am 2. Juli 2011 im kargah e.V.
Adresse: Zur Bettfedernfabrik 1, 30451 Hannover (Stadtteil Linden)
- Einladung auf deutsch zum download
- English: Conference of Refugees from Niedersachsen in Hannover
- Francais: Invitation pour une rassemblement de refugiés à Basse-Saxe (Niedersachsen)
- Türkce: Niedersachsen Eyaletindeki Mülteci Buluşmasına Çağrı
- Farsi: گردهمايی پناهجويان نيدرزاکسن
- Arabic: pdf
- kurdî: pdf
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir Flüchtlinge aus dem Landkreis Gifhorn und unsere UnterstützerInnen besuchen zurzeit verschiedene Lager, um die Flüchtlinge (also Euch) zu unserem Vernetzungstreffen am 2. Juni 2011 nach Hannover einzuladen. Bei diesem Treffen wollen wir uns gegenseitig kennenlernen, uns über die Situation der Flüchtlinge in den jeweiligen Landkreisen, Lagern und bei den Ausländerbehörden austauschen. Wir wollen über unsere Erfahrungen mit den bisherigen Protesten berichten und unsere zukünftigen Aktivitäten koordnieren.
Der Landkreis Gifhorn betreibt eine Gemeinschaftsunterkunft in Meinersen, wo die meisten von uns seit vielen Jahren leben. Unser Lager in Meinersen, wie auch die meisten anderen Lager in Niedersachsen, ist gekennzeichnet durch Isolation vom Rest der Gesellschaft, sowie durch beengte Wohnverhältnisse ohne jegliche Privatsphäre. Die meisten von uns bekommen kein Bargeld, sondern erhalten nur Wertgutscheine. Arbeitsverbote und mangelnde medizinische Versorgung sind an der Tagesordnung. Die Ausländerbehörde Gifhorn schikaniert uns massiv, indem wir alle 3 Tage zur Duldungsverlängerung in das 15 km weite Gifhorn müssen, und die Mitarbeiter der Ausländerbehörde drohen uns ständig mit der Abschiebung und mit Leistungskürzungen.
Residenzpflichtbefreiung bekommen wir selten, weil die Ausländerbehörde uns verbieten will, dass wir der Öffentlichkeit über den täglichen Rassismus berichten und Flüchtlinge in anderen Lagern kontaktieren. Shambu Lama, ein Mitbewohner von uns, wurde von der Gifhorner Ausländerbehörde ständig schikaniert. Ende Februar wurde ihm von der Ausländerbehörde mitgeteilt, dass er in zwei Tagen abgeschoben wird, obwohl er ein deutsches Kind hatte. Nach dieser Mitteilung hat sich Shambu Lama das Leben genommen, indem er sich von einem Güterzug überrollen ließ, denn er hat die Schikanen, den Druck und die Drohungen, denen wir Flüchtlinge aus ganz Niedersachsen ausgesetzt sind, nicht mehr ausgehalten.
http://thecaravan.org/node/2871
Im Lager Bramsche-Hesepe gab es auch schon Proteste. Es wurde gefordert, mit dem Lagerleiter Gespräche zu führen, um die Probleme zu lösen. Das wurde nicht erfüllt, daher gab es am 24.02. eine Kundgebung. Am 14.03. gab es eine weitere Kundgebung.
In Bramsche gibt es vor allem folgende Probleme, über die sich die BewohnerInnen beschweren: 1. Sie bekommen Gutscheine statt Bargeld. 2. Kantinenessen, es gibt keine speziellen Diäten bzw. Essen für spezielle Bedürfnisse z. B. aus gesundheitlichen Gründen. 3. Keine Überweisungen an FachärztInnen oder nur mit großer Verspätung. Alle müssen zuerst zu einem bestimmten Allgemeinarzt. 4. Stress und Druck durch Behörde und Lager-Personal. Das Hauptproblem jedoch ist die Isolation durch die Unterbringung im Lager selbst.
Die Stadt Oldenburg hatte beabsichtigt, das Lager als Kommune in Form einer sogenannten Gemeinschaftsunterkunft weiterzuführen. Dagegen gab es mehrere Demos, die letzte am 26.02.2011. Daraufhin hat der Stadtrat entschieden, das Lager zu schließen. 300 Flüchtlinge sollten demnach in die Stadt Oldenburg verteilt werden, alle anderen in den Rest Niedersachsens. Es gibt den Plan, ein Wohnheim in Oldenburg zu bauen. Es ist unklar, was mit den Leuten geschieht, die noch in der ZAAB (Zentrale Aufnahme- und Ausländerbehörde) wohnen.
http://thecaravan.org/node/2793
Im Bundesland Thüringen wächst die Selbstorganisierung der Flüchtlingscommunity. An der deutschlandweiten Flüchtlingskonferenz vom The VOICE Refugee Forum in Jena und dem anschließenden Protest vor dem Isolationslager in Zella-Mehlis nahmen Flüchtlingsdelegationen aus Braunschweig und aus Cuxhaven teil, um Solidarität zu zeigen und sich auszutauschen über die regionalen Erfahrungen.
Mit VIDEO https://thevoiceforum.org/node/2111
Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann führt eine ausländerfeindliche und rassistische Politik in Niedersachsen. Schünemann behauptet, dass die Ausländerbehörden in Niedersachsen richtig arbeiten, doch die Lebensrealität der Flüchtlinge sieht anders aus. Deswegen wurde Schünemannn von der Initiative ”Jugendliche ohne Grenzen” auch schon zwei Mal hintereinander zum Abschiebeminister des Jahres gewählt.
Deswegen rufen wir alle auf, gegen diesen Rassismus, gegen Duldung, gegen die rassistischen Ausländerbehörden und gegen Residenzpflicht in Niedersachsen zu kämpfen. Kommt zu unserem großen Vernetzungstreffen am 25. Juni vom 12:00 bis 17:00 Uhr in Hannover. The VOICE Refugee Forum wird mit einigen Aktivisten aus Thüringen bzw. Baden Württemberg präsent sein.
Fahrtkosten werden übernommen. Wer aber die Fahrtkosten nicht auslegen kann und eine persönliche Einladung für den Antrag der Residenzpflichtbefreiung bei der Ausländerbehörde braucht, sollte sich bitte an die untenstehende Kontakte wenden. Sagt bitte auch Bescheid, wenn Ihr einen Schlafplatz braucht.
Wenn Ihr Euch für das Treffen anmeldet, gebt bitte an, welche Sprachen Ihr sprecht. Wir versuchen das auf dem Treffen zu berücksichtigen.
Bitte bestätigt bald Euer Kommen.
Viele Grüße
Flüchtlinge des Landkreises Gifhorn sowie unsere Unterstützer
Kontakt:
Nurjana (russisch, deutsch)
Phone: 01748633075, E-Mail: asylbewerbergifhorn@yahoo.de
Ali (francais)
phone: 0173-8374157
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen Hamburg @: free2move nadir.org
Flüchtlingsrat Niedersachsen
Langer Garten 23 B, 31137 Hildesheim, Tel.: 05121/15 60 5, Email: sw@nds-fluerat.org
Araz (farsi), KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen Wuppertal
Phone: 01788530701
Nidal (arabic) Refugee Comunity Meinersen
phone: 0174 8633075