taz/katzhütte: Das Schimmelasyl - Asylanten wehren sich gegen Schikanen
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Katzhütte news: > Anti-Lager-Aktion gegen Flüchtlingslager-Betreiberfirma K&S in Sottrum
Flüchtlingsunterkunft-Betreiberfirma K&S in Sottrum bei Bremen durchzuführen.
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Demonstration gegen Heimbetreiber
"K & S" weist die schweren Vorwürfe als haltlos zurück
Von unserem Mitarbeiter
Lars Köppler
SOTTRUM. Dem Zorn von rund 40 Demonstranten sah sich die Firma "K & S Sozialbau"am Donnerstag ausgesetzt. Die Menschenrechtler haben bei ihrem Zug durch Sottrum friedlich gegen die Lebensbedingungen in einem Asylbewerberheim im südthüringischen Katzhütte demonstriert.
Der Heimbetreiber "K & S" vernachlässige seine Pflichten gegenüber den Flüchtlingen in der Asylunterkunft, sagte der Organisator des Protestes, Olaf Bernau von der "NoLager-Bewegung". In dem ehemaligen DDR-Ferienlager im Kreis Saalfeld-Rudolstadt leben 69 Menschen, vor allem aus Aserbaidschan, dem Irak und Armenien.
In vielen Wohnungen ist laut Bernau gesundheitsschädlicher Schwarzschimmel aufgetreten. Erst nach Protesten komme es jetzt zu Renovierungen. Nach Angaben von Flüchtlingen hätten die Behörden die Probleme mit Schimmel und schlechten hygienischen Bedingungen über Jahre verschleppt. "Wir fordern, dass K & S von seinem Betreibervertrag zurücktritt und das Lager Katzhütte geschlossen wird", sagte Bernau. Es sei auch unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten verwerflich, Geld mit dem Elend von Flüchtlingen zu verdienen.
"K & S"-Geschäftsführer Gero Knebel wies die Vorwürfe zurück. Sein Unternehmen betreibe sei 27 Jahren Seniorenresidenzen und Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende. Derzeit seien es in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen rund 50 Einrichtungen. In der Tat sei in Katzhütte durch falsches Lüften beim Duschen, Wäsche waschen und Kochen in zwei Wohnungen Schimmel aufgetreten. Die Familien aus diesen Wohnungen seien in andere Unterkünfte verlegt worden.
Obwohl die Verantwortung für bauliche Mängel beim Eigentümer liege (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt), habe "K & S" mit Sanierungsarbeiten begonnen, betonte Knebel. Zuvor hätten die Bewohner Handwerker nicht in die Wohnung gelassen. "K & S" sorge sich nach den gesetzlichen Vorgaben um das Wohl der Bewohner. Dazu gehöre auch der Schutz der Flüchtlinge vor Übergriffen Rechtsradikaler, so Knebel.
Heimleiterin Petra Maar zeigte ebenfalls kein Verständnis für die Demonstranten. Bis zum Beginn der Proteste habe es keine Probleme mit den Bewohnern gegeben. Die Kinder seien in den Kindergarten gegangen und hätten die Schule besucht. Jugendliche seien in Sportvereinen aktiv, so Maar.
Sottrum: Protest gegen Asylunterkunft in Thüringen
Sottrum/Kr. Rotenburg (epd). Knapp 40 Menschenrechtler haben am Donnerstag in Sottrum bei Bremen friedlich gegen die Lebensbedingungen in einem Asylbewerberheim im südthüringischen Katzhütte demonstriert. Der in Sottrum ansässige Heimbetreiber K&S vernachlässige seine Pflichten gegenüber den Flüchtlingen in der Asylunterkunft, sagte der Organisator des Protestes, Olaf Bernau von der Bremer "NoLager-Bewegung", dem epd. In dem ehemaligen DDR-Ferienlager im Kreis Saalfeld-Rudolstadt leben 69 Menschen, vor allem aus Aserbaidschan, dem Irak und Armenien.
In zahlreichen Wohnungen ist laut Bernau gesundheitsschädlicher Schwarzschimmel aufgetreten. Erst nach Protesten komme es jetzt zu Renovierungen. Nach Angaben von Flüchtlingen hätten die Behörden die Probleme mit Schimmel und unzulänglichen hygienischen Bedingungen über Jahre verschleppt. "Wir fordern, dass K&S von seinem Betreibervertrag zurücktritt und das Lager Katzhütte geschlossen wird", sagte Bernau. Es sei auch unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten verwerflich, Geld mit dem Elend von Flüchtlingen zu verdienen.
