Am Montag und Dienstag, den 15./16.11.2010, findet wieder eine Abschiebeanhörung statt. Die Botschaft von Sierra Leone, die schon in der Vergangenheit in diesem Zusammenhang durch einige Skandale aufgefallen ist, wird an einem noch nicht genau bekannten Ort in München Flüchtlinge “begutachten”. Dabei werden Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern aus verschiedenen Lagern und Städten (teilweise von der Polizei zwangsvorgeführt) untersucht. Anhand von Merkmalen wie Sprache/Dialekt, Gesichtsform (!), Narben etc. ist das Ziel der deutschen Behörden, Pass- und Passersatzdokumente bzw. Einreisedokumente für Sierra Leone zu bekommen, ohne die eine Abschiebung dorthin nicht möglich ist.Versüßt wird dieser Service den Mitarbeitenden der Botschaft mit einem Kopfgeld für jedes ausgestellte Dokument. Daher ist eine Teilnahme an einer Abschiebeanhörung niemanden zu empfehlen.
Sierra-LeonerInnen in Bayern und die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen München organisieren eine Protestkundgebung gegen diese Veranstaltung:
Montag, 15.11. und Dienstag, 16.11.
jeweils 8-12 Uhr
vor dem ehemaligen Frauenknast Am Neudeck 10 (Tram 27, Mariahilfplatz)
Am Ende des Artikels befindet sich ein Warnflyer für Flüchtlinge, die vorgeladen wurden (auf Englisch). Bitte verbreitet die unten stehende Warnung an die Flüchtlinge, sowie die Kundgebungsankündigung!
Bitte kommt trotz der frühen Uhrzeit zahlreich!
Warnung für sierraleonische Flüchtlinge - Warning for sierra leonian refugees