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Saalfeld: Familie Galaeva aus Tschetschenien nach gescheiterter Abschiebung akut bedroht

By voice, 30 May, 2014

„Die Ab­schie­bung ist für eine ver­ein­zel­te Per­son viel schlim­mer, als wenn wir viele sind. Man darf nicht den Kopf hin­hal­ten, son­dern muss gegen Ab­schie­bun­gen kämp­fen.“

Ba­sie­rend auf der Du­blin-​Ver­ord­nung soll eine aus Tsche­tsche­ni­en stam­men­de sechs­köp­fi­ge Fa­mi­lie nach Polen ab­ge­scho­ben wer­den. Die erste Ab­schie­bung schei­ter­te im März am Wi­der­stand der Fa­mi­lie. Die Saal­fel­der Aus­län­der­be­hör­de hatte dafür extra eine trau­ma­ti­sier­te Frau aus dem Ru­dol­städ­ter Kran­ken­haus holen las­sen und den An­walt der Fa­mi­lie unter Druck ge­setzt. Nach­dem die Ge­walt der Po­li­zei­be­am­ten gegen die Mut­ter zwei­er Kin­der zu deren Zu­sam­men­bruch führ­te, wurde die Ab­schie­bung vor­erst ab­ge­bro­chen. Kurz dar­auf wurde al­ler­dings die Dro­hung er­neu­ert.

Fa­mi­lie Ga­lae­va floh vor elf Mo­na­ten aus Tsche­tsche­ni­en nach Deutsch­land. Al­ler­dings wurde ihnen hier ein Asyl­ver­fah­ren ver­wei­gert, da laut EU-​Recht Polen dafür ver­ant­wort­lich wäre. Für den 11. März wurde der Fa­mi­lie von der Saal­fel­der Aus­län­der­be­hör­de die Ab­schie­bung an­ge­kün­digt. Kheda Ga­lae­va, die zu­sam­men mit ihrer Mut­ter, ihrer Schwes­ter, ihrem Schwa­ger und deren zwei Kin­dern hier ist, fürch­tet im Falle einer Ab­schie­bung nach Polen die Ver­fol­gung durch dort le­ben­de Tsche­tsche­nen. Sie kennt Fälle von Tsche­tsche­nen, die in Polen be­droht oder nach Tsche­tsche­ni­en ver­schleppt wur­den. Zudem fürch­tet sie, in Polen in ein ge­schlos­se­nes Lager für Ge­flüch­te­te zu kom­men, wie es dort mitt­ler­wei­le immer häu­fi­ger Pra­xis ist. Aus die­sen Grün­den wei­ger­te sich die Fa­mi­lie, nach Polen aus­zu­rei­sen.

Die Saal­fel­der Aus­län­der­be­hör­de woll­te of­fen­sicht­lich um jeden Preis die Ab­schie­bung durch­set­zen. Wäh­rend Kheda Ga­lae­va nach einer Lun­genent­zün­dung nicht aus dem Kran­ken­haus ent­las­sen wer­den konn­te, ver­an­lass­te die Be­hör­de pünkt­lich am 10. März die Ent­las­sung ihrer Mut­ter aus dem Ru­dol­städ­ter Kran­ken­haus, in das sie auf­grund einer schwe­ren Trau­ma­ti­sie­rung ein­ge­wie­sen wurde. Sie wurde an jenem Tag ohne wei­te­re Er­klä­rung per Taxi in das Lager nach Saal­feld-​Beul­witz zu­rück­ge­schickt. Im Morg­engrau­en des 11. März kam dann die Aus­län­der­be­hör­de in Be­glei­tung von sie­ben Po­li­zei­be­am­ten in die Zim­mer der Fa­mi­lie, wo sie Kheda Ga­lae­vas Mut­ter, Schwes­ter, deren Toch­ter und eine Nach­ba­rin an­traf, die von der Schwes­ter aus Angst mit hin­zu­ge­ru­fen wor­den war. Die Be­am­ten for­der­ten die Fa­mi­lie auf, ihre Sa­chen zu pa­cken und wie­sen Ein­wän­de, dass somit die Fa­mi­lie ge­trennt wer­den würde, nicht gel­ten. Als die Schwes­ter sich wei­ger­te, leg­ten sie ihr Hand­schel­len an und droh­ten ihr wegen wei­te­ren Wi­der­stands den Ein­satz von Elek­tro­scho­ckern an. Dar­auf­hin brach sie zu­sam­men, wor­auf­hin der hin­zu­ge­zo­ge­ne Über­set­zer einen Kran­ken­wa­gen rief. Die Po­li­zis­ten folg­ten ihr bis ins Kran­ken­haus und kün­dig­ten an, bis zum Abend auf eine Bes­se­rung des ge­sund­heit­li­chen Zu­stands zu war­ten, um dann die Ab­schie­bung fort­set­zen zu kön­nen. Als es dazu nicht kam, wurde den im Lager ver­blie­be­nen Fa­mi­li­en­mit­glie­dern an­ge­kün­digt, dass ab nun dau­er­haft mit einer Ab­schie­bung zu rech­nen sei.

