23 Sunday Sept 2012
refugeebusprotest
(deutsch and more pics siehe unten/below)
Press release 22th and 23rd of september: Rally and meeting in Münster and rally in front of the Lager Bramsche/Hesepe with meeting and food in the evening in Osnabrück
Day 22.9 the busprotest visited the rally starting in Münster at 2pm. About 100 people joined this rally and two persons from different Lagers spoke, besides one person from the GGUA. They talked about the inhumane conditions they are facing in the Lagers Bramsche/Hespe and Stadtlohn, in the area of Borken, about their lives behind bars, that isolate them like criminals as well as about the disenfranchising praxis of „Gutscheine“.
After that rally, the protesters gathered for a spontaneous demo, that moved noisy and impressively through the center of the city to a place to eat and meet, attend a concert, change contacts and discuss further protest.
The day 23.9 the bus went to the Lager Bramsche/Hesepe*, that is publicly known for its inaccaptable conditions and because of many protests in the last years. Passing rows of neat family-housings in the town of Hesepe the contrast when arriving at the Lager could not be larger: hidden behind two rows of fencing with barbwire are living 600 persons on the camp-area. Without the permission to work they can solely do works on the area of the camp, for 1 € per hour. The kids living there have to go to the camps school and are not even seperated by their age.
The group of protesters of the Bustour were held a loud welcome by inhabitants of the Lager and local supporting activists. They had already gathered at the front gate of the Lager with a lot of banners.Police too was showing heavy presence: about 30 police-vans, dogs and an massive number of riot cops filming even on roof of the guardhouse. Such massive repression is to be condemend strongly! Its only cause is to frighten the imprisoned refugees, as was the closed frontgate, where more inhabitants were attending the Kundgebung from inside. Again and again the many gathered people shouted „Das Lager muss weg!“ and „No human is illegal-freedom of movement everywhere!“. On an open microphone, different inhabitants of the Lager spoke spontaneously about the conditions in Bramsche/Hesepe and the massive controls of their movement and visitors and arbitrary witholding of their money. In total about 100 persons participated in the rally. After a meeting some meters away from the Lager, many went to a quiet place together to spend the evening with food and talking about further actions on the protest tour.
*Infos to the lager Bramsche/Hesepe:
http://thecaravan.org/node/3037
Pressemitteilung 22. und 23.9.: Kundgebung und Meeting in Münster & Kundgebung vor dem Lager Bramsche/Hesepe mit anschließendem gemeinsamem Essen in Osnabrück
Am 22.9. besuchte der Busprotest die Kundgebung um 14 Uhr in Münster. Etwa 100 Menschen nahmen an dieser teil, auf der Redner_innen aus zwei Lagern, sowie eine Person der GGUA sprachen. Sie berichteten von den menschenrechtswidrigen Umständen, unter denen sie in den Lagern Bramsche/Hesepe und Stadtlohn, im Kreis Borken leben müssen, von einem Leben hinter Gittern, die sie wie Kriminelle von der Gesellschaft abschotten und der entmündigenden Gutscheinpraxis.
Im Anschluss an die Kundgebung begaben sich die Teilnehmer_innen mit einer lauten und eindrucksvollen Spontandemonstration durch die Münsteraner Innenstadt zu einem gemeinsamen Essen und Austausch mit anschließendem Konzert, wo Kontakte geknüpft und Proteste besprochen werden konnten.
Am nächsten Tag, dem 23.9. ging es dann weiter zum Lager Bramsche/Hesepe*, das bereits durch die schrecklichen Zustände dort und vorangegangene Proteste in den letzten Jahren bekannt geworden ist. Vorbei an Reihen von gepflegten, hübschen Einfamilienhäusern, konnte der Kontrast zu der Ankunft am Lager kaum größer sein: versteckt hinter meterhohen Büschen und Bäumen wurde der das ganze Riesengelände umschließende doppelte Zaun sichtbar, oben mit Stacheldraht verkleidet. 600 Menschen leben auf dem Lagergelände, ohne Arbeitserlaubnis können sie im Lager höchstens Arbeiten verrichten, für die sie lediglich 1 € pro Stunde erhalten. Die vielen im Lager lebenden Kinder müssen auf dem Gelände zur Schule gehen und werden nach Berichten eines Bewohners trotz unterschiedlichen Alters in gemeinsamen Klassen unterrichtet.
Die Gruppe der Busreisenden wurde mit lauten Parolen von den Lagerbewohner_innen und Unterstützer_innen aus der Umgegend begrüßt, die sich bereits mit vielen Transparenten vor dem Tor versammelt hatten. Doch auch die Polizei war zahlreich versammelt: mit etwa 30 Polizei-Wannen, Hundertschaftspolizist_innen vor und auf dem Lagergelände, sogar auf dem Dach des Wärterhauses standen riot-cops mit Kamera. Dieses massive Aufgebot ist zutiefst zu verurteilen, es sollte einzig dem Zweck dienen, die im Lager eingesperrten Geflüchteten einzuschüchtern! Ebenso die geschlossenen Eingangstore, hinter denen weitere Bewohner_innen des Lagers der Kundgebung beiwohnten. Immer wieder wurde von den vielen Versammelten gemeinsam gerufen „Das Lager muss weg!“ und „Kein Mensch ist illegal-Bleiberecht überall!“ und im Laufe der Kundgebung sprachen spontan verschiedene Bewohner_innen über die Situation in Bramsche/Hesepe, von den Kontrollen beim Betreten und Verlassen des Lagers, der Besuche und von willkürlichen Geldkürzungen. Insgesamt beteiligten sich etwa 100 Menschen an der Kundgebung. Nach einem gemeinsamen Meeting wenige Meter vom Eingang entfernt, machten sich viele im Anschluss zusammen auf den Weg, an einem ruhigen Ort den weiteren Abend zu verbringen, zu essen und unter anderem weiter über die Protest-Tour zu sprechen.
*Infos zum Lager Bramsche/Hesepe: