Wir kämpfen für die Schließung der Isolationslager in Thüringen!
*Solidarität mit dem Kampf der Flüchtlingsorganisationen The VOICE Forum und Karawane gegen menschenrechtswidrige Zustände in uns
*Einladung zur Kampagne von The VOICE Refugee Forum: Katzhütte Isolationscamp ist noch nicht zu!
*Flüchtlingskongress über Lager und Isolationscamps in Erfurt, 26.-28.3.2009
* Pressekonferenz am 26.03.2009 in Erfurt: Das Isolationslager in Katzhütte ist noch nicht zu!
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*Invitation to the Campaign of The VOICE Refugee Forum: Katzhütte is not closed yet!
*Press Conference on 26.03.2009 in Erfurt - Katzhütte Isolation Camp is not closed yet!
Refugees Calling - *Refugee Congress on Lagers and Isolation Camps in Erfurt, 26. – 28.03. 2009
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Schließt die Isolationscamps und Lager für Flüchtlinge und Migranten!
*Presse: Neues-deutschland und ddp - Frieies Wort, TLZ, OTZ, PR-online, newsxl.com, ad-hoc-news, news-times, epd, charivari, nealine.de, NRW.TV, Premiumpresse; mainfranken24.de, kreditori.de
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»Katzhütte ist eine Katastrophe«
Neues-deutschland
27.03.2009
Thüringer Flüchtlingsinitiative macht erneut gegen Isolationslager mobil
Von Anke Engelmann, Erfurt
Die Thüringer Flüchtlingsinitiative The Voice Refugee Forum veranstaltet an diesem Wochenende einen Flüchtlingskongress und will mit Demos, Kundgebungen und einer Visite im Flüchtlingsheim Katzhütte den Druck verstärken. Zentrale Forderung: Katzhütte und alle anderen Lager müssen geschlossen werden.
»Thüringen ist das beste Bundesland von allen«, sagt Magsud Agaev. Dabei sind Agaevs Erfahrungen hier alles andere als rosig. Der Aserbaidshaner, der einen Doktortitel hat und nur gebrochen Deutsch spricht, lebt in einem Flüchtlingsheim in Apolda und war zuvor in Katzhütte (Saalfeld-Rudolstadt) untergebracht. Beide Lager sind bekannt, weil seine Bewohner sich gegen die dort herrschenden Missstände zur Wehr setzten. Um den Druck auf die Behörden zu verstärken, veranstaltet die Flüchtlingsinitiative The Voice Refugee Forum Jena bis Sonnabend in Erfurt einen Kongress gegen Lager und Isolationscamps. Hauptforderung ist die Schließung von Katzhütte. Gestern Mittag startete die Kampagne mit einer Kundgebung auf dem Erfurter Anger. Im Anschluss zogen die etwa 30 Aktivisten zum Thüringer Landtag, wo sie eine Erklärung der Flüchtlinge übergeben wollten. Heute werden die Kongressteilnehmer der Unterkunft in Katzhütte einen Besuch abstatten.
»Katzhütte ist kein Problem, Katzhütte ist eine Katastrophe«, brachte es Taeshaul Kiarash vor Journalisten auf den
Punkt. Der aus Iran stammende Flüchtling berichtete von der Isolation der Katzhütte-Bewohner. Von den Gutscheinen,
die nur im teuren Supermarkt einzulösen sind, denn der nächste Lebensmitteldiscounter liegt im 50 Kilometer
entfernten Saalfeld. Agaev ergänzte, erzählte von Baracken, die aus dünnen Pappwänden errichtet und kaum isoliert
sind, von den Duschen, die 200 Meter entfernt von den Unterkünften liegen. Weil Lager wie Katzhütte oder Gehlberg
mitten im Wald liegen, hätten ihre Bewohner kaum Möglichkeiten, sich von Anwälten oder dem Flüchtlingsrat beraten zu
lassen, berichtet Voice-Aktivist Tafwik Lbebidy, der im Lager in Gehlberg gelebt hatte. Dass die Bewohner von
Katzhütte ihren Protest an die Öffentlichkeit getragen haben, hat auch anderen Flüchtlingen Mut gegeben und den
Widerstand in den Unterkünften in Gehlberg und Apolda angefacht, so Lbebidy.