K&S-Geschäftsführer Gero Knebel wies die Vorwürfe zurück. Sein Unternehmen betreibe sei 27 Jahren Seniorenresidenzen und Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende. Derzeit seien es in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen rund 50 Einrichtungen. In der Tat sei in Katzhütte durch falsches Lüften beim Duschen, Wäsche waschen und unerlaubten Kochen Schimmel in zwei Wohnungen aufgetreten. Die Familien aus diesen Wohnungen seien in andere Unterkünfte verlegt worden.
Obwohl die Verantwortung für bauliche Mängel beim Eigentümer liege, dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, habe K&S mit Sanierungsarbeiten begonnen, betonte Knebel. Zuvor hätten die Bewohner Handwerker nicht in die Wohnung gelassen. K&S sorge sich nach den gesetzlichen Vorgaben um das Wohl der Bewohner. Dazu gehöre auch der Schutz der Flüchtlinge vor möglichen Übergriffen Rechtsradikaler, sagte der Geschäftsführer.
Heimleiterin Petra Maar zeigte kein Verständnis für die Demonstration. Die Behörden hätten bei den regelmäßigen Kontrollen keine Mängel festgestellt. Bis zum Beginn der Proteste habe es auch keine Probleme mit den Bewohnern gegeben: "Sie waren gut im Ort integriert." Die Kinder seien in den Kindergarten gegangen und hätten die Schule besucht. Jugendliche seien in Sportvereinen aktiv.
Am Dienstag hatte der Thüringer Flüchtlingsrat die Verlegung von zwei Flüchtlingssprechern aus Katzhütte scharf verurteilt. Sie seien in Polizeifahrzeugen mit unbekanntem Ziel abtransportiert worden. Seit Wochen hätten die beiden die Öffentlichkeit wiederholt auf die menschenunwürdigen Zustände in der Unterkunft aufmerksam gemacht. Der Protest dürfe nicht durch Einschüchterung und Zwangsmaßnahmen beschränkt werden, erklärte der Flüchtlingsrat in einem offenen Brief an die Ausländerbehörde und das Sozialamt in Rudolstadt.
Internet: www.thevoiceforum.org www.ks-unternehmensgruppe.de
(epd Niedersachsen-Bremen/b1252/08.05.08)
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Asylbewerber demonstrieren
Rund 50 Leute haben am Donnerstag vor der Sottrumer Zentrale des Heimbetreibers K & S gegen die Lebensbedingungen von Flüchtlingen protestiert. Flüchtlinge aus dem thüringischen Katzhütte bezeichneten die Zustände im dortigen K & S-Heim als "katastrophal". K & S-Geschäftsführer Gero Knebel wies die Vorwürfe zurück. Sein Unternehmen sei nicht Eigentümer, sondern miete die Bauten lediglich an. K & S ist der größte private Betreiber von Flüchtlingsheimen in Deutschland. CJA
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Netzwerk fordert Rücktritt von Betreibervertrag
Streit um Katzhütter Heim: Demo bei Bremen
Katzhütte/Sottrum (OTZ/mg). Das Netzwerk "The Voice", das nachdrücklich für eine Schließung der Asylbewerberunterkunft in Katzhütte eintritt, plant am 8. Mai eine "Anti-Lager-Aktion" gegen die Betreiberfirma K & S im zirka 30 Kilometer von Bremen entfernten Sottrum.
Die Unternehmensgruppe K & S sei einer der führenden Anbieter beim Bau und Betrieb von Sozialimmobilien und Seniorenresidenzen in Deutschland, heißt es. Auf ihrer Website stehe zu lesen: "Unser Ziel ist es, Zufriedenheit, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der von uns betreuten und gepflegten Menschen zu erreichen." Ob K & S diesen Anspruch in seiner Betreuung alter Menschen einlöse, wisse "The Voice" nicht. Klar sei jedoch, "dass in Katzhütte die Rechte der BewohnerInnen mit Füßen getreten werden". Bereits seit den 1990er Jahren gehöre K & S zu jenen Firmen, die durch den Betrieb von Flüchtlingslagern und Obdachlosenunterkünften satte Extragewinne einfahren, konstatiert das Netzwerk. Es ruft deshalb zu einer Kundgebung vor der Firmenzentrale auf mit anschließender Demo durch den Ort: "Unsere Forderung lautet, dass K & S von seinem Betreibervertrag zurücktritt. Denn bislang verschanzen sich die zuständigen Behörden in Thüringen hinter ihrem Vertrag mit K & S. Sie behaupten, sie seien an den Vertrag gebunden und könnten deshalb nur wenig tun."
Erschienen am 06.05.2008 13:40
Katzhütte
Nach Protesten werden Asylbewerber verlegt
Saalfeld – Das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt reagiert nun doch auf den Zustand der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Katzhütte. Behördensprecher Peter Lahann teilte am Dienstag mit, man sei dabei, zwei Bungalows in Katzhütte zu räumen.
„In den Gebäuden ist es in der Vergangenheit zu Schimmelbildung gekommen. Dagegen hatten die Bewohner der Unterkunft in den vergangenen Wochen protestiert. Die Verwaltung hat deshalb die Räumung eingeleitet.“ Am Wochenende hatte zuvor das Flüchtlingsnetzwerk „The Voice“ mit Sitz in Jena seine Kritik an den maroden Baracken erneuert und eine Demonstration für den 8. Mai in Sottrum, dort sitzt die private Betreiberfirma K&S, angekündigt.
Das Landratsamt Saalfeld teilte nun mit: „Am Montag ist eine fünfköpfige Familie aus dem Iran nach Gera umgezogen. Ebenfalls nach Gera sind fünf allein stehende Männer verlegt worden.“ Bereits am 30. April sei eine aserbeidschanische Familie mit vier Personen von Katzhütte nach Suhl übergesiedelt.
Derzeit sei lediglich eine Wohnung in den Bungalows noch durch eine dreiköpfige Familie aus Aserbeidschan belegt. „Dieser Familie wurden drei Möglichkeiten angeboten, darunter eine Unterbringung in der Stadt Sonneberg in unmittelbarer Nähe zu einem Ärztehaus, da eine Person der Familie in ärztlicher Behandlung ist. Die Familie hat diese Vorschläge bisher abgelehnt“, heißt es.
Zwei weitere Bewohner seien am Dienstagmorgen nach Greiz bzw. Eisenach verlegt worden. Dabei handele es sich um einen Iraker und einen Palästinenser.
Damit komme die Verwaltung den Wünschen der Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft nach, die gegen die abgeschiedene Lage von Katzhütte sowie den baulichen Zustand der Bungalows protestiert hatten.
Nach heutigem Stand sind in Katzhütte noch 69 Personen untergebracht. Bis auf zwei sind alle Familien mit minderjährigen Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft in andere Wohnungen umgezogen. Für die verbleibenden Familien gebe es von Seiten des Landratsamtes Angebote für andere Unterbringungsmöglichkeiten. (red)
Erschienen am 05.05.2008 00:00
Flüchtlingsnetzwerk
Asylbewerber rufen zur Demonstration
Katzhütte/Bremen – Die Auseinandersetzung um den Zustand der Asylbewerber-Sammelunterkunft in Katzhütte geht in die nächste Runde. Das Flüchtlingsnetzwerk „The Voice Refugee Forum“ mit Sitz in Jena teilte am Wochenende mit, man plane für den 8. Mai eine Demonstration gegen die Flüchtlingsunterkunft-Betreiberfirma K&S in Sottrum bei Bremen durchzuführen. Seit Februar protestieren die Asylbewerber gegen ihre Unterbringung in einem ehemaligen Ferienlager in Katzhütte. Sie fordern die Auflösung der Sammelunterkunft bzw. eine Unterbringung in Häusern, nicht in Baracken. Der Betreiber der Sammelunterkunft ist die Unternehmensgruppe K&S, „ein Anbieter beim Bau und Betrieb von Sozialimmobilien und Seniorenresidenzen in Deutschland“. Das Flüchtlingsnetzwerk unterstellt K&S durch den Betrieb von „Flüchtlingslagern und Obdachlosenunterkünften satte Extragewinne einzufahren“. Man rufe deshalb zur Kundgebung vor der Firmenzentrale in Sottrum auf.
Die Forderung lautet, dass K&S von seinem Betreibervertrag zurücktritt. Wörtlich heißt es: „Denn bislang verschanzen sich die zuständigen Behörden in Thüringen hinter ihrem Vertrag mit K&S – oder anders: Sie behaupten, sie seien an den Vertrag gebunden und könnten deshalb nur wenig tun.“
Zuletzt hatte „The Voice“ zu einer Demonstration vor dem zuständigen Landratsamt in Saalfeld aufgerufen. red