Sie starb aus Trauer Mariamma Djombo Diallo kämpfte für die Wahheit um die Todesumständeihres Sohnes Oury Jalloh, der im Polizeigewahrsam in Deutschland lebendig verbrannte. Nun ist sie von uns gegangen.
Die Mutter des in Polizeigewahrsam in Dessau verbrannten Oury Jalloh,Mariama Djombo Diallo, ist am Montag, den 23. Juli 2012 in Tourahol (Guinea; Dalaba) verstorben. Zuvor hat sie den Prozess um den Tod ihres Sohnes in Magdeburg verfolgt, woraufhin sie kurz nach der Rückkehr in Guinea verstarb. Sie kam nach Deutschland mit der Unterstützung der Oury Jalloh Initiative. Sie erfuhr, dass ihr Sohn in einer deutschen Polizeizelle bei lebendigem Leib, an Händen und Füßen gefesselt,verbrannte. Seitdem ist sie krank geworden. Sie musste aber zurück nach Guinea. Die Felder mussten bestellt werden, denn sonst gibt es keine Ernte im Jahr darauf. Das hätte Hunger für sie bedeutet.
In den letzten Prozesstagen sind immer mehr Wahrheiten ans Tageslicht gekommen, wo es immer eindeutiger wurde, dass Oury Jalloh ermordert wurde. Die DNA Tests an dem Feuerzeug zerschmettern die haltlose Theorie der Selbstverbrennung. Die Sachverständige, die das Feuerzeug untersucht hat, hat klar gesagt, dass das Feuerzeug überhaupt nicht in Verbindung mit dem Tatort und mit Oury Jalloh steht: Es wurden weder Spuren von Oury Jallohs DNA noch von der Matraze an dem Feuerzeug gefunden.
Für Frau Djombo Diallo war es extrem schmerzhaft diese Details im Prozess mit zu verfolgen. Die Trauer saß so tief, dass sie es körperlich und seelisch nicht mehr bewältigen konnte. Frau Djombo Diallo war eine sehr starke Frau. Ihr ging es nicht um Strafe, sondern um die Wahrheit und darum, warum ihr Sohn verbrannt wurde.
Die Initiative im Gedenken an Oury Jalloh und die afrikanische Community trauern um eine außergewöhnliche Frau, die uns Einzelnen und uns als Gruppen unsere Rücken stärkte – im Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Möge sie Frieden finden.
Einladung:
Wir laden euch ein, um mit uns gemeinsam Mariama Djombo Diallo zu gedenken und für sie zu beten. Die Trauerstunde findet statt am 28. Juli 2012 von 12 bis 13 Uhr.
Anschließend findet die Konferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V. statt (bis 19 Uhr). Thema: Oury Jalloh und der Kampf um Wahrheit. Warum es so schwierig ist Polizeibeamt_innen für deren rassistischen Morde vor Gericht zu bringen und zu verurteilen.
Presse:
Neue Ungereimtheiten im Fall Jalloh
Keine Spuren am Feuerzeug
Wer entzündete das Feuer in der Zelle von Oury Jalloh? Am Feuerzeug werden keine Spuren gefunden. Das Gericht gibt eine neue Rekonstruktion des Brandes in Auftrag.von Christian Jakob: http://www.taz.de/Neue-Ungereimtheiten-im-Fall-Jalloh/!98177/
»Es geht mir um die Wahrheit, nicht um Strafe« Verbrannt in Polizeigewahrsam: Die Mutter von Oury Jalloh war als Prozeßbeobachterin am Magdeburger Landgericht. Ein Gespräch mit Mariama Djombo Diallo Interview: Susan Bonath: www.jungewelt.de/2012/06-30/022.phpwww.jungewelt.de/2012/06-30/022.php
Ort: Münzenberg-Saal am Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. (S-Bhf Ostbahnhof oder U5 Weberwiese)
Kontakt: Mouctar Bah, Tel. 0160-957 966 79; 0176-717 874 15
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.
Colbestraße 19, 10247 Berlin
http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
email: initiative-ouryjalloh@so36.net
Tel.: +49-176-38113135
Spendenkonto: Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
Kontonummer: 1233 600
Bankleitzahl: 100 205 00