Katzhütte und alle anderen Lager müssen geschlossen und die Flüchtlinge dezentral in Städten untergebracht werden,
lautet die Forderung von The Voice. »Unser Widerstand wird in Saalfeld-Rudolstadt allgegenwärtig bleiben, bis unsere
Forderungen erfüllt sind«, kündigt die Initiative an. Bereits jetzt konnten die Flüchtlinge einen ersten Erfolg
verbuchen: Der Betreiber von Katzhütte hat seinen Vertrag mit dem Kreis gekündigt. Vom 15. April an betreibt der
Landkreis die Unterkunft bis auf weiteres vorerst selbst, bestätigte ein Sprecher des Landratsamtes. Für The Voice
Refugee Forum ist mit der Kündigung die »Schließung des Lagers durch die Flüchtlinge mit der Hand zu greifen«.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/146259.katzhuette-ist-eine-kata…
Flüchtlings-Manifestation: Kundgebung und Demonstration am 26.3.2009 in Erfurt
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(Übersicht - Neu: Kirchen) Asylbewerber fordern Schließung von Katzhütte
26.03.09
Erfurt (ddp-lth) Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben am Donnerstag in Erfurt für eine Schließung der
Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert.
Erfurt (ddp-lth). Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben am Donnerstag in Erfurt für eine Schließung der
Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert. Das «Isolationslager» sei vollkommen von der Außenwelt
abgeschnitten, die Lebensbedingungen in den verschimmelten Wohnungen seien unwürdig, sagte ein Sprecher der
Hilfsorganisation «The Voice Refugee Forum».
Ähnliche prekäre Verhältnisse herrschten in einer Asylunterkunft in Apolda sowie in Gehlberg. Die Bewohner müssten
dingend in anderen Wohnungen untergebracht werden.
An dem Protest in der Landeshauptstadt nahmen rund 50 Menschen teil. Abschließend sollte eine Erklärung an den
Thüringer Landtag übergeben werden. Die Asylunterkünfte sowie Regelungen wie die Residenzpflicht deklarierten die
Bewohner «als Menschen zweiter Klasse», heißt es in dem Schreiben. Bereits vor einem Jahr hatten Asylbewerber in
Katzhütte eine Verbesserung ihrer Situation und die Schließung des früheren DDR-Ferienlagers gefordert.
Die Grünen unterstützen den neuerlichen Protest. Leider habe sich nichts geändert, außer dass der Betreiber der
Gemeinschaftsunterkunft nun der Landkreis sei, monierte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe Beinlich, die auch an
der Demonstration teilnahm. «Die Wohnbedingungen in den Bungalows sind miserabel und in einem abgelegenen Ort wie
Katzhütte ist eine Integration der Migranten nahezu ausgeschlossen.»
Evangelische und Katholische Kirche und deren Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas appellierten unterdessen in
einem Schreiben an Innenminister Manfred Scherer (CDU), die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern, ihnen eine
qualifizierte Sozialberatung zu bieten und bei der Unterbringung Mindeststandards zu entwickeln.
Regierung und Verwaltung müssten jetzt handeln, um die zum Teil für Menschen unwürdigen Umstände in Thüringer
Flüchtlingsunterkünften zu verbessern, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Eberhard
Grüneberg. Die Proteste der Flüchtlinge zeigten den enormen psychosozialen Druck, dem die Menschen ausgesetzt seien.
ddp/erd/kos
http://www.newsxl.com/index.php/politik/inland/51-deutschland/20132619-…
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http://www.ad-hoc-news.de/asylbewerber-fordern-schliessung-von-
katzhuette--/de/Politik/20132017
26.03.2009 | 15:05 Uhr
Asylbewerber fordern Schließung von Katzhütte
Erfurt (ddp-lth) Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben am Donnerstag in Erfurt für eine Schließung der Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert.
