Asylbewerber fordern Schließung
- Wir wollen dieses miserable Heim schließen!https://thevoiceforum.org/node/704
-Pressemitteilung vom 26. Februar 2008: Schließung der GU Katzhütte gefordert!
Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
- 23-24.02.2008 Treffen von “The VOICE Refugee Forum in Jena“https://thevoiceforum.org/node/701
- Eng. APPEAL FROM THE REFUGEE CAMP IN KATZHÜTTE TO CLOSE THE MISERABLE
HEIM
https://thevoiceforum.org/node/699
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Katzhütter Flüchtlingsheim in der Kritik
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on9otzHOMHom…
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Asylbewerber fordern Schließung - Landratsamt überrascht: Wir tun unser möglichstes
Katzhütte (OTZ/TS). Harte Kritik gibt es seitens der Bewohner an den Zuständen in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Katzhütte. Namens einer größeren Gruppe moniert Mohammed Sbaih die Unterbringung der zurzeit 88 Menschen in Baracken, Feuchtigkeit und Schimmelbildung in den Wohnunterkünften der Familien, Schikanen bei der Bereitstellung von Toilettenartikeln und warmem Wasser, Beschimpfungen und Bestrafungen seitens der Heimleiterin. "Wir und unsere Kinder werden hier wie Kriminelle behandelt, obwohl wir keine sind", sagte der 40-jährige Palästinenser. Man wolle ein Ende des Lebens voller Schikanen und psychischer Folter.
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als Verantwortlicher für die Unterbringung der Flüchtlinge zeigte sich überrascht über die Vorwürfe. Erst vor vier Wochen habe der zuständige Fachbereichsleiter die Unterkunft besucht, ohne dass dort Kritik seitens der Bewohner vorgebracht worden sei.
Die Verwaltung werde sich heute bei einem Ortstermin mit dem VG-Vorsitzenden und dem Bürgermeister sowie den übrigen Verantwortlichen in der Gemeinschaftsunterkunft erneut informieren. Die Bewohner, davon 14 Kinder und fünf Jugendliche, unterlägen in Deutschland den engen Grenzen des Ausländerrechts, dürften hier keine Arbeit aufnehmen und sich lediglich im Landkreis bewegen.
Vor diesem engen gesetzlichen Rahmen unternehme das Landratsamt sein möglichstes, diesen Menschen zu angemessenen Lebensverhältnissen zu verhelfen. So sei den Bewohnern ermöglicht worden, auch die nahe gelegene Stadt Neuhaus zu besuchen, die außerhalb des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt liegt. Mangels Bargeld übrigens zu Fuß.
25.02.2008
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Nach fünf nur noch kaltes Wasser
http://www.otz.de/otz/otz.inderregion.volltext.php?kennung=on1otzLOKSta…
=LOK&rubrik=Stadt®ion=Saalfeld&auftritt=OTZ&dbserver=1
Bewohner des Flüchtlingsheimes in Katzhütte machen jetzt ihrem Ärger geballt Luft
Von OTZ-Redakteur Thomas Spanier Katzhütte. Der Zwölf-Stunden-Arbeitstag von Tejub Abdulajev beginnt morgens kurz vor fünf. Dann muss sich der 17-jährige Aserbaidschaner fertig machen für den Bus, um von Katzhütte über Sitzendorf zur Berufsschule nach Rudolstadt zu fahren. Wenn er am späten Nachmittag wieder im Schwarzatal ankommt, ist es zum Duschen zu spät. Warmes Wasser gibt es im Flüchtlingsheim nur bis fünf.
Ihrem Unmut über die Zustände in der Gemeinschaftsunterkunft haben jetzt einige der 88 Bewohner Luft gemacht. Bei einem Forum am Wochenende in Jena verabschiedeten sie eine Erklärung, in der die Missstände aufgelistet sind. In neun Punkten geht es um die völlige Isolation in Katzhütte, den schlechten Zustand der Unterkünfte, fehlende Toilettenartikel, die mangelnde Bewegungsfreiheit, Schikanen und die Tatsache, dass für einen Teil der Bewohner die Sozialhilfe seit Januar nur noch in Gutscheinen ausgezahlt wird.
