Wir ertragen es nicht mehr. Wir wollen nicht mehr schweigen.
Seit fast 6 Monaten kämpfen wir mit all unserer Kraft gegen die unmenschlichen Asylgesetze. Und wir setzen unseren Kampf fort. In den vergangenen Monaten wurden wir oft bedroht, doch das bestätigte uns nur umso mehr in unserem Anliegen. Auch Strafen brachten uns nicht von unserem Weg ab. Wir haben niemals mit denen verhandelt, die nicht ehrlich waren, als sie uns blumige Versprechungen gemacht haben.
Ja, wir erheben uns für unsere Rechte, stark trotz einer langen Geschichte von Unterdrückung und Ungleichheit. Und wir verkünden laut, dass wir diese uralten Spielregeln mit unserer nicht-westlichen Lebenseinstellung und unserer Willenskraft brechen werden.
Wir haben gekämpft, hässliche Gesichter hinter Masken entdeckt, falsche Versprechungen gehört.
Wir, ja, wir sind die Überlebenden von Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Armut, Unterdrückung, Kolonialismus und Imperialismus, und wir werden jetzt die Spielregeln festlegen. Dann wird man uns anhören und unseren Forderungen entsprechen müssen.
Ihr Flüchtlinge, euer Schweigen bedeutet unseren Tod.
Ab 8. September werden wir von Würzburg nach Berlin marschieren. Wir werden mit jedem Schritt zeigen, dass wir aus der Isolation ausbrechen und kämpfen werden, bis wir auf unsere berechtigten Forderungen eine Antwort erhalten.
Brecht euer Schweigen. Denn euer Schweigen und eure Passivität bremsen uns aus, die Veränderung liegt in euren Händen. Wenn ihr mit uns kämpft, können wir gemeinsam etwas verändern und eine neue Welt schaffen, die Welt von der wir alle geträumt haben.
Wir erwarten euch am 8. September in Würzburg. Euch, die ihr uns seit Monaten und Jahren am nächsten steht. Wir verbrachten Tag und Nacht, zusammen unter dem Druck unmenschlicher Gesetze, unter den Schmerzen des Exils, fern von unseren Lieben und unserer Heimat. Wir warten auf euch, denn unser Leben ist unter den aktuellen Bedingungen unerträglich geworden und wir müssen etwas ändern.
Wir, die Flüchtlinge aus Würzburg, bitten jeden, der wie wir in dieser brutalen Gesellschaft leben muss und der etwas verändern möchte, am 8. September zu uns zu stoßen, um mit uns aktiv gegen die menschenunwürdigen Asylgesetze vorzugehen.
Würzburg, Marktplatz, 8. September, 14 Uhr
http://asylaub.wordpress.com/
(English)
Protest march to Berlin - Starts in Würburg on 8 September at 2pm
Open Letter from the striking refugees
There’s no more place to stand, no more patience for silence
It has been almost 6 months that we have taken a stand with all our bodies and we have tried hard to change the unjust laws concerning the asylum seekers; we are continuing our struggles. In the past six months, we have been threatened but it just made us more arrogant. We have been fined, but we apathetically continued our ways. We haven’t thought about negotiation with those who do not have truth in mind when they offered us their colorful fake offers.
Yes, we still stand for our rights stronger than the history of oppression and inequality and we loudly proclaim that our non-western minds and our wills, would overcome your ancient game rules.
We have been fighting and we have seen your ugly faces behind your masks and we have heard your empty promises. We, yes we, who are the survivors of injustice, discrimination, poverty, oppression, colonialism and imperialism, will prescribe and set the battle’s rules. Then, you would have no other choice than to listen to us and comply with our demands.
Oh you refugee! Your silence would be our death
On September the 8th we will march, starting from Würzburg (Bayern) to the city of Berlin. We will march to show in each step that we break isolation and we will stand up for our rightful demands until we get an answer.
Don’t be silent; your silence and passivity are the halter for us; change is in your hands. Your presence and struggle would help both of us to make change and create a new world, the outcome will be the world you and I have dreamed.
We are waiting for you on the 8th of September in Würzburg, you who have been the nearest to my heart since many months and years ago. We spent night and days together, submitting to the pressure of inhuman laws, dealing with the pain of exile and being far away from our homes and loved ones. We are waiting for you, as life has become unbearable in the present situation and we have to change that.
We, the asylum seekers of Würzburg, ask all those who are still alive like us in this brutal society and have made a commitment to change the current situation, to join us on September the 8th and actively help us change those inhuman and current laws against refugees.
Würzburg-Markt platz-14:00
http://asylaub.wordpress.com/