Seit­dem sind vor allem Kheda Ga­lae­vas Schwes­ter und ihre Kin­der ret­rau­ma­ti­siert. Sie haben Angst, auf die Stra­ße zu gehen und fürch­ten jede Nacht das er­neu­te Ein­rü­cken von Po­li­zis­ten. Kheda Ga­lae­va sagt dazu: „Ich ver­ste­he das jetzt sehr gut: Wenn sie ein­mal ver­su­chen, je­man­den gegen sei­nen Wil­len ab­zu­schie­ben, dann löst das bei die­sem Men­schen einen dau­er­haf­ten Stress aus. Das ist be­reits eine De­pres­si­on.“ Sie sieht al­ler­dings kei­nen Aus­weg aus die­ser Si­tua­ti­on, als gegen ihre Ab­schie­bung zu kämp­fen. In Tsche­tsche­ni­en fürch­tet die Fam­lie Ver­fol­gung und in Polen würde sie ent­we­der das­sel­be fürch­ten oder in einem Ge­fäng­nis für Asyl­su­chen­de leben. Ihr Kon­takt zu The VOICE ent­stand be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr, als sie sich an den Pro­tes­ten im zen­tra­len Auf­nah­me­la­ger in Ei­sen­berg (http://​thevoiceforum.​org/​node/​3300) be­tei­lig­te. Im April die­ses Jah­res nahm sie dann an einem Tref­fen von The VOICE teil, bei dem sich Men­schen aus den un­ter­schied­li­chen La­gern in Thü­rin­gen ver­netzt haben und Mög­lich­kei­ten der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sie­rung dis­ku­tiert haben (http://​thevoiceforum.​org/​node/​3543). Kheda Ga­laea­vas Auf­ruf an alle Ge­flüch­te­ten lau­tet: „Die Ab­schie­bung ist für eine ver­ein­zel­te Per­son viel schlim­mer, als wenn wir viele sind. Man darf nicht den Kopf hin­hal­ten, son­dern muss gegen Ab­schie­bun­gen kämp­fen.“

http://breakdeportation.blogsport.de/2014/05/20/saalfeld-familie-galaev…

Ankündigung: Hintergrundinterview mit Kheda Galaeva

Bald wird ein Vi­deo­in­ter­view mit Kheda Ga­lae­va on­line gehen, in dem sie die ver­schie­de­nen Miss­hand­lun­gen ihrer Fa­mi­li­en­mit­glie­der durch Be­am­t_in­nen des Land­krei­ses Saal­feld-​Ru­dol­stadt schil­dert, die Um­stän­de der ver­hin­der­ten Ab­schie­bung be­schreibt und Stel­lung dazu be­zieht, wie sich das Ab­schie­be­sys­tem auf die Psy­che von Men­schen aus­wirkt.

Mit die­sem In­ter­view wird der Auf­takt einer Reihe von Vi­deo­in­ter­views von The VOICE ge­macht, die im Laufe die­ses Jah­res dem Kampf gegen Ab­schie­bun­gen Stim­men und Ge­sich­ter geben wer­den.
http://breakdeportation.blogsport.de/

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