Kämpft und beendet die Angst und Unsicherheit, die das Leben hier für einen Flüchtling bedeutet!
Treffen von The VOICE – Flüchtlingscommunity in Jena/Thüringen
Multi-Lingua] 19.04. The VOICE Refugee Forum Meeting in Jena: French / Arabic / Russian / Deutsch / English / Farsi / Pashtu
https://thevoiceforum.org/node/3564
Im Sommer 2013 wurden die Beschwerden und Forderungen der Flüchtlinge in Deutschland auf dem Internationalen Flüchtlingstribunal zu kolonialem Unrecht in Deutschland vorgebracht, das von der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen in Berlin organisiert wurde. Im Herbst 2014 wird der Flüchtlingswiderstand in Deutschland mit 20 Jahren The VOICE Refugee Forum seinen 20. Jahrestag feiern. Wir wollen die Kämpfe der Flüchtlinge kraftvoll und lebendig halten.
Deshalb wollen wir, The VOICE Refugee Forum Thüringen, Treffen veranstalten, um die Flüchtlinge über unsere Workshops und Seminare zu den Flüchtlingskämpfen informieren.
Im März 2014 haben mit Treffen in Beulwitz (Saalfeld) und Apolda zum Flüchtlingsprotestmarsch nach Brüssel und zum Kampf der Roma für einen Abschiebestopp aus Thüringen eine Reihe von Versammlungen der Thüringer Flüchtlingscommunity begonnen. Die Flüchtlinge in Beulwitz (Saalfeld) und Apolda wurden dabei über den Flüchtlingsprotestmarsch nach Brüssel informiert. Zum ersten Mal haben sie die Möglichkeit, Teil der Aktion zu sein und für unsere Rechte und gegen dieses kontinuierliche System der Ungerechtigkeit zu kämpfen, unter dem Flüchtlinge in Deutschland, in Isolation und eines menschenwürdigen Lebens beraubt, zu leiden haben. Nichtsdestotrotz sind einige von uns besorgt und gleichzeitig gespannt im Hinblick auf diese Aktion und auf ihr Potential, die europäischen Grenzen zu brechen – wo doch in Deutschland nach wie vor ein größeres Ausmaß an Einschränkung der Bewegungsfreiheit herrscht als in anderen Ländern.
Auf den Flüchtlingstreffen in Beulwitz (Saalfeld) und Apolda wurden die Gemeinsamkeiten ihrer der jeweiligen Situation in den Lagern sehr betont. Es wurde über Abschiebeandrohungen und Abschiebungen, die Ausgrenzung und Diskriminierung der Roma, das Fehlen einer angemessenen medizinischen Versorgung berichtet.
In Jena trafen wir uns auch mit Flüchtlingen der Aufnahmeeinrichtung in Eisenberg um das Problem der drohenden Abschiebungen und der erzwungenen Fingerabdrücke aufgrund der Dublin-Regulierungen, die sich gegen die Migranten richten, zu diskutieren. Wir sprachen über die Repressionen gegenüber den afghanischen Flüchtlinge, die aus Schweden, Belgien, Dänemark, den Niederlanden, Ungarn und Polen eingereist sind, über die Situation in ihren Lagern und über die Probleme afrikanischer Flüchtlinge aus dem Kongo, Somalia, Sudan, Eritrea, Kenia, die in Italien angekommen sind und deren Warten in Deutschland von Unsicherheit, sozialer Ausgrenzung und täglicher Bedrohung von Abschiebung geprägt ist. Bei immer mehr Anträgen afghanischer Asylantragsteller wird die Entscheidung um Monate und Jahre hinausgeschoben, denn das Bundesamt für Migration weigert sich, zu entscheiden und unsere Forderungen im Sinne von Würde und Menschenrechten zu beantworten.
Die Flüchtlinge sind wütend, dass man sich darauf beschränkt, ihre Identität festzustellen und ihre Reisewege aus anderen Ländern nach Deutschland, aber nicht nach Informationen über ihre Verfolgung und Unterdrückung und nach den Menschenrechtsverletzungen fragt, die sie auf ihrem Weg und hier in den Aufnahmelagern erdulden mussten.
Die meisten Flüchtlinge wollen lernen, doch sie haben keinen Zugang zu beruflicher Ausbildung oder einem Gewerbe, kein Recht, eine höhere Bildung zu erwerben, kein Recht auf Arbeit. Die Aktivisten in den Lagern klagten über einen Mangel an Orten, die als sozialer Treffpunkt dienen können und die fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten, denn es gibt in den Lagern keine Internetverbindung. Durch Essensgutscheine, die in Greiz und Apolda noch immer existieren, werden Flüchtlinge stigmatisiert. Wie wir erfahren haben, werden Flüchtlinge eingeschüchtert, indem sie wegen Treffen mit Besuchern erpresst werden, und ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wird wie beispielsweise aufgrund Teilnahme an einem Flüchtlingstreffen im Lager in Jena verletzt.
In Breitenworbis bereiten wir ein Flüchtlingstreffen und eine Diskussion über Mahmoud Yassine Aufruf zur Schließung des Flüchtlingslagers in Breitenworbis. Die Erklärung der The VOICE Refugee Forum Initiative Breitenworbis zu der Situation im Lager Breitenworbis wurde am 26.März 2014 Politikern und Beamten bei einer Anhörung im Kreistag Eichsfeld in Heiligenstadt übergeben.
Die Flüchtlingscommunity in Thüringen beginnt mit der Vorbereitung ihrer Zeugenaussagen und Appelle an das Internationale Flüchtlingstribunal über die Dokumentation der Missbräuche gegenüber Flüchtlingen in Deutschland.
In 20 Jahren aktiven Widerstands von The VOICE Refugee Forum (Deutschland) haben wir erfahren, dass selbstorganisierte Solidarität in Einigkeit der Schlüssel für den Kampf der Unterdrückten ist. Es ist unser Ziel, dafür zu kämpfen, dass die Angst und Unsicherheit, die mit dem Flüchtlingsstatus hier verbunden ist, ein Ende findet. Ein grundlegender Bestandteil dessen waren seit jeher der Kampf um die Abschaffung der sogenannten Residenzpflicht in Deutschland und der Kampf dafür, die Isolation der Flüchtlinge zu brechen und die Lager zu schließen. Seit 1996 haben wir die Schließung von mehr als einem Viertel der Isolationslager in Thüringen zugunsten der Unterbringung in normalen Häusern in thüringischen Städten erreicht. Viele Flüchtlinge mehr könnten dafür kämpfen, ihre Abschiebung zu stoppen, was zu einer bundesweiten Kampagne für einen Abschiebestopp und einem internationalen Netzwerk gegen Abschiebung führen könnte. Als Resultat andauernder rassistischer Polizeikontrollen und Polizeigewalt ist „Kontrolliert die Polizei“ zu unserem Slogan geworden und der Kampf gegen koloniales Unrecht unser Ziel.
Wöchentliche Treffen der Flüchtlingscommunity
Um die diversen Aspekte unserer Kämpfe eingehender behandeln zu können, werden in den verschiedenen Flüchtlingslagern wöchentliche Treffen und Seminare der Flüchtlingscommunity stattfinden, um die Flüchtlinge zu informieren und die Community-Kampagnen zu diskutieren, mit denen wir unsere Isolation brechen wollen. Während unserer Solidaritätsveranstaltungen in den Lagern der Aktivisten der Refugeecommunity in Thüringen werden wir auf Basis der Forderungen des Internationalen Karawane-Flüchtlingstribunals Diskussionen mit Thüringer Flüchtlingsaktivisten organisieren.
Unsere Themen zum Kampf der Flüchtlinge in Deutschland
Als Flüchtlingsaktivisten organisieren wir im Rahmen der Informations- und Mobilisierungsveranstaltungen eine freie Aussprache für Flüchtlinge über:
die Forderungen der Flüchtlinge auf dem Ersten Internationalen Flüchtlingstribunal zu kolonialem Unrecht in Deutschland, das 2013 von der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen in Berlin organisiert wurde.
20 Jahre Flüchtlingswiderstand für Bewegungsfreiheit in Deutschland
die Flüchtlingskämpfe für einen Abschiebestopp der Roma in Thüringen
den Flüchtlingsprotestmarsch nach Brüssel - Diskussion unserer Position dazu, der Möglichkeit unserer Teilnahme und von Solidaritätsaktionen
die einseitige europäische Politik des Missbrauchs von Flüchtlingsrechten in Deutschland und Europa, die einem freien Leben in Menschenwürde widerspricht und dieses bedroht.
unsere Strategien, das Recht auf dieses Leben in Menschenwürde und ohne Bedrohungen wiederzuerlangen. Dies beinhaltet unter anderem:
Wie stoppen wir Abschiebungen?
Wie stoppen wir die Diskriminierung und Kriminalisierung von Flüchtlingen im Allgemeinen und insbesondere der Roma-Community?
Wie schaffen wir es, durch die Schließung von Lagern, den Zugang zu normalen Wohnungen und zu gleichen sozialen Rechten wie z.B auf medizinische Versorgung und Arbeit das System der Isolation zu durchbrechen?
Wie finden wir noch wirksamere Wege, für die Abschaffung der Residenzpflicht zu kämpfen?
Wie reagieren wir auf den Schwebezustand, in dem sich afghanische Flüchtlinge befinden, für die nichts vorwärts geht und keine Verbesserung in Sicht ist, sobald sie ihre Anträge gestellt haben?
Wie antworten wir auf die Kriminalisierung und die rechtliche Verfolgung politischen Widerstands durch Flüchtlinge in ihrem Kampf für Flüchtlingsrechte?
Wie reagieren wir auf staatlichen Rassismus, der sich in „Racial Profiling“, in der rassistischen Behandlung durch Behörden, in Polizeigewalt bis hin zu Tötungen, die dem Prinzip der Straflosigkeit unterliegen, manifestiert?
Es gibt weitere Gesichtspunkte und Bezüge, die diskutiert werden müssen, um die Verfolgung von Flüchtlingen in Deutschland in einen internationalen politischen Kontext zu bringen. Dazu gehören:
Der Kampf der Flüchtlinge in internationalem Kontext
Der Kampf für Bewegungsfreiheit in Europa und von Küste zu Küste unter den Bedingungen des Dublin-Abkommens und der Regelung der erzwungenen Fingerabdrücke von Flüchtlingen im europäischen Ankunftsland. Diese führt dazu, dass Flüchtlinge in Inhaftierungslagern und in Isolationslagern gefangen gehalten werden, ohne Freiheitsrechte auf Straßen, in Wäldern, Stränden oder Wüsten leben und in andern europäischen Ländern nicht willkommen sind. Die Community wird über viele Jahre Flüchtlingstragödie in Deutschland sprechen.
Die Situation von Lagern und Flüchtlingen in der Wüste
Das EU-Management des Krieges gegen die Länder der Flüchtlinge durch Konflikte und Migrationskontrolle
Das Frontex-Euro-Imperium für ein globales Management von Migration
Warum ein Flüchtling?
Kriege und Ausbeutung in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten
Wir sind hier, weil ihr die Länder der Flüchtlinge zerstört
Bei Interesse an unserem Kampf und der Organisation der Flüchtlingscommunity:
Jeden Dienstag um 18.00 Uhr findet das Break Isolation Meeting in 07745 Jena, Schillergäßchen 5, statt.
Für mehr Informationen: https://thevoiceforum.org oder ruft an oder kontaktiert The VOICE Refugee Forum per Telefon: 0176 – 24568988, 03641-9278815 oder E-Mail: thevoiceforum@gmx.de,
Spenden zur Unterstützung unserer Aktivitäten an:
Förderverein The VOICE e.V.
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