die Flüchtlinge keinen anderen Ausweg mehr sahen als öffentlich gegen die Zustände dort zu protestieren, gibt sich der Landkreis nichtswissend und anstatt das rassistische Lagersystem zu überdenken, kommt einfach neue Farbe über den Schimmel. Dass sich hier Widerstand organisiert ist so begrüßens- wie unterstützenswert.
Vor einigen Wochen platzte es heraus. Eingeschüchtert in einem System von Repression und Psychoterror, den Verantwortlichen eines Landes ausgesetzt in dem Rassismus eine längere Tradition hat als die Bürokratie, haben Menschen die einzige Möglichkeit genutzt, die sie hatten, um für die Verbesserung ihrer Situation zu kämpfen. Die Flüchtlinge von Zella-Mehlis gingen, unterstützt durch die Flüchtlingsorganisation The Voice Refugee Forum, an die Öffentlichkeit (AGST berichtete http://agst.afaction.us/index.php?menu=news&aid=447). Dabei waren sie gleich mehrfach Gefahren ausgesetzt. Zum einen ist da das Risiko die Rache eines Staates zu spüren zu bekommen, in dem man unter Gastfreundschaft versteht, Asthma und Tuberkulose mit Hilfe von schimmligen Wohnungen und Baracken zu verbreiten, die man Menschen zur Verfügung stellt, die in ihrer Not keinen anderen Ausweg sahen, als in das Land zu flüchten, das für das Elend auf dem Trikont wesentlich Verantwortung trägt. Wer bei solcher Gastfreundschaft anfängt zu meckern, der kann sich in Deutschland fast schon glücklich schätzen, wenn er nur verächtlich belächelt wird. Hier hat man schon weit schlimmeres fertig gebracht. Die zweite Gefahr ist die, des Desinteresses der deutschen Öffentlichkeit am Elend von Menschen, die in der Blut- und Bodengemeinschaft der Teutonen nur Fremdkörper sind. Doch glücklicherweise ist der tödlichen Ideologie des Ausschlusses noch ein Moralsystem vorgeschaltet, dessen Herkunft hier zwar keiner versteht, aber die Befolgung von Normen und Gesetzen war im Land der Hörigen und Gehörlosen noch nie an das Verständnis ihres Zustandekommens geknüpft.
Und so kam es, dass die bürgerlichen Medien in Thüringen berichteten über die Zustände im Isolationslager, natürlich ohne über Isolation ein Wort zu verlieren. Problematisch erscheint den meisten Journalisten im Land nur der Schimmel und die maroden Wohnungen, nicht die grundsätzliche Isolation der Flüchtlinge am Stadtrand in einem Sammellager und ihre Drangsalierung durch rassistische Sondergesetze, wie die Residenzpflicht. Auch der MDR schickte ein Kamerateam ins Lager, das neben der Dokumentation der Zustände dazu beitrug, dass sich die Verantwortlichen des Landkreises von aller Schuld reinwuschen. Die Lösung des Landkreises sieht nun vor den privaten Betreiber des Sammellagers dazu zu verpflichten die Schimmelbude nochmal zu renovieren. Dass man hierfür nicht dankbar sein muss, haben die Betroffenen hoffentlich verstanden.
Für den 24. März hat The Voice Refugee Forum eine Demonstration in Meiningen, dem Sitz des Landratsamtes angekündigt, um gegen die Isolationlager und den deutschen Rassismus auf die Straße zu gehen. Ihnen gehört dabei unsere Solidarität und praktische Unterstützung!
Eintragsdatum: 2011-01-30 - Quelle: Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST]
http://agst.afaction.us/index.php?menu=news&aid=462
Die Isolation und Ghettoisierung der Flüchtlinge in Thüringen durchbrechen - Das Lager Zella-Mehlis schließen!
Am 24.März wird es in Meiningen um 14h eine Demonstration gegen die unhaltbaren Zustände in der Gemeinschaftsunterkunft Zella-Mehlis geben. Anlass ist ein dezentraler Aktionstag, in dessen Rahmen am 22.3/24.3. in mehreren Bundesländern Flüchtlinge und antirassistische AktivistInnen ihren Widerstand gegen das Lagersystem zum Ausdruck bringen werden.
Lager bedeutet nicht nur miserable hygienische Zustände und Abwesenheit von Privatsphäre, sondern vor allem die konsequente Isolation und Ghettoisierung von der Gesellschaft, von rechtlicher Unterstützung und von politischer Agitation. Für all dies ist Zella-Mehlis ein Negativbeispiel. Quelle: http://www.thevoiceforum.org/node/1958