Skip to main content
The VOICE Refugee Forum Germany

Main navigation

  • Home
User account menu
  • Log in

Breadcrumb

  1. Home

Intrigen von Amts wegen - Maqsud Agaev setzt sich in der Organisation »The Voice« für die Rechte von Flüchtlingen ein und ...

By voice, 24 September, 2009

Die Karawane Delegationsbesuch der Isolationsheime in Thüringen:

Der folgende Bericht zusammen mit dem Bericht einer Delegation aus Hamburg "Delegationsreise nach Thüringen..." wurden auf der Konferenz "Vereinigt gegen koloniales Unrecht" in Jena vorgestellt.
-Dt,En,Türkce) Thüringen Lager: Delegationsbesuch der Isolationsheime in Gerstungen und Gangloffsömmern von Wuppertal Karawane
-Dt) Delegationsreise nach Isolationsheime in Greiz - Thüringen am 11./12. Juli 2009 Bericht der KARAWANE Delegation aus Hamburg

***

Jungewelt Press:
Freitag, 25. September 2009, Nr. 22

Intrigen von Amts wegen

Maqsud Agaev setzt sich in der Organisation »The Voice« für die Rechte von Flüchtlingen ein und ist ständig behördlichen Schikanen ausgesetzt

Von Gitta Düperthal

Während der vier Jahre, die er in Deutschland lebt, hat Maqsud Agaev viele Einschüchterungsversuche erlebt. Als einer der politischen Aktivisten der Flüchtlingsorganisation »The Voice Refugee Forum« ist er besonders im Visier der Behörden. Der 45jährige aserbaidschanische Doktor der Rechtsmedizin, der hier Asyl sucht, hat sich bereits in zwei Flüchtlingswohnheimen gemeinsam mit anderen gegen die dort herrschenden unhaltbaren Zustände eingesetzt: Zunächst im thüringischen Katzhütte, später in Apolda. Gemeinsam mit Menschenrechtsaktivisten der »Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten« engagiert er sich gegen rassistische Sondergesetze. Jetzt muß er sich seiner eigenen Haut erwehren. Beispielsweise ist man eifrig bemüht, ihm einen Verstoß gegen die Residenzpflicht nachzuweisen – nach der ist Flüchtlingen in Deutschland untersagt, den Landkreis, in dem sie untergebracht sind, ohne Sondergenehmigung zu verlassen. Ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landrats­amts Weimarer Land namens Klos schnüffelte gar im Internet, um zynischerweise anhand eines Eintrags auf der Homepage von »The Voice« zu belegen: Agaev soll sich als Versammlungsleiter einer Demo im nur zehn Kilometer entfernten Jena aufgehalten haben – außerhalb des ihm zugewiesenen Landkreises. Auf jW-Nachfrage, ob derlei Überwachungsmaßnahmen sich vor allem gegen politisch aktive Flüchtlinge richteten, ist es Jens Wünscher, Sachgebietsleiter des Ordnungsamtes Weimar, merklich peinlich: »Agaev hat nicht gegen uns gehetzt und keiner terroristischen Vereinigung angehört.«

Sammelvorurteile

Flüchtlingen sei nach Paragraph 47 Aufenthaltsgesetz politische Betätigung erlaubt. Sein Amt stelle im Jahr rund 1000 Sondergenehmigungen aus. Davon, daß Agaevs Ersuchen bereits 2008 abgelehnt wurde, als ihn der Bayerische Flüchtlingsrat eingeladen hatte, wisse er nichts. Selbst wenn die Residenzpflicht politisch umstritten sei: Das Amt müsse Gesetze vollziehen, solange sie existieren. Daß Agaev von rund 40 Euro Taschengeld, die ein Asylbewerber monatlich erhält, 53 Euro Strafe zahlen soll, läßt ihn kalt: Er könne Widerspruch einlegen.

Wünscher ist einer der liberaleren Behördenmitarbeiter, vorgeschickt, um durch derlei Skandale aufgescheuchte Pressevertreter zu beruhigen. Es gibt andere – zum Beispiel Michael Rauch, Sachgebietsleiter des Sozialamts Apolda. Beim Kongreß der »Karawane« in Jena Mitte September berichteten Aktivisten: Statt der üblichen Wertgutscheine habe Rauch in Billigdiscountern erworbene Kleider zu überhöhten Preisen an Agaev und andere Flüchtlinge verscherbelt. Die hätten unterschreiben müssen, Hemden im Wert von 30 Euro erhalten zu haben, die tatsächlich nur 1,99 Euro gekostet hätten. Als jW Rauch mit dem Vorwurf konfrontiert, unterbreitet dieser gesammelte Vorurteile: Flüchtlinge würden »permanent lügen und sich verstellen, um Vorteile zu ergattern«. In Geschäften sei man der Ansicht, »die klauen mehr, als sie kaufen« – deshalb habe er keine Gutscheine verteilt. Agaev diskreditiert er als »größten Märchenerzähler«, der mit Demonstrationen von Aktivisten drohe, »wenn er seinen Willen nicht bekommt«. Die Richtigkeit einer Liste mit rund 30 Unterschriften von Flüchtlingen, die forderten, sich ihre Kleidung selber zu kaufen, zweifelt Rauch an: »Da waren etwa 15 Krakel drauf, die hätte Agaev selber machen können«.

