Mbolo Yufanyis Gericht Verhandlung/Court Hearings (Part 6)
Nächsten Prozesstermin in Berlin am Montag: 23.12.2013,
um 12:00 Uhr, Sitzungssaal/Room 572
Amtsgericht Tiergarten/Moabit
Turmstraße 91
10559 Berlin
Wir laden auch weiterhin alle Aktivisten und Unterstützer zur fortlaufenden Prozessbeobachtung ein .
Touch one touch all.
Gerichtprotokoll von Mbolo Yufanyis Gerichtsverhandlung(Part 5) am 02.12.13 um 11:30 Uhr
02.12.2013, Sitzungssaal 527,
P. K. Lamprecht als Opfer einer Befragung „unter falschen Vorbehalten“, wird in die „Rassismusecke gedrängt“, Staatsanwalt Winkler wird „schon die ganze Zeit“ um die „Definitionshoheit“ betrogen, Richterin Brinkmann fühlt sich missverstanden und falsch dargestellt im Internet – was wird hier verteidigt? Um wessen Recht geht es? Am Ende fragt derjenige, der hier vor Gericht gebracht wurde (dessen Verdacht, dass dies aus rassistischen Motiven geschehen ist, solch einen Sturm der Verteidigung ausgelöst hat): „Kann ich den Zeugen anzeigen, dafür dass er hier vor Gericht so lügt?“
Ich betrete den Saal 10 Minuten verspätet und höre gerade noch die Frage des in diesem Prozess angeklagten Mbolo Yufanyi Movuh, an den Zeugen PK. Lamprecht, Ob dieser sich erinnern kann wie viele Beamte in dem Fahrzeug zum Krankenhaus mitfuhren, und nachdem dieser verneint, ob es vier waren, bevor Staatsanwalt Winkler offensichtlich die Geduld verliert. „Ich beantrage die Frage als bedeutungslos zu beanstanden.“ Die Richterin gibt dem Staatsanwalt Recht„ Ich verstehe jetzt auch nicht inwiefern ihre Fragen darauf abzielen den Tatbestand zu klären.“ und belehrt, „Sie geben ja die Antwort schon vor, das ist keine Frage. Sie haben ja schon gesagt, dass es vier waren.“ Der Verteidiger in diesem Prozess besteht darauf, dass sein Klient die Befragung fortsetzten kann, „ganz normale Motiverforschung“, da es möglicherweise Motive des PK. Lamprecht gibt vor Gericht zu lügen. Der Staatsanwalt will jetzt weder den Verteidiger noch die Richterin zu Ende reden lassen, um Kund zu tun, dass er nicht weiter dulden wird, wie PK. Lamprecht in die „Rassismusecke“ gedrängt werde. „Er ist immer wieder unter falschen Vorbehalten befragt worden und nicht direkt zum Tatgeschehen.“ Mbolo Yufanyi Movuh setzt seine Befragung fort.
Können Sie mir die Beamtennamen nennen die im Auto waren?
- Krischlak, Degen, wie „Schwert“, meine Person.
Es gab eine Frau.
- Ja det stimmt. Kann ich nicht sagen, wer...
Sind sie ein Rassist?
Nein
Wie haben Sie mich im Auto genannt? Wie sie über mich gesprochen haben?
Da kann ich mich nicht erinnern.
Können Sie sich dann daran erinnern, dass ich gesagt habe, ich möchte nicht als „Farbiger“ beschrieben werden?
Nein.
Können Sie sich dann daran erinnern dass ich ihre kollegInnen gefragt habe ob Sie gehört haben wie sich mich genannt haben?
Nein
Können Sie sich daran erinnern, dass ich sie wegen Rassismus anzeigen wollten?
Ja.
Können Sie sich das erklären?
Ja, weil vielleicht im Internet was über mich steht.
Wie erklären Sie sich, dass ich Sie wegen Rassismus anzeigen wollte?
Der Staatsanwalt unterbricht. „Er hat bereits geantwortet. Akzeptieren Sie seine Antwort.“
Die Richterin bestätigt, „Über mich steht auch so einiges im Internet, was nicht stimmt. Nach dieser Sitzung wahrscheinlich auch wieder.“
Der Staatsanwalt besteht noch einmal darauf, dass dies nach dem Tatgeschehen passiert ist und deswegen nicht zum Fall gehört. Auf einen Einwand des Anwalts sagt er:
Sie haben schon die ganze Zeit die Definitionshoheit in diesem Prozess, was zum Fall gehört und was nicht.
Teil 2 der Verhandlung, ein neues Beweisstück der Verteidigung: zwei Berichte zum Tatbestand, einer von P.K. Lamprecht, der andere von dem Kollegen Herrn Glasenapp – 6 Abschnitte davon Textidentisch.
Wie kommt es dazu? Wie werden solche Berichte verfasst? Und, ein weiterer Punkt, wie kommt es dass ein Sachbearbeiter zwei verschiedene Aussagen gleichzeitig aufnimmt?
P.K Lamprecht
da waren alle in einem Raum. So genau kann ich das nicht sagen.
Ich sag ja, alle sind in einem Raum, an verschiedenen Arbeitsplätzen.
Na gleichzeitig eigentlich nicht.
Es ist üblich, dass nach Einsätzen der Art. Das wir dann von Beamten die nicht am Einsatz beteiligt waren vernommen werden.
Anwalt
Haben Sie ein Problem damit, dass alle nebeneinandersitzen, die eigentlich unabhängig voneinander Aussagen machen sollten.
P.K. Lamprecht
Das lässt sich leider nicht anders gestalten. Wir haben nur einen Raum.
Anwalt
Haben Sie von dem Herrn Glasenapp die Texte übernommen oder haben Sie ihm ihren Bericht zur Verfügung gestellt?
PK. Lamprecht
Zu den Aktivitäten des Herrn Glasenapp kann ich nichts sagen.
Ich habe keine Texte kopiert.
Ich weiß, dass ich so was nicht mache.
Anwalt
Können Sie sagen, wie die Textidentität entsteht?
P.K Lamprecht
Nein in dem Fall nicht...
Richterin
Das muss ich jetzt aber noch mal genau nachfragen.
Die Absätze 1 – 6 sind identisch. Wie kommt es dazu und wenn es nur von einer Person verfasst wurde wie kommt es dann zu dem Bruch nach dem 6. Abschnitt?
PK Lamprecht
Der Herr Glasenapp kann das nicht geschrieben, er war gar nicht vor Ort.
Das zusammen mit dem Herrn Zippan. Und dem Kollegen Schröder geschrieben.
Man setzt sich zusammen
Das war bei dem Spiel Deutschland gegen Schweden.
Richterin
Ach, das kann man raus finden wann das war, das war 4:4.
Wie entsteht das, haben sie gesagt ich schreib das bis da und dahin und dann schreiben Sie weiter?
P.K. Lamprecht
Ich für meinen Teil, kann das nicht so sagen. Ich habe meine Abschnitte, woran ich mich erinnern kann eingefügt. Und nach dem ich im Auto war, kann ich zu dem Verlauf ja nichts mehr sagen.
Wir haben uns gegenseitig unterstützt bei der Formulierung...
In dem Fall war das ein Bericht für den ein Kollege einen Auftrag hatte, ein Gesamtbild zu fertigen.
Da ist das schon mal üblich.
Anwalt
In dem Raum in dem die Befragung stattfinden werden da auch die Daten der Personen ausgewertet? Haben Sie Zugriff auf die Daten der Personen über die sie (neutral) berichten sollen“
P.K Lamprecht
Ja das ist im selben Raum. Meistens ist jeder mit sich selbst beschäftigt, alle machen irgendwas, konzentrieren sich im Regelfall auf sich selbst.
Ich kann's nicht ausschließen.
Ich kann nicht ausschließen, dass ich mich mit dem Herrn Eife unterhalten habe.
Anwalt
Wurden Sie denn zu zweit von demselben Beamten vernommen? In den Akten steht, dass Sie von 19- 20 uhr und er von 19:30 – 20:30 vernommen wurde. Können Sie mir beschreiben wie das dort in diesem Raum aussieht und wer wo gesessen hat?
P.K. Lamprecht
Ich kann ihnen beschreiben wo welche Stühle stehen, wo die Pc- Plätze sind. Wo Herr Eife war
Da habe ich keine konkrete Erinnerung.
Es kann sein, dass er es abwechselnd gemacht hat, er ist ein erfahrender Sachbearbeiter.
Ich war ein paar mal draußen.
Anwalt
Ob ihr Bericht an einem Stück aufgenommen wurde, dass wissen Sie nicht mehr
P.K. Lamprecht
nein.
Frage wegen neben stehende Beamte und dienstnummer!!!
Er hat den Beamten auf dem Film, der unmittelbar neben Mbolo und Lamprecht stand nicht wiedererkannt.
Zuletzt vereidigt die Richterin Brinkmann der Hauptzeuge PK Lamprecht und vertagt diese auf den 2.12.2013 um 12:00 Uhr in Raum 572. Zwei weitere Polizeibeamten sind vorgeladen als Zeugen auszusagen
Weitere Informationen zu Mbolos Fall:
• Deportation Chain - Police Brutality at N.E: http://www.youtube.com/watch?v=7DUBCWZ4em8
• Gedächtnisprotokoll (Part 4): https://thevoiceforum.org/node/3407
• Richterliche Willkür - Besorgnis der Befangenheit - Pressemitteilung von The VOICE Refugee Forum: https://thevoiceforum.org/node/3388
• Gericht Verhandlung/Court Hearings in Berlin (Part 3): https://thevoiceforum.org/node/3370
The VOICE Refugee Forum Berlin
Kontakt: Mbolo Yufanyu Movuh
mobil: +49170-8788124,
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Finanzielle Unterstützung: https://thevoiceforum.org/node/3244
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