Sudanese initiative for pursuit of justice (SIPJ)
Sudanesische Initiative für das Streben nach Gerechtigkeit
Erklärung von Hannover
Die Sudanesische Initiative für das Streben nach Gerechtigkeit erklärt:
Sudan befindet sich in bewaffneten Konflikten und Krieg seit 1955 bis zum heutigen Tag. Und obwohl das Land 2011 in zwei Staaten geteilt wurde – Nord und Süd , geht der Krieg in vier bewaffneten Konfliktfronten weiter – in Süd Kordofan, im Blauen Nil Gebiet, im Abyii Gebiet und in Darfur - dazu kommen die bewaffneten Spannungen zwischen den beiden neuen Staaten, Nord- und Süd-Sudan.
Sudan wird seit 1989 regiert und kontrolliert von Omar Al-bashir, der vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) wegen Verbrechen angeklagt ist.
Der Verteidigungsminister Abdel Raheem Muhammed Hussein, der Governeur von Süd Kordofan Ahamd Harun, der Milizenführer Ali Kushayb und weitere sudanesische Regierungsmitglieder werden ebenfalls vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord in der Darfur Region im West Sudan vom ICC gesucht.
Die Menschenrechtssituation im Sudan verschlechtert sich täglich. Sudanesische Sicherheitskräfte verhaften und foltern friedliche DemonstrantInnen, StudentInnen, JournalistInnen, oppositionelle PolitikerInnen und SozialarbeiterInnen.
Die negative Einmischung seitens der internationalen Staatengemeinschaft wegen der Ressourcen des Sudan - insbesondere Erdöl - verschlimmert die schlechte Situation.
Die Zerstörung in unserer Gesellschaft zwingt uns, aus unserer Heimat zu fliehen und als Flüchtlinge in Deutschland zu leben.
Die Situation der sudanesischen Flüchtlinge in Deutschland ist inakzeptabel. Sämtliche Formen von Menschenrechtsverletzungen kommen vor - angefangen von der Beschränkung der Bewegungsfreiheit und der Vorenthaltung eines sicheren Aufenthaltsstatus, über die Isolation in den Lagern und das Asylbewerberleistungsgesetz, bis hin zu Polizeibrutalität und letztendlich der Abschiebung.
Deutschland praktiziert eine Asylpolitik, die im Gegensatz steht zu den grundlegenden Menschenrechten.
Deutschland ist mitverantwortlich für das Töten unserer Leute innerhalb des Sudans durch die Unterstützung des Omar Al-bashir Regimes - wie wir in Berlin im Januar 2013 beobachten konnten, als eine Wirtschaftskonferenz organisiert wurde, um das Handeln des sudanesische Diktators zu fördern.
Die “Sudanesische Initiative für das Streben nach Gerechtigkeit – SIPJ” verurteilt und arbeitet aktiv gegen das sudanesische Regime und seine Verbrechen im Sudan, gegen die Menschenrechtsverletzungen im Sudan durch die sudanesischen Sicherheitskräfte, gegen die Menschenrechtsverletzungen in Deutschland durch die staatliche Asylpolitik sowie gegen die deutsch-sudanesische Kollaboration in der Unterdrückung der sudanesischen Bevölkerung und die Deportationen.
Die „Sudanesische Initiative für das Streben nach Gerechtigkeit – SIPJ” arbeitet für:
- Gerechtigkeit für die sudanesische Bevölkerung im Sudan, für die sudanesischen Flüchtlinge sowie für alle Flüchtlinge in Deutschland
- die Verurteilung von Omar Al-bashir und allen Verantwortlichen für Kriegsverbrechen und Vökermord im Sudan
- die Abschaffung aller diskriminierenden Praktiken gegenüber Flüchtlingen in Deutschland
einen generellen Abschiebestopp in den Sudan
Die „Sudanesische Initiative für das Streben nach Gerechtigkeit – SIPJ” ruft auf:
- zum Aufstand gegen das Omar- Al-bashir Regime
- zur Einheit und Solidarität der sudanesischen Flüchtlinge und aller Flüchtlinge in Deutschland
- zur sofortigen Freilassung der politischen Gefangenen aus den Gefängnissen der sudanesischen Sicherheitskräfte
- zur Unterstützung unserer Initiative durch alle FreiheitskämpferInnen, RevolutionärInnen, MenschenrechtsaktivistInnen und die Flüchtlingsgemeinschaften
20. März 2013, Hannover – Deutschland
Unterzeicher:
1- Abdallah Kano Hamad (Hannover)
2- Abdel Aziz Arabi (Lehrte)
3- Adam Fadel (Lehrte)
4- Adam Ismail Hussain (Großburgwedel)
5- Ali Elsadig Ali Mahmoud (Hannover)
6- Allam Elsadig Ahmed (Ronnenberg)
7- Ataf Eltaj (Großburgwedel)
8- Ibrahim Mohammed (Astapil)
9- Mohammed A. Ageed (Großburgwedel)
10- Maissara Saeed (Hannover)
11- Osman Tigani (Bitterfeld)
12- Wlid Ibrahim (Hannover)
13- Yasir Abdallah (Mellendorf)