Am Mittwoch, den 28. August 2013 nimmt Ayfer H. zum zweiten Mal den Kampf gegen ihre Kriminalisierung durch Berliner Polizeibeamte auf. Sie war von Polizisten verletzt worden, doch ihre Anzeige gegen dieselben wurde eingestellt. Statt dessen wurde sie als Täterin angeklagt und im März 2013 zu einer Geldstrafe von 1600 Euro verurteilt.
Datum: 28. August 2013
Zeit: 11:30 Uhr
Raum: 731, 64. Strafkammer des Landgerichts in der Turmstraße 91,10559 Berlin
Was war passiert?
Am 14. März 2012 ist Ayfer H. zu einer Schulkonferenz eingeladen. Im Laufe des Gesprächs mit Schulleiter und LehrerInnen kommt es zu einer verbalen, rassistisch beleidigenden Auseinandersetzung, weshalb die junge Frau Polizeibeamte zur Hilfe ruft. Die anrückenden Polizisten jedoch sehen in Ayfer H. die Täterin und beschimpfen sie. Ein Polizeibeamter schlägt Ayfer H. mehrmals, bevor sie festgenommen wird. Eine Freundin, die mit ihr vor Ort ist, kann sie nicht schützen: sie wird ebenfalls durch Polizisten beleidigt und lange daran gehindert, ihrer Freundin zur Hilfe zu eilen. Nach der Festnahme muss Ayfer H. aufgrund ihrer Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. (siehe KOP-Chronik unter http://www.kop-berlin.de/chronik)
Monitoring gegen Kriminalisierung
Nach ihrer Verurteilung im März 2013 legte Ayfer H. Berufung ein. Sie will das Urteil anfechten und gegen ihre Kriminalisierung kämpfen. Denn auch bei ihr handelt sich um einen weiteren Fall, in dem die eigentlich Betroffene kriminalisiert wird, während die Taten der PolizeibeamtInnen nicht weiter verfolgt werden.
Die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) und der Migrationsrat Berlin-Brandenburg e.V. rufen auf zur Solidarität mit Ayfer H. und mobilisieren gemeinsam mit ihr zur Prozessbeobachtung.
Ansprechpartner
Biplab Basu
ReachOut/ Ariba e.V. & KOP
Tel: +49 30 695 683 44
E-Mail: biplab_basu@reachoutberlin.de