Am 7.Januar jährt sich der Tod von Oury Jalloh zum 10. mal. Aus diesem Grund will die Initiative Oury Jalloh diesmal verstärkt für die jährliche Demo am 7.Januar in Dessau mobilisieren. Es gibt auch hier in der Region eine ganze Reihe Veranstaltungen, unter anderem nächste Woche Dienstag im Politcafe im AZ Wuppertal.
10.12. Mülheim/Ruhr (AZ) 15.12. Bonn | 16.12. Wuppertal (AZ) | 17.12. Duisburg (Syntopia) | 18.12. Düsseldorf (Linkes Zentrum Hinterhof) | 27.12. Dortmund (Nordpol)
Bitte (ver)teilt den Aufruf und kommt zahlreich zu den Veranstaltungen.
Mehr infos gibt´s im Anhang und unter http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/
zu den Info-Veranstaltungen in NRW gibt es eine Facebookveranstaltung https://www.facebook.com/pages/Oury-Jalloh-Solidarit%C3%A4t-aus-NRW/406…
Vielen Dank!
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Zehn Jahre ist es her, dass Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte. Zehn Jahre nach seinem Tod werden seine Freundinnen und Freunde erneut durch Dessau demonstrieren und die Parole „Oury Jalloh das war Mord!“ denen entgegen schleudern, die sie seit zehn Jahren nicht hören wollen.
Ein Mensch verbrennt in einer Polizeizelle. Warum, das ist bei ihm, dem jungen Mann aus Sierra Leone, nicht von Belang – denn die weißen PolizistInnen sagen, es war Selbstmord. Gefesselt an Händen und Füßen, soll er sich auf einer feuerfesten Matratze selbst entzündet haben. Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Dienstgruppenleiter wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Er habe das Signal des Zellen-Rauchmelders zwei Mal ausgeschaltet und ignoriert. Die Prämisse jedoch, dass sich Oury Jalloh selbst angezündet haben soll, bleibt unangefochten. Von Mord ist keine Rede. Auch die eindeutigen Widersprüchlichkeiten, die während der Prozesse zu Tage kamen, sowie das Verschwinden unterschiedlicher Beweismaterialien und -dokumente änderten nichts daran, dass ausschließlich in Richtung Selbstmordthese ermittelt wurde.
Nach zwei Prozessen hat der Bundesgerichtshof den Fall im September 2014 geschlossen. Doch es gibt ein Brandgutachten sowie weitere toxologische und forensische Untersuchungen, finanziert aus Spendenmitteln der Initiative Oury Jalloh, welche eindeutig belegen, dass Oury Jalloh in der Polizeizelle umgebracht wurde. Und es verdichten sich Hinweise auf einen „Unbekannten mit Brille“, der sich zum Tatzeitpunkt im Polizeirevier aufgehalten haben soll.
Oury Jalloh´s Feuertod ist zu einem Symbol für die rassistische Polizeigewalt in Deutschland geworden, die Menschen hier tagtäglich erleben, welche ihnen das Leben, die Gesundheit und den Glauben an ein sicheres Leben geraubt hat.
Gibt es nach zehn Jahren noch Chancen, vor Gericht eine Bestrafung der Mörder von Oury Jalloh zu erreichen und das Kartell des Schweigens und Verschleierns zu brechen?
Welche möglichen Szenarien eines Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof gibt es? Und wie kann der Druck der Straße und der Medien dazu beitragen, damit Polizisten in Deutschland künftig nicht mehr glauben dürfen, dass sie Menschen mit dunkler Hautfarbe straflos misshandeln können?
Am 7. Januar 2015 findet in Dessau (Sachsen Anhalt) eine Demonstration in Gedenken an Oury Jalloh statt.
Mit der Veranstaltung wollen wir neben Informationen zum Verfahren und zur politischen Bedeutung dazu einladen, gemeinsam aus NRW nach Dessau zu fahren.
Wir wollen dem dort herrschenden rassistischen Normalzustand entgegentreten und deutlich machen, dass Täter und Komplizen ohne Gerechtigkeit keine Ruhe mehr haben werden.
Wir wollen am Morgen des 7. Januar 2015 von Köln über Wuppertal nach Dessau fahren.
Damit die Mitreise für keine_n am Geld scheitert, bitten wir um Spenden unter dem Stichwort „Oury Jalloh NRW“.
Förderverein Karawane e.V. Kto.Nr.: 40 30 780 800 BLZ: 430 609 67 GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE28430609674030780800 BIC: GENODEM1GLS