*Gehlberg: Endlich! Das Isolationslager wird geschlossen
English Text: *Report of the three days of the Refugee Conference , 26- 28.03.2009 in Erfurt
*Presse zu The VOICE Flüchtlingskongress »Asylbewerber fordern Schließung von Katzhütte«
**
Vor einem Jahr begannen sich Flüchtlinge in Thüringen gegen ihre desolate und isolierte Unterbringung im Flüchtlingslager Katzhütte zu wehren. Anläßlich des Jahrestages der Proteste trafen sie sich vom 26. bis zum 28. März mit "The Voice Refugee Forum Jena" und anderen Flüchtlingen in Erfurt, um ihre Forderung zu unterstreichen: "Wir kämpfen für die Schließung von Katzhütte und aller Isolationslager in Thüringen!".
Eine *Fotoseite:: umbruch-bildarchiv
Am ersten Tag fand eine Kundgebung auf dem Anger in Erfurt statt.
Vorwiegend Flüchtlinge aus verschiedenen Landkreisen Thüringens waren angereist, um die Schließung aller Flüchtlingslager zu fordern. Eine Delegation überbrachte dem Thüringer Landtag einen Forderungs- und Protestbrief.
Begonnen hatte der Widerstand gegen die miserablen Bedingungen und die erniedrigende Behandlung in den Lagern, speziell in Katzhütte, vor einem Jahr. Den Protest versuchte die Ausländerbehörde Saalfeld/Rudolstadt mit der Zwangsverlegung und einem Abschiebeversuch des Flüchtlingssprechers zu brechen. Trotz dieser Bedrohung hielten die Flüchtlinge aus Katzhütte an der Forderung der Schließung fest. Auch gegen die Firma K&S aus Sottrum bei Bremen, die das Lager betrieb, richteten sich die Proteste.
Anfang dieses Jahres kündigte K&S seinen Vertrag mit dem Landkreis Saalfeld/Rudostadt. Statt das Lager nun zu schließen, kündigte der Landkreis an, den Betrieb in eigener Regie eine Zeitlang weiterzuführen.
Es sieht wie eine Trotzreaktion auf die erfolgreichen Proteste aus, dass der Landkreis die Anstrengung unternimmt, das marode Lager noch eine Dauer weiterzuführen. Für die Flüchtlinge bedeutet dies eine weitere psychische Drangsalierung mit physischen Auswirkungen - viele BewohnerInnen des Lagers wurden nach einiger Zeit massiv krank.
Die Tage nach der Kundgebung nutzten die FlüchtlingsaktivistInnen zum Austausch und zu Planungen, um den weiteren Kampf gegen die Isolationslager in Thüringen voranzubringen.
Eine *Fotoseite
English Text: *Report of the three days of the Refugee Conference, 26- 28.03.2009 in Erfurt
-----
Wir bleiben dabei! Lager schließen, eigene Wohnungen in der Stadt!
Seit Monate herrscht Ruhe im Ilm-Kreis. Nach unseren Protesten warten Wir seit Monaten auf die Schließung Gehlbergs, auf eine offizielle Reaktion der Behörden, auf ein Dialogangebot. Nichts desgleichen ist passiert, vielmehr versuchen einige Beauftragte (ohne an dieser Stelle ihre Namen zu nennen) Uns unter Druck zu setzen, sie drohen Uns mit Strafen und Abschiebung! Mit allen Mitteln versuchen sie Uns zu isolieren und zu brechen, mundtot zu machen. Solidaritätsbesuche im Lager werden mit großen Polizeiaufgeboten und -kontrollen begleitet.
Am vergangenen Sonntag kam eine kleine Solidaritätsdelegation aus Bremen, Erfurt, Gotha, Hessen, Göttingen und Kiel. Die Polizei war schon vor 8:00 Uhr morgens anwesend und hat bereits im unteren Dorfteil Verkehrskontrollen durchgeführt. Vor dem Lager selbst standen drei Polizeiautos und mindestens sechs Polizisten, direkt vor den Augen der Asylheimleitung. Vor dem Tor des Lagers wurden Personalkontrollen durchgeführt, danach gab es eine dritte Kontrolle durch die Asylheimleitung selbst. Die Polizei als Abschiebeinstrument soll Uns in Kombination mit den Androhungen der Behörden Angst einjagen. Aber das schreckt Uns nicht ab!
Wir wollen mit unserem öffentlichen Brief die Bestätigung unserer Forderung vom Juni letztes Jahres ausdrücken. Dort forderten Wir :
Wir wollen das GU Gehlberg schließen und Abschiebestopp für alle!
Dezentrale Unterbringung und Arbeitsrecht erkämpfen!
Für den Fall, dass die Behörden und Verantwortlichen weiterhin taub bleiben, müssen wir mal wieder auf die Straße gehen und unsere Forderung kundtun. Für uns Flüchtlinge aus Gehlberg gibt es keine andere Lösung! Wir werden diesen Kampf solange führen, bis unsere Forderungen umgesetzt werden. Wir solidarisieren uns mit den kämpfenden Flüchtlingen aus Katzhütte und Remscheid!