"Eine Protestkundgebung oder Demonstraton wird in BUrg statt finden um uns selbst und unser Existenzrecht zu verteidigen."
Wir Flüchtlinge haben am 27.05.2014 in Burg unsere Meinung darüber zum Ausdruck gebracht, wie die verantwortlichen Behörden die Angelegenheiten von uns Flüchtlingen behandeln, und unsere notwendige Kernagenda in Burg diskutiert.
Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt haben, begannen wir unsere Vorschläge für die Agenda zu diskutieren, wobei wir die Möglichkeit nutzen, die Ansichten von jedem einzelnen zu hören, der in Burg leben muß. Während des Treffens hörten wir alle, jedem einzelnen von uns genau zu. Dieses ermöglicht uns fundiert zu verstehen welche fundamentalen Probleme unser Leben zerstört.
Wir behandelten Themen, wie die Verweigerung der Arbeitserlaubnisse durch die Verantworlichen in Burg. Im Gegensatz zu der Tatsache, dass viele von uns bereits sehr lange, einige schon weit über 10 Jahre in Burg leben, wird uns nicht erlaubt zu arbeiten, obendrein wird durch Zwang (die sog. Residenzpflicht)unsere Bewegungsfreiheit völlig beschnitten etc.
Wir prangerten an, dass unsere "Mitwirkungspflicht" Mißbraucht wird durch die verantwortlichen Behörden, wodurch einige von uns permanent die finanzielle Existenzgrundlage gekürzt wird. Unsere "Duldung" wird nur für die nächsten 3 bis 6 Tage verlängert.
Wir diskutierten über die Abschiebeandrohungen durch die zuständigen Behörden, die uns in große Gefahr bringen.
Wir prangerten die Konsequenzen der Isolation in einem prekären Flüchtlingslager an, dessen baulicher Zustand und Lage uns krank macht, ebenfalls sind wir gezwungen zu 2 bis 3 Flüchtlingen in einem kleinen Raum zu leben. Dies alles führt zu psychischen und physischen Krankheiten. Viele von uns wurden in Burg verrückt, einige versuchten Selbstmord zu begehen.
Wir diskutierten wie es Möglich werden kann, dass das zerstörerische Lager in Burg geschlossen wird und wir in normale Wohnungen umziehen können, was weniger teuer ist und unser Leben schützt.
Wir machten uns selbst bewußt, dass wir als Gruppe 250 Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalität umfassen, die in diesem Lager leben müssen. Wir führten uns selbst die alltägliche Diskriminierung und den alltäglichen Rassismus vor Augen.
Die verantwortlichen Behörden machen es für uns schwer, wenn wir krank sind, uns medizinisch behandeln zu lassen. Sie beschränken unsere Behandlung, obwohl wir ein Recht auf medizinische Behandlung haben.
Nachdem wir all dieses besprochen haben, kamen wir einmütig zu der Entscheidung:
Eine Aktion in Burg - Kundgebung oder Demonstration - durchzuführen, um uns selbst und unser Leben zu verteidigen.
Um die Verlängerung des Vertrags zur Nutzung des Isolationslagers zu verhindern und die entgültge Schließung des Lagers, das unser Leben und unsere Zukunft zerstört, zu erreichen
Um uns in Wohnungen unterzubringen
Um die Verweigerung der medizinischen Behandlung zu beenden
Um die Verweigerung von Arbeitserlaubnissen und die Beschränkung der Niederlassungsfreiheit zu beenden
Um die Abschiebungen zu stoppen und die Residenzpflicht ab zu schaffen
Um alle Formen der Mißhandlung und Einschüchterung in der heutigen modernen Welt zu stoppen!
Kämpfe, um unsere Rechte zu verteidigen, sind keine leichte Arbeit. Daher fordern wir euch alle für Unterstützung, in Form von Logistik-Finanz-und Solidarität , um Leben zu retten.
KARAWANE für die rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen (Wittenberg)
Flüchtlingsbewegung Sachsen Anhalt.
The Voice Refugee Forum (Wittenberg)