Erfurt (ddp-lth). Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben am Donnerstag in Erfurt für eine Schließung der Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert. Das «Isolationslager» sei vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, die Lebensbedingungen in den verschimmelten Wohnungen seien unwürdig, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation «The Voice Refugee Forum». Ähnliche prekäre Verhältnisse herrschten in einer Asylunterkunft in Apolda sowie in Gehlberg. Die Bewohner müssten dingend in anderen Wohnungen untergebracht werden.
An dem Protest in der Landeshauptstadt nahmen rund 50 Menschen teil. Abschließend sollte eine Erklärung an den Thüringer Landtag übergeben werden. Die Asylunterkünfte sowie Regelungen wie die Residenzpflicht deklarierten die Bewohner «als Menschen zweiter Klasse», heißt es in dem Schreiben. Bereits vor einem Jahr hatten Asylbewerber in Katzhütte eine Verbesserung ihrer Situation und die Schließung des früheren DDR-Ferienlagers gefordert.
Die Grünen unterstützen den neuerlichen Protest. Leider habe sich nichts geändert, außer dass der Betreiber der Gemeinschaftsunterkunft nun der Landkreis sei, monierte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe Beinlich, die auch an der Demonstration teilnahm. «Die Wohnbedingungen in den Bungalows sind miserabel und in einem abgelegenen Ort wie Katzhütte ist eine Integration der Migranten nahezu ausgeschlossen.»
ddp/erd/uge
Url zum Artikel: http://www.ad-hoc-news.de/asylbewerber-fordern-schliessung-von-
katzhuette--/de/Politik/20132017
http://www.freies-wort.de/nachrichten/thueringen/seite2thueringenfw
/art2437,949856
Erschienen am 27.03.2009 00:00
Kundgebung
Flüchtlinge wollen raus aus Katzhütte
Migranten und Sozialverbände fordern normale Wohnungen
Erfurt – Die kirchlichen Sozialverbände Diakonie und Caritas haben menschenwürdige Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Thüringen angemahnt. In einem Schreiben an Innenminister Manfred Scherer (CDU) appellierten sie, die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern, eine qualifizierte Sozialberatung anzubieten und Mindeststandards für deren Unterbringung zu entwickeln, teilten beide Verbände gestern in Erfurt mit.
Schlechte Lebensbedingungen
Flüchtlingsverbände kritisieren seit längerem die aus ihrer Sicht schlechten Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Thüringen. Gestern veranstalteten sie in Erfurt eine Kundgebung, an der sich laut Polizei 30 Menschen beteiligten. Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte forderten, die Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zu schließen.
Die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) hatten sich vor einem Jahr mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt und darin unter anderem Schimmel in den Unterkünften und Schikanen ihrer Heimleitung beklagt. Mit der Forderung nach einer Schließung des abgelegenen Heimes konnten sie sich bisher nicht durchsetzen. Unterstützt vom Flüchtlingsrat Thüringen fordern sie die Unterbringung in normalen Wohnungen. In die Kritik geraten sind auch die Heime in Gehlberg (Ilmkreis) und Apolda.
Die Proteste der Flüchtlinge zeigten, was für einem enormen psychosozialen Druck diese Menschen ausgesetzt seien, sagte der Chef der Diakonie Mitteldeutschland, Eberhard Grüneberg. Gerade die privaten Betreiber der Flüchtlingsheime zeigten wenig Interesse an einer menschenwürdigen Unterbringung.
Gelder für die Flüchtlingsbetreuung würden mitunter zweckentfremdet und nicht für die Sozialarbeit eingesetzt, erklärte Gesa Busche vom Diakonieverein Refugio. Neben baulichen Mängeln in den Heimen wurde kritisiert, dass Fremde in gemeinsamen Zimmern untergebracht werden, es oft keine abschließbaren Toiletten gebe und manchem Flüchtling gerade einmal sechs Quadratmeter zur Verfügung stünden.
Die Thüringer Grünen schlossen sich der Forderung der Verbände nach einer Schließung von Gemeinschaftsunterkünften an. Die Wohnbedingungen in den Bungalows von Katzhütte seien miserabel, sagte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe-Beinlich. Außerdem sei an einem solch abgelegenen Ort die Integration der Migranten nahezu ausgeschlossen. dpa/ddp/red
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Foto:2008
Asylbewerber fordern Schließung von Katzhütte
Demo in Erfurt gegen "Isolationslager"
Erfurt (ddp/OTZ). Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben gestern inErfurt für eine Schließung der Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert. Das "Isolationslager sei vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, die Lebensbedingungen in den verschimmelten Wohnungen seien unwürdig, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation "The
Voice Refugee Forum . Ähnliche prekäre Verhältnisse herrschten in einer Asylunterkunft in Apolda sowie in Gehlberg. An dem Protest nahmen rund 50 Menschen teil.
Die Grünen unterstützen den Protest. Leider habe sich nichts geändert, außer dass der Betreiber der Gemeinschaftsunterkunft nun der Landkreis sei, monierte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe Beinlich.
Diakonie-Chef Eberhard Grüneberg sagte, die Proteste zeigten den enormen psychosozialen Druck, dem die Menschen ausgesetzt seien. Kirchen und Wohlfahrtverbände hatten in einen Schreiben an Innenminister Manfred
Scherer (CDU) appelliert, die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern.
26.03.2009
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on2otzPOLPol…
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F lüchtlinge demonstrierten in Erfurt für bessere Wohnbedingungen
Flüchtlingsorganisation The Voice
(27.03.2009) — epd
Erfurt (epd). Flüchtlinge und kirchliche Sozialverbände haben am 26. März bessere Wohnbedingungen
für Asylbewerber in Thüringen gefordert.
URL: http:// www.ekmd.de/ aktuellpresse/ nachrichten/17251.html
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Bei zwei Kundgebungen in Erfurt stand nach Angaben der Flüchtlingsorganisation "The Voice" die Forderung nach Schließung des Asylheimes in Katzhütte bei Jena sowie der Unterkünfte in Gehlberg und Apolda. An den Demonstrationen auf dem Anger und vor dem Landtagsgebäude nahmen "The Voice" zufolge 50 Menschen teil. Die Polizei sprach von 20 Teilnehmern.
Die erneuten Proteste machten den enormen psychosozialen Druck deutlich, dem die Betroffenen ausgesetzt seien, erklärten der Caritasverband für das Bistum Erfurt und die Diakonie Mitteldeutschland. Sie hatten an das Erfurter Innenministerium appelliert, die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern, ihnen eine qualifizierte Sozialberatung zu bieten und bei der Unterbringung Mindeststandards zu entwickeln. Eine Antwort dazu stehe noch aus.
Die Landessprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, Astrid Rothe- Beinlich, bezeichnete die Wohnbedingungen in den Bungalows in Katzhütte als "miserabel". Zudem sei eine Integration der Migranten in dem abgelegenen Ort "nahezu ausgeschlossen". Die Proteste gegen die Unterkunft laufen seit mehr als einem Jahr. Nach dem Rückzug des privaten Betreibers aus Bremen Ende 2008 hatte der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt das Heim übernommen. Die Protestaktion bildete den Auftakt für einen Kongress in Erfurt, bei dem Asylbewerber und Flüchtlingsgruppen aus mehreren Bundesländern bis Sonnabend ihre Erfahrungen austauschen wollen.
