Verhindert die Abschiebung von Smart Imafidon!
Am nächsten Mitwoch, dem 29. Juni, plant die Bundespolizei, den 18-jährigen Flüchtling Smart Imafidon über Düsseldorf und Wien nach Nigeria abzuschieben. Bei dem Flug handelt es sich nach unseren Informationen – mindestens ab Wien – um eine im Rahmen der EU koordinierte Sammelabschiebung, mit der mehrere Menschen unter Polizeibegleitung nach Lagos abgeschoben werden sollen.
Für Smart Imafidon ist dies bereits der zweite Abschiebeversuch. Am 9. Juni sollte er schon einmal mit einem Linienflug über den Frankfurter Flughafen zwangsweise nach Nigeria transportiert werden. Der Abschiebeversuch scheiterte aber, weil der Betroffene an Bord der Lufthansamaschine gegen die Abschiebung protestierte und der Pilot daraufhin seine Mitnahme verweigerte. Mit dem jetzigen zweiten Abschiebeversuch per Sammelcharter will die Bundespolizei die Abschiebung wohl abgeschirmt von jeglicher Öffentlichkeit mit aller Gewalt durchsetzen.
Bei einer erzwungenen Rückehr nach Nigeria fürchtet Smart Imafidon sich vor politischer Verfolgung. Vor seiner Flucht aus dem Land sind zwei seiner Familienmitglieder spurlos verschwunden und das Haus seiner Familie ist zerstört worden. Dass in Nigeria Folter, außergerichtliche Hinrichtungen und das "Verschwindenlassen" von Menschen im Zuge politischer Auseinandersetzungen nach wie vor alltägliche Realität sind, beschreibt nicht zuletzt der aktuelle Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international
von 2011 (Siehe: http://amnesty.de/jahresbericht/2011/nigeria).
Als Frankfurter Vernetzungsgruppe gegen Abschiebungen haben wir in den letzten Monaten immer wieder versucht, der tödlichen Stille der Abschiebemaschinerie am Frankfurter Flughafen unseren lauten Protest entgegenzusetzen. Wir rufen weiterhin gemeinsam mit The Voice zu einer Faxkampagne auf, die sich an das rheinland-pfälzische Innenministerium wendet, um die bevorstehende Abschiebung von Smart Imafidon zu
verhindern.
Auf dass alle Grenzen fallen.
Kein Mensch ist illegal.
Frankfurter Vernetzungsgruppe gegen Abschiebung
The Voice Refugee Forum Baden-Württemberg
An:
Herrn Roger Lewentz
Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur
des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
Schillerplatz 3-5
55116 Mainz
Fax:+49 6131 16-3595
E-Mail: poststelle@isim.rlp.de
Frau Irene Alt
Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 5a
55116 Mainz
E-Mail: poststelle@mifkjf.rlp.de
Herrn Miguel Vicente
Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
Telefax: 06131 / 16-4090
E-Mail: blmi@mifkjf.rlp.de
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Die Abschiebung von Smart Imafidon stoppen!
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am nächsten Mitwoch, dem 29. Juni, plant die Bundespolizei, den 18-jährigen Flüchtling Smart Imafidon über Düsseldorf und Wien nach Nigeria abzuschieben. Bei dem Flug handelt es sich nach unseren Informationen – mindestens ab Wien – um eine im Rahmen der EU koordinierte Sammelabschiebung, mit der mehrere Menschen unter Polizeibegleitung nach Lagos abgeschoben werden sollen.
Smart Imafidon befindet sich gegenwärtig in der Abschiebehaft in Ingelheim. Er wurde am 8. Juni in seinem Wohnort Kaisersesch, Rheinland-Pfalz, von der Polizei festgenommen, um am nächsten Tag die Abschiebung über Frankfurt am Main zu vollziehen. Bei der Festnahme sprang Herr Imafidon aus Angst vor der Abschiebung aus dem Fenster des ersten Stockes und verletzte sich an der Brust und am Kopf. Trotz seiner Verletzungen fand ein erster Abschiebeversuch statt, der aber scheitere, weil der Betroffene an Bord des Flugzeugs gegen den Zwangstransport protestierte und der Pilot daraufhin seine Mitnahme verweigerte.
Nun fürchten wir, dass die Bundespolizei den zweiten Abschiebeversuch per Sammelcharter jenseits aller Öffentlichkeit mit aller Gewalt durchsetzen will.
Bei einer erzwungenen Rückehr nach Nigeria hat Smart Imafidon große Angst vor politischer Verfolgung. Vor seiner Flucht aus dem Land sind zwei seiner Familienmitglieder spurlos verschwunden und das Haus seiner Familie ist zerstört worden. Dass in Nigeria Folter, außergerichtliche Hinrichtungen und das "Verschwindenlassen" von Menschen im Zuge politischer Auseinandersetzungen nach wie vor alltägliche Realität sind, beschreibt nicht zuletzt der aktuelle Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international von 2011 (Siehe: http://amnesty.de/jahresbericht/2011/nigeria). Trotz der Bedrohung, die auch für Smart Imafidon nach wie vor in Nigeria besteht, ist sein Asylantrag jedoch vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt worden.
Vor diesem Hintergrund wenden wir uns mit der Bitte an Sie, sich mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, dass Smart Imafidons Abschiebung ausgesetzt wird und er ein Bleiberecht erhält.
Wir fordern:
- die sofortige Aussetzung der Abschiebung und ein Bleiberecht für Smart Imafidon.
- die Beendigung der Abschiebungshaft.
- die Beendigung von Sammelanhörungen in Kooperation mit der nigerianischen Botschaft.
Mit freundlichen Grüßen,