Katzhütte - Wieder schwere Vorwürfe gegen Asylbewerberheim
Im Asylbewerberheim im thüringischen Katzhütte herrschen nach Angaben der Bewohner weiterhin katastrophale Zustände. Die Hilfsorganisation Voice forderte am Freitag bei MDR INFO die umgehende Schließung der Unterkunft.
Blick auf Wohnanlagen des Asylbewerberheims Katzhütte ; Rechte: dpa
Das Asylbewerberheim war einst ein Sommerferienlager.
"Ein normales Leben ist unmöglich"
Voice-Sprecher Osaren* Igbinoba bezeichnete Katzhütte als ein Lager, in dem die Bewohner isoliert werden. Igbinoba führte aus: "Es ist völlig abgelegen und macht es den Ausländern unmöglich, ein normales Leben zu führen, soziale Kontakte zu bekommen." Besonders Kinder würden unter miserablen Wohnbedingungen und unzulänglichen hygienischen Einrichtungen leiden. Igbinoba kündigte für September und Oktober öffentliche Protestaktionen vor den Ausländerbehörden in Weimar an.
Behörden schieben Verantwortung ab
Ein in Katzhütte untergebrachter Bewohner sagte MDR INFO, den Asylbewerbern, welche sich über die Zustände beschwerten, würden Sozialleistungen nur zögerlich oder gar nicht gewährt. "Das Sozialamt bestraft mich, weil ich bessere Lebensbedingungen gefordert habe." Die Hilfsorgansation Voice erklärte, das Heim in Katzhütte sei "menschenunwürdig und ein Armutszeugnis für die Thüringer Landesregierung".
Auf Nachfrage verwiesen die Thüringer Ausländerbehörden auf das Innenministerium in Erfurt. Dort hieß es, dass allein das Landratsamt in Saalfeld zuständig sei. Dieses erklärte schließlich, der in Sottrum bei Bremen ansässige Heimbetreiber K&S sei für die Unterkunft in Katzhütte verantwortlich.
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2008, 10:15 Uhr
http://www.mdr.de/nachrichten/5696338.html
mdr. 15.08.2008