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http://www.ad-hoc-news.de/asylbewerber-fordern-schliessung-von-katzhuet…
http://www.news-times.de/Aktuelle-Nachrichten/de/20132017
26.03.2009
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on2otzPOLPol…
http://www.tlz.de/tlz/tlz.agenturticker.volltext.php?kennung=ontlzTICHo…
http://www.nealine.de/news/Soziales/asylbewerber-fordern-schliessung-vo…
http://no-racism.net/article/2878
http://www.news-times.de/Aktuelle-Nachrichten/de/20132017
http://www.b2b-deutschland.de/erfurt/region/detail_ddpb2b_2380757900.php
Neun Quadratmeter für den Hund, sechs für den Menschen
Kirchliche Verbände fordern menschenwürdige Bedingungen für Flüchtlinge
Gemeinsame Pressemitteilung von Caritas und Diakonie in Thüringen:
Karim H. lebt in einer Flüchtlingsunterkunft in Gehlberg mitten in Thüringen. Hier fühlt er sich sicher und hofft für seine Familie auf Aufnahme in Deutschland. Gehlberg hat touristisch viel zu bieten, doch ein Ort mit knapp 800 Einwohnern bietet für den Alltag einer Familie längst nicht die notwendige Infrastruktur. Zella-Mehlis ist nur knapp 20 Kilometer entfernt, doch wenn Karim H. den Bus in die Stadt nehmen wollte, würde er sich strafbar machen. Die Residenzpflicht für Flüchtlinge im Landkreis ihrer Unterkunft zwingt Karim H., mehr Zeit und mehr von seinem knappen Geld zu investieren, um 30 Kilometer nach Arnstadt zu fahren – oder besser gleich in der je länger desto enger empfundenen Unterkunft zu bleiben.
Der Name Karim H. ist frei erfunden, doch die Situation ist real und auch in anderen Flüchtlingsunterkünften in Thüringen zu beobachten.
Caritas und Diakonie in Thüringen unterstützen einen Antrag der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, die Situation ausländischer Flüchtlinge in Thüringen zu verbessern. "Ein Antrag aus der Fraktion der Regierungspartei sollte eine schnelle Aussicht auf Erfolg haben. Regierung und Verwaltung müssen jetzt handeln, um die zum Teil für Menschen unwürdigen Umstände in Thüringer Flüchtlingsunterkünften zu verbessern.", fordert Eberhard Grüneberg, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland. "Leider warten wir noch immer auf ein angekündigtes Schreiben aus dem Thüringer Innenministerium. Einzelne Hilfen, wie sie jetzt in Erfurt übergeben wurden, ändern noch nichts an den schlechten Bedingungen für Flüchtlinge in Thüringen insgesamt."
Evangelische und Katholische Kirche und die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände haben in einem Schreiben an Innenminister Manfred Scherer appelliert, eine Lockerung des Residenzpflicht für Flüchtlinge zu schaffen, ihnen eine qualifizierte Sozialberatung zu bieten und bei der Unterbringung von Flüchtlingen Mindeststandards zu entwickeln. "Wir haben diese Themen seit Jahren in Thüringen vorgebracht und bieten der Landesregierung auch jetzt wieder unsere Unterstützung an, um eine menschwürdige Flüchtlingspolitik im Freistaat zu etablieren.", betont Domkapitular Bruno Heller, Direktor des Caritasverbandes im Bistum Erfurt.
Die heute angekündigten Proteste von Flüchtlingen in Erfurt, die eine Schließung des Flüchtlingsheims in Katzhütte fordern, zeigen laut Diakoniechef Grüneberg den enormen psychosozialen Druck, dem die Menschen ausgesetzt sind. "Die Betroffenen weisen zu recht darauf hin, dass wir eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung dafür tragen, dass auch Flüchtlinge in Thüringen menschwürdig leben können."
Gesa Busche, Mitarbeiterin beim Diakonieverein Refugio in Jena, kennt die Probleme in Flüchtlingsunterkünften aus täglicher Beobachtung: "Vor allem die privaten Betreiber von Flüchtlingsheimen zeigen wenig Interesse, eine menschenwürdige Unterbringung zu gewährleisten." Pro Flüchtling überweist das Land Pauschalen an die Betreiber – ohne verbindliche Auflagen. Sechs Quadratmeter müssen für manchen Flüchtling reichen. "Für einen Schäferhund sind es im Tierschutzgesetz neun Quadratmeter." Gelder für die Flüchtlingsberatung werden zweckentfremdet eingesetzt und nicht für die Sozialarbeit für Flüchtlinge, weiß Busche zu berichten. Die Heime weisen oft erhebliche bauliche Mängel auf, Fremde werden in einem Zimmer gemeinsam untergebracht, es gibt oft keine abschließbaren Toiletten und dann obendrein keine Geschlechtertrennung in den gemeinschaftlichen Hygieneräumen.
