http://www.gruene-thueringen.de/cms/default/dok/221/221920.htm
Grüne fordern dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen
Astrid Rothe-Beinlich unterstützt die Forderung nach Auflösung der Flüchtlingsunterkunft in Katzhütte
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte haben schwere Vorwürfe bezüglich der dort herrschenden Zustände erhoben. Der Thüringer Flüchtlingsrat hat daraufhin die Schließung der Gemeinschaftsunterkunft gefordert. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen schließen sich dieser Forderung mit Nachdruck an.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen und Mitglied im Flüchtlingsrat Thüringen e.V.: "Wir sind erschüttert über die erschreckenden und bedenklich stimmenden Zustände in der GU Katzhütte. Baracken mit Rissen, die die Wände durchziehen, Schimmel der meterhoch in den Wohnungen steht - diese Berichte lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Beschimpfungen und Bestrafungen seitens der Heimleiterin, Schikanen bei der Bereitstellung von Toilettenartikeln und warmem Wasser - diese Zustände halten wir für schier unerträglich!
Laut Artikel 1 GG ist die Würde des Menschen unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Dass Menschen in der heutigen Zeit unter derart menschenunwürdigen Zuständen leben müssen, stellt unserer Landesregierung und den verantwortlichen Behörden ein Armutszeugnis aus. Dies muss umgehend ein Ende haben!"
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern schon seit Jahren eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Thüringen.
"Die Flüchtlinge haben ganz unterschiedliche Gründe, die sie zur Flucht aus der Heimat zwingen. Oft spielen politische, religiöse Gründe oder die sexuellen Orientierung eine Rolle, mitunter auch Krieg, Armut, Unterdrückung oder Hunger. Diese Menschen haben es sich nicht leicht gemacht, niemand verlässt gerne seine Heimat. Mit der Flucht wird die Hoffnung auf ein Leben in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit verbunden, ein Leben, in dem auch die Kinder eine Perspektive auf Bildung und menschenwürdiges Leben haben.
Diese Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben kann nur mit einer dezentralen Unterbringung in eigenen Wohnung oder in kleineren Gruppen erfüllt werden, in der die Flüchtlinge ihr Leben selbst bestimmen können. Dies fördert auch eine bessere Einbindung in unsere Gesellschaft. Wir fordern deshalb das zuständige Landratsamt auf, den von den BewohnerInnen erhobenen Vorwürfen nachzugehen und eine sofortige Schließung der GU Katzhütte zu veranlassen!", fordert Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
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Pressemitteilung vom 26. Februar 2008: Schließung der GU Katzhütte gefordert!
Flüchtlingsrat Thüringen e.V. unterstützt die Forderung der Bewohner nach Auflösung der Flüchtlingsunterkunft in Katzhütte
Am vergangenen Wochenende haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte schwere Vorwürfe über die Zustände in ihrer Unterkunft erhoben und die Schließung der Einrichtung gefordert. Die Bewohnerinnen und Bewohner beklagen, dass die Unterkünfte in sehr schlechtem Zustand und voller Schimmel seien. Die Duschzeiten und die Nutzung der Gemein-schaftsküche seien zeitlich beschränkt und die Behandlung durch die Heimleitung entwürdigend.
Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. setzt sich seit vielen Jahren für ei-ne dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden in Thüringen ein und unterstützt deshalb die erhobenen Forderungen der Bewohne-rinnen und Bewohner in Katzhütte. Eine Unterbringung in eigenen Wohnungen ermöglicht nicht nur ein menschenwürdigeres und selbstbestimmteres Leben, sondern fördert auch eine Einbindung in die deutsche Gesellschaft. Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. fordert deshalb das zuständige Landratsamt auf, den gegen das Personal der GU erhobenen Vorwürfen nachzugehen und eine schnellst-mögliche Schließung der
Unterkunft zu veranlassen.
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