Michael
Freitag, 12.08.2011
Bild: Jenapolis.de / Arne Petrich
http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2011/08/L%C3%BCgt-die-Dresdener-S…
Langsam darf man ein etwas mulmiges Gefühl bekommen, angesichts einer Erklärung der Dresdener Staatsanwaltschaft am heutigen Tage zu der Durchsuchung der Amtsräume des Jenaer Jugendpfarrers Lothar König. Man habe nichts davon gewusst, dass es sich um die Amtsstube des Pfarrers gehandelt habe. Seine Tochter, die am 10. August bei der Durchsuchung anwesend war, ist mehr als nur verblüfft über diese neue Volte der Juristen in Dresden.
In Thüringen kocht allmählich die Wut. Bis auf die dortige CDU, welche sich in ersten Wortmeldungen fast erwartungsgemäß hinter das Verhalten der Polizeibeamten und Dresdener Staatsanwaltschaft stellt, gibt es Empörung, lautstarken Protest und viele wütende Fragen zu hören. Erst heute auch seitens der Leipziger Bundestagsabgeordneten Monika Lazar und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (beide B90/Die Grünen) nun bereits bis in die Bundesregierung hinauf, während die sächsische Opposition in Dresden eine Sondersitzung des Rechtsausschusses anstrebt.
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Kaum war die Durchsuchung der Wohnung ...
Eine Erklärung der Dresdener Staatsanwaltschaft dürfte heute der ganzen Geschichte rings um die Durchsuchung der Amtsräume von Lothar König einen fast schon skurilen Drall geben. Man habe nicht gewusst, dass man sich in den Amtsräumen des Pfarrers befunden hätte, heißt es gen Thüringer Politik. Und man sei von Anwesenden auch nicht darauf hingewiesen worden, so sinngemäß die Einlassungen nun seitens der Juristen.
Das ist für die bei der Durchsuchung anwesende Tochter des Seelsorgers dann doch zuviel. Die Landtagsabgeordnete der Thüringer Linken, Katharina König zu den Behauptungen der Dresdener Juristen heute: “Sowohl ich selber als auch bei der Durchsuchung anwesende Anwälte haben die Einsatzkräfte mehrfach auf das besondere Schutzbedürfnis des Pfarramtszimmers meines Vaters hingewiesen und somit versucht, darauf hinzuwirken, dass sie die Durchsuchung dieses Raumes unterlassen”.
Dieses sei laut König seitens des Einsatzleiters und der Einsatzkräfte ebenso ignoriert worden, “wie die Hinweise darauf, dass weitere Menschen in der Wohnung leben und deren Zimmer nicht durchsucht werden sollten”. Ohnehin seien Zeugen wohl nicht dazu da, Beamte an ihre Rechte und Pflichten zu erinnern, so die Landtagsabgeordnete weiter.
Der Rechner des evangelischen Pfarrers befindet sich neben Datenträgern und dem Automobil der Pfarrei weiterhin im Besitz der Beamten der Sächsischen Soko 19/2, welche offenbar gegen eine Vielzahl von Personen wegen der angeblichen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Und somit weitreichende Kompetenzen über das normale Maß hinaus eingeräumt bekommt. Bis heute haben die langfristig angelegten Ermittlungen zu keinerlei Festnahmen geführt.
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