Zusammenfassung Die Asylbewerber in Vockerode mdr press
Erst lebten sie in einer heruntergewirtschafteten Russenkaserne in Möhlau. Dann zogen 170 Asylbewerber um nach Vockerode - in einen Plattenbau. Doch die Probleme blieben. [ Audio http://www.mdr.de/mdr-info/audio451752.html ]
Wir fordern eine sofortige Dezentralisierung aller Flüchtlinge und sprechen sich gegen die Entwicklung Vockerodes, zu einem abge
Die Flüchtlingsinitiative Wittenberg, The Voice Refugee Forum und die Karawane für die Rechte von Flüchtingen und MigrantInnen in Sachsen-Anhalt fordern eine sofortige Dezentralisierung aller Flüchtlinge und sprechen sich gegen die Entwicklung Vockerodes, zu einem abgesonderten Wohnviertel zu werden, aus.
Wir, die Flüchtlinge, möchten nicht, dass Vockerode zu einem weiteren abgesonderten Wohnviertel im Landkreis Wittenberg verkommt.
Unsere Forderung besteht darin, dass alle Flüchtlinge in dezentrale Unterkünfte in verschiedenen Städten des Landkreises aufgeteilt werden und nicht, wie es bisher der Fall ist, erneut zentral von Möhlau nach Vockerode lediglich umgesiedelt werden.
Neben der Tatsache, dass es sich bei Vockerode um ein kleines Dorf mit nur ca. 1600 Einwohnern handelt, ist die Infrastruktur nicht ausreichend um die Bedürfnisse von rund 200 Flüchtlingen zu befriedigen (keine guten Einkaufsmöglichkeiten sowie schlechte Bahnanbindungen).
Diese Vorgehensweise könnte zu einer Isolierung und Abgrenzung der Flüchtlinge in Vockerode führen, und somit eine Grundlage für Ängste und Misstrauen auf Seiten der Anwohner sowie der Flüchtlinge bieten.
Wir fordern eine Dezentralisierung und Aufteilung aller Flüchtlinge in verschiedene Städte im Landkreis Wittenberg. Es soll sichergestellt werden, dass Flüchtlinge proportional zu der lokalen Bevölkerung untergebracht werden und es ausreichende Einkaufsmöglichkeiten sowie Bahn-, und Busanbindungen gibt.
Wir verlangen, dass zukünftig keine 5-jährigen Verträge darüber abgeschlossen werden, dass Flüchtlinge in Vockerode zentralisiert untergebracht werden. Vielmehr fordern wir den Landkreis Wittenberg dazu auf, Verträge über die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen zu erstellen.
Falls unsere Forderungen von den zuständigen Behörden nicht Ernst genommen werden, fühlen wir uns dazu aufgefordert in Lutherstadt-Wittenberg Demonstrationen und Kundgebungen durchzuführen.
Selbst der Innenminister des Landkreises Sachsen-Anhalt hat die zuständigen Behörden im Landkreis Wittenberg kritisiert. Dieser fordert eine Dezentralisierung der Flüchtlinge und dass diese nicht länger als 3 Jahre in dem jeweiligen Lager leben sollen.
Quelle: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/asylbewerber-vockerode100_zc-a2551f81_…
Wir beobachten sehr stark die weiteren Vorgehensweisen der zuständigen Behörden und werden dementsprechend reagieren!
Solidarität mit allen Flüchtlingen!
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Salomon Wantchoucou
Zwangsumzug der Flüchtlinge nach Vockerode
Persönliche Habe mußte im Lager Möhlau bleiben.
Am Donnerstag, den 27.12.2012 begann der Zwangsumzug der Flüchtlinge aus dem Lager Möhlau nach Vockerode ins neue Lager. Um 9 Uhr wurden die ersten Flüchtlinge mit zwei Bussen mit der Aufschrift Sonderfaht von Möhlau nach Vockerode gebracht, die wenige Habe die sie mitnehmen durften wurden in zwei Kleinlastern transportiert. Die Angestellten der Ausländerbehörde Fr. Makjola, Hr. Krüger und Hr. Keitschke waren neben den Angestellten des Lagerbetreibers Wiesemann vor Ort und stellten Müllsäcke zum transport der Kleidung zur Verfügung.
Bevor diese in den Stauraum der Busse oder der Transporter eingeladen werden durften, mußten die Flüchtlinge vor den Angestellten der Ausländerbehörde ihre Kleidung in den Müllsäcken durchwühlen und z.B. leere Pfandflaschen im Lager Möhlau zurück lassen. Sämtliche Möbel bis auf Wäschekörbe, Fernseher und Hifigeräte durften ebenfalls (wie zu befürchten war) nicht mitgenommen werden.
In Vockerode bekamen sie dann Schlüssel ausgehändigt und durften nach einigem Warten ihr neues Heim betreten. Eine 2-Raum-Wohnung mit 2 kleinen Zimmern in denen sich jeweils zwei Betten und ein Schrank befindet, womit der Raum auch voll ist. Ein kleines Duschbad, eine Kochnische und ein Aufenthaltsraum mit 4 Stühlen und einem Tisch, das wars, keinerlei Privatsphäre und keine Möglichkeit die mühsam zusammengesammelten Möbel aus dem Lager Möhlau aufzustellen. Obendrein erfuhren die Flüchtlinge erst im neuen Lager, mit wem sie sich zukünftig ein Zimmer und mit wem sie Bad und Küche teilen sollen nach Willen des Landkreises Wittenberg.
Wielange sie nun so leben sollen, ob es eine halbjährige oder dauerhafte Unterbringung im neuen Lager sein soll, erfuhren sie nicht. Auch ein zwischenzeitlich anwesender Vertreter des Landkreises konnte oder wollte keine Auskunft geben. Diese Unterbringung ist "so schätzt ich, für länger als ein halbes Jahr", das war alles was ihm zu entlocken war.
weitere Infos
http://refugeeinitiativewittenberg.blogspot.de/
http://ludwigstrasse37.de/nolager
http://antiranetlsa.blogsport.de