Festnahmen

Der Sachgebietsleiter des Sozialamts sieht sich selber als Opfer und hat nach diesem Vorfall Klage gegen den Flüchtling erhoben: Agaev soll angeblich in seiner Gegenwart den Hitlergruß gezeigt, sowie einen Arzt als »Nazi« und »Dr. Goebbels« bezeichnet haben. Maqsud Agaev bestreitet das. Er sieht sich einer umfassenden Intrige von Amts wegen ausgesetzt –ihm droht nun eine Geldstrafe von 400 Euro in auf zehn Euro festgesetzten Tagessätzen, an deren Stelle auch eine Gefängnisstrafe treten könnte.

Ein Affront jagt den nächsten. Vergangenes Wochenende wurde Agaev gemeinsam mit Freunden der Flüchtlingsorganisation »Karawane« aus dem Zug geholt und kurzfristig festgenommen – ausgerechnet auf der Rückfahrt vom antirassistischen Fußballturnier in Frankfurt am Main nach Apolda. Mit Rassismus habe das nichts zu tun, behauptete Hauptkommissar Deppisch von der Bundespolizeiinspek­tion Würzburg gegenüber junge Welt. Auf die Frage, nach welchen Kriterien man die Gruppe herausgesucht habe – wenn nicht aufgrund von Hautfarbe, Sprache und der Vermutung ausländischer Herkunft –, sagte er: »Man geht nach einem gewissen Schema vor, das ich nicht erläutern will.«

Freitag, 25. September 2009,
Intrigen von Amts wegen

Selektive Kontrollen: Residenzpflicht abschaffen. Ausweispflicht für die Polizei. Thueringen\Bayern, 20. Sept. 2009
Die Presse zu Karawane Konference in Jena - »Vereinigt gegen koloniales Unrecht in Deutschland«

ARCHIVES:
Deutsch) The VOICE Online: Never give up the fight - "Gegen Polizeigewalt " (Artikel vom 28.04.2003 in junge welt)
Input Text in English:
Opposition to police racism and abuse of power

Languages
German

Refugee - Campaigns and Networking in English & Deutsch

About us - Newsletter here.

Donation und Spende:
Donation for refugee community campaign to end the deportation and social exclusion in Germany

Für finanzielle Autonomie – keine Anträgem aber ein Beitrag von allen, die Teil der Bewegung sind oder mit ihr sympathisieren
Mit Deiner solidarischen Spende beweist du die Kraft der Einheit in der Bewegung

Förderverein The VOICE e.V.
Sparkasse Göttingen
Kontonummer: 127829
BLZ: 260 500 01
IBAN: DE97 2605 0001 0000 1278 29
BIC: NOLADE21GOE
Wir sind dankbar für jede Spende (steuerabzugsfähig, Spendenquittung auf Wunsch) Belohnung 2015: Die politischen Ressourcen der Flüchtlinge in Deutschland

Initiatives and Refugee Activists in Germany

20 Years of The VOICE Refugee Forum - 20 years Anniversary of Refugee Resistance in Germany
Deutsch: 20. Jubiläum von The VOICE Refugee Forum - 20 Jahre Widerstand von Flüchtlingen in Deutschland

Navigation

  • An X-ray of Political Solidarity - on the Background of the RefugeeBlackBox Part 1
  • English | French: Online RefugeeBlackBox (RBB) - Community Campaign | Paint it Black!
  • Flüchtlinge können den Medien nicht trauen – Der MDR zu der Flüchtlingsdemonstration in Saalfeld
  • Free Christophe | Stop Deportation Now!! Rally in Hamburg, 19.03.21
  • Kontakt
  • Links: RefugeeBlackBox Solidarity
  • Mirror the refugee struggles - Observed and the Observer
  • Online Refugee Meetings - How do we live refugee camps today? English | Türkçe | Farsi | Arabic | Deutsch
  • Online refugee meetings - Invitation and Program
  • RBB Press and Invitation to 25 Years Anniversary of The VOICE Refugee Forum
  • RECLAIM YOUR POLITICAL AUTONOMY
  • Refugees Cannot Trust the Media - MDR on Refugee Demonstration in Saalfeld
  • Reminder: An X-ray of Political Solidarity - on the Background of the RefugeeBlackBox Part 1
  • Update: Christophe Cissé - Returned to Deportation Prison after resistance in the plane
  • Wir trauern um Salam Shenan, eine Mutter und revolutionäre Aktivistin des The VOICE Refugee Forums

contact us

Impressum
The VOICE Refugee Forum, Schillergäßchen 5, 07746 Jena. Tel.: Tel.: 0049 (0)176 24568988
Mail: thevoiceforum@gmx.de
>>>Login Button