"Wir leben wie in einem Gefängnis weggesperrt", sagt Mohammed Sbaih. Der 40-jährige Palästinenser hat sich zum Sprecher der aktuell 88 Bewohner des Flüchtlingsheimes gemacht, darunter 19 Kinder und Jugendliche. "Um uns aus Katzhütte wegzubewegen, müssen wir einen Urlaubsschein bei der Ausländerbehörde in Saalfeld beantragen. Das Zugticket, um nach Saalfeld zu fahren, müssen wir selber bezahlen. Da wir aber für die Gutscheine ausschließlich Lebensmittel bekommen, haben wir kein Geld für ein Ticket", beschreibt Sbaih den Teufelskreis.
Er zeigt dem OTZ-Reporter die Unterkünfte in den Baracken eines früheren Kinderferienlagers. Risse durchziehen die Wände, der Schimmel steht einen halben Meter hoch. "Ich habe Angst um meine Kinder, die ständig krank sind", sagt eine russisch spre-chende Frau und zeigt auf das Kinderzimmer, in das regelmäßig Regenwasser eindringt. Ein kleines Mädchen beklagt, dass sie ihre Mutter, die mit den Geschwistern in Köln ist, seit fünf Monaten nicht sehen durfte.
Das Landratsamt zeigte sich gestern überrascht über die Vorwürfe. Erst vor vier Wochen habe Fachbereichsleiter Dr. Jörg Fischer die Unterkunft besucht. "Von den Bewohnern ist bei dem Termin keine Kritik vorgebracht worden", heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle. Mit dem Träger sei vereinbart worden, die räumliche Situation zu verbessern, insbesondere die Wärmedämmung der Bungalows.
Für die Integration mache man sich seit längerem stark. So sei im vergangenen Jahr vor Ort Deutschunterricht über die Volkshochschule angeboten, von diesem Angebot aber nur vereinzelt Gebrauch gemacht worden. Insgesamt, heißt es, leben derzeit rund 230 ausländische Flüchtlinge im Landkreis, der größte Teil dezentral in Wohnungen.
Das möchten die 88 "Katzhütter" auch. Am liebsten im Städtedreieck. Dann würde sich auch für Berufsschüler Tejub Abdulajev der Tag deutlich verkürzen.
Seite Thüringen/KommentarUnser Ziel ist es, dass dieses Camp für immer geschlossen wird.
Mohammed Sbaih, Bewohner
25.02.2008
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Pressemitteilung vom 26. Februar 2008: Schließung der GU Katzhütte gefordert!
Flüchtlingsrat Thüringen e.V. unterstützt die Forderung der Bewohner nach Auflösung der Flüchtlingsunterkunft in Katzhütte
Am vergangenen Wochenende haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte schwere Vorwürfe über die Zustände in ihrer Unterkunft erhoben und die Schließung der Einrichtung gefordert. Die Bewohnerinnen und Bewohner beklagen, dass die Unterkünfte in sehr schlechtem Zustand und voller Schimmel seien. Die Duschzeiten und die Nutzung der Gemein-schaftsküche seien zeitlich beschränkt und die Behandlung durch die Heimleitung entwürdigend.
Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. setzt sich seit vielen Jahren für ei-ne dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden in Thüringen ein und unterstützt deshalb die erhobenen Forderungen der Bewohne-rinnen und Bewohner in Katzhütte. Eine Unterbringung in eigenen Wohnungen ermöglicht nicht nur ein menschenwürdigeres und selbstbestimmteres Leben, sondern fördert auch eine Einbindung in die deutsche Gesellschaft. Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. fordert deshalb das zuständige Landratsamt auf, den gegen das Personal der GU erhobenen Vorwürfen nachzugehen und eine schnellst-mögliche Schließung der
Unterkunft zu veranlassen.
Für Rückfragen erreichen Sie von 8 bis 15 Uhr Sandra Jesse, Telefon:
0361-2172720.