*Die Verantwortung für den Inhalt der Pressemitteilung liegt beim oben angeführten Absender
Caritas: Hilfen für Aussiedler, Flüchtlinge, Asylbewerber
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veröffentlicht am 27.03.2009 - 21 - Seite Nr. 2418
http://www.bistum-erfurt.de/seiten/2418.htm
Asylbewerber fordern Schließung von Katzhütte
Grüne und Kirchen unterstützen das Anliegen der Flüchtlinge
http://www.nrw.tv/news/meldung/d2009032618021520501
Erfurt (ddp-lth). Bewohner der Asylunterkunft Katzhütte haben am Donnerstag in Erfurt für eine Schließung der Einrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt demonstriert. Das «Isolationslager» sei vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, die Lebensbedingungen in den verschimmelten Wohnungen seien unwürdig, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation «The Voice Refugee Forum».
Ähnliche prekäre Verhältnisse herrschten in einer Asylunterkunft in Apolda sowie in Gehlberg. Die Bewohner müssten dingend in anderen Wohnungen untergebracht werden.
An dem Protest in der Landeshauptstadt nahmen rund 50 Menschen teil. Abschließend sollte eine Erklärung an den Thüringer Landtag übergeben werden. Die Asylunterkünfte sowie Regelungen wie die Residenzpflicht deklarierten die Bewohner «als Menschen zweiter Klasse», heißt es in dem Schreiben. Bereits vor einem Jahr hatten Asylbewerber in Katzhütte eine Verbesserung ihrer Situation und die Schließung des früheren DDR-Ferienlagers gefordert.
Die Grünen unterstützen den neuerlichen Protest. Leider habe sich nichts geändert, außer dass der Betreiber der Gemeinschaftsunterkunft nun der Landkreis sei, monierte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe Beinlich, die auch an der Demonstration teilnahm. «Die Wohnbedingungen in den Bungalows sind miserabel und in einem abgelegenen Ort wie Katzhütte ist eine Integration der Migranten nahezu ausgeschlossen.»
Evangelische und Katholische Kirche und deren Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas appellierten unterdessen in einem Schreiben an Innenminister Manfred Scherer (CDU), die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern, ihnen eine qualifizierte Sozialberatung zu bieten und bei der Unterbringung Mindeststandards zu entwickeln.
Regierung und Verwaltung müssten jetzt handeln, um die zum Teil für Menschen unwürdigen Umstände in Thüringer Flüchtlingsunterkünften zu verbessern, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Eberhard Grüneberg. Die Proteste der Flüchtlinge zeigten den enormen psychosozialen Druck, dem die Menschen ausgesetzt seien.
(ddp)
veröffentlicht am 26.03.2009 18:02Uhr
Caritas und Diakonie setzen sich für Flüchtlinge ein
Erschienen am 26.03.2009 16:01
Die kirchlichen Sozialverbände Diakonie und Caritas haben bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Thüringen angemahnt. In einem Schreiben an Innenminister Manfred Scherer (CDU) appellierten sie,
Erfurt (dpa/th)
die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu lockern, eine qualifizierte Sozialberatung anzubieten und Mindeststandards für deren Unterbringung zu entwickeln, teilten beide Verbände in Erfurt mit. Am Rande eines Flüchtlingskongresses sollte es am Donnerstag eine Demonstration vor dem Landtag geben. Seit längerem kritisieren mehrere Verbände die Lebensumstände von Flüchtlingen in Thüringen. In die Kritik geraten sind die Heime in Katzhütte, Gehlberg und Apolda.
http://www.stz-online.de/nachrichten/thueringen/thueringen/art2935,9135…