“When I sought asylum here in Germany, I never expected to be subjected to conditions similar to what I fled from in Palestine."
Palästinian refugee does not accept restriction of movement in Germany: Press Information by Ahmed Sameer and The VOICE Refugee Forum Jena, 17.06.04
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Palästinian refugee does not accept restriction of movement in Germany
Ahmed Sameer, member of The VOICE Refugee Forum will protest in civil disobedience against the German Residenzpflicht-law which restricts the movement of asylumseekers to their landkreis and violates their human rights.
The first court hearing on the three counts charge of police controls of Residence Obligation -pass law violation against Ahmed Sameers and his protest against “Residenzpflicht” will be held in the Amtsgericht Gotha, Justus-Perthes-Straße 2, Room 214, at 12 noon, on the 21st of June 2004.
At the moment Ahmed Sameer has four pending cases against the Residenzpflicht, he was controlled by the police in Berlin in month of Febuary 2003 when he was asking for information in the police station on behalf of a friend who wanted to seek asylum, in March 2003 on a filling station on the highway Munich-Nürnberg when he met his auntie, who actually came from Sweden to see her nephew; in September 2003 he was controlled in Hof and Jena on the journey to respectively from the actiondays against the Ausreisezentrum in Fürth where the social exclusion of refugees was one of the main topics.
He was fined the total amount of 476 Euro or 90 days imprisonment for the 4 charges which he refused to pay. Three of these cases that are pending in Gotha court will be combined together for the first hearing.
Why he fights against this law is no question for Ahmed Sameer:
“When I sought asylum here in Germany, I never expected to be subjected to conditions similar to what I fled from in Palestine.
The residence law does not only dehumanise and criminalise me but goes at great length in preventing me from informing interested public, the current situation in the occupied Territories of West Bank and Gaza Strip.
My fight against this law must simply be understood as a fight of solidarity and to express my conviction for human dignity. I will not compromise my natural and constitutional right to freedom of movement, association and expression. I will use every peaceful means possible to express my convictions against the Residenzpflicht and for the abolition in Germany. Even, if the consequence of my protest against this law is to stay in prison, I am not prepared to accept any fine from the criminalisation and repression of refugees.”
Since 1982, Germany is the only country in Europe were refugees are criminalized by the law of the residence obligation (“Residenzpflicht”). This law shows that refugees in Germany are meant to be socially isolated, not only being kept in far away camps in the middle of forests, also the restriction of movement by the “Residenzpflicht-law” excludes refugees from the mainstream societies not allowing them to mix with the general populace, fellow refugees and migrants who may be living in other cities.
The residence obligation law keeps refugees from seeing their doctors, their lawywers, their friends and relatives and for some of them worst of all from continuing their activities which made them flee their country.
Thus the residence obligation pass-law ( “Residenzpflichtgesetz”) for refugees violates article 13 of the Universal Human Rights Declaration (Freedom of Movement) as well as article 1 of the German constitution and article 2 paragraph 1 that guarantee the right to human dignity and the right to development of the human personality respectively. Also the right to assembly is highly restricted with this law.
Ahmed Sameer protest is not the first refugee who is not willing to accept those restrictions of rights. Other cases against refugees that do not accept the restriction of their freedom to move like Janak Pathak in Lübbecke district (North Rhein Westfalia), Sunny Omwenyeke in Bremen, Cornelius Yufanyi in Göttingen and Akubuo Chukwudi in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) have already created awareness in public and press.
Some representatives of self-organised groups like The VOICE Refugee Forum in Jena, “The Caravan for the rights of Refugees and migrants” and the Anti-Lager-Network will be observing the trial with Ahmed Sameer and the defence lawyer Ulrich v. Klinggräff from Berlin. After the hearing there will be a short meeting where more information can be obtained.
Ahmed Sameer, Tel. Handy: 0049 (0) 173 8463038 and Osaren Igbinoba, 0049 (0) 3641 665214
The VOICE Refugee Forum in Jena. Schillergässchen 5, 07745 Jena, Germany,
Tel.0049 (0) 3641 66 5214 E-mail.: voice_mail@emdash.org, http://www.thevoiceforum.org
Spenden bitte an folgendes Konto: Förderverein The VOICE e.V.,
Kto.Nr.: 127 829, BLZ: 260 500 01, Sparkasse Göttingen, code „ahmed“
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deutsch
Pressinfo: Flüchtling akzeptiert Einschränkung der Bewegungsfreiheit nicht. info dt/eng
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Presseinformation von Ahmed Sameer und The VOICE Refugee Forum
Jena, 17.06.04
Palästinischer Flüchtling akzeptiert Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Deutschland nicht
Ahmed Sameer, Mitglied von The VOICE Refugee Forum, wird in zivilem Ungehorsam gegen das deutsche Residenzpflicht-Gesetz protestieren, das die Bewegungsfreiheit von Asylbewerbern auf ihren Landkreis beschränkt und somit ihre Menschenrechte verletzt.
Die erste Anhörung zu der dreifachen Anklage aufgrund von Polizeikontrollen gegen Ahmed Sameer wegen der Verletzung der „Residenzpflicht“ und wegen seines Protest dagegen wird am 21. Juni 2004 um 12.00 Uhr im Amtsgericht Gotha, Justus-Perthes-Straße 2, Zimmer 214 stattfinden.
Im Moment sind bei Ahmed Sameer vier Verfahren wegen Residenzpflicht anhängig. Er wurde im Februar 2003 in Berlin kontrolliert, als er sich gemeinsam mit anderen Freunden auf einer Polizeiwache für einen Freund erkundigte, der Asyl beantragen wollte; im März 2003, an einer Raststätte auf der Autobahn München/Nürnberg, als er mit seiner Tante unterwegs war, die eigens aus Schweden angereist war; im September 2003 wurde er in Jena und Hof auf der Fahrt zu, bzw. auf der Heimreise von den Aktionstagen gegen das Fürther Ausreisezentrum kontrolliert, auf denen die soziale Ausgrenzung von Flüchtlingen öffentlich thematisiert und verurteilt wurde.
Für die vier Anklagen wurde er zu einer Geldstrafe von insgesamt 476 EUR verurteilt, die zu zahlen er sich weigerte, oder zu 90 Tagen Gefängnis. Drei der anhängigen Verfahren werden in der ersten Anhörung zusammengefasst.
Warum Ahmed Sameer gegen das Residenzpflicht-Gesetz kämpft, ist für ihn keine Frage:
“Als ich aus Palästina kam und in Deutschland Asyl suchte, hätte ich niemals erwartet hier so systematisch ähnlichen Bedingungen unterworfen zu sein, vor denen ich aus Palästina geflohen bin.
Das Residenzpflichtgesetz enthumanisiert und kriminalisiert mich nicht nur, sondern hält mich in hohem Maß auch davon ab, die interