Dessau-Roßlau: Jalloh-Prozess dauert noch mindestens bis Februar
Sprecher: Derzeit sind weitere zwölf Verhandlungstage terminiert
erstellt 11.12.07, 17:29h
Dessau-Roßlau/dpa. Der Prozess um den qualvollen Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau-Roßlau dauert noch mindestens bis Februar. Derzeit sind weitere zwölf Verhandlungstage terminiert, wie ein Sprecher des Landgerichts Dessau-Roßlau am Dienstag sagte. Die Kammer muss noch eine Reihe weiterer Zeugen vernehmen und Sachverständige anhören. Der Afrikaner starb am 7. Januar 2005 in einer Polizeizelle in Dessau-Roßlau.
Seit Ende März müssen sich zwei Polizisten wegen Körperverletzung mit Todesfolge beziehungsweise wegen fahrlässiger Tötung verantworten, jeweils durch Unterlassen. Sie hatten am 7. Januar 2005 im Polizeirevier Dienst und sollen mitverantwortlich für seinen Tod sein. Der Afrikaner soll das Feuer in einer Gewahrsamszelle selbst ausgelöst haben. Der an Händen und Füßen gefesselte 23-Jährige starb an einem Hitzeschock bei dem Feuer im Keller des Gebäudes.
Bislang sind am Landgericht Dessau-Roßlau mehr als 40 Zeugen vernommen worden. Vor einigen Wochen hatte die Kammer angeordnet, nachträglich noch einige Dessauer Polizisten zu vernehmen. Diese wurden zunächst von Kollegen aus Stendal befragt und werden nun noch vom Gericht vernommen.
Einer der Angeklagten sagte, während seines Dienstes nichts unmittelbar von dem Brand in der Gewahrsamzelle mitbekommen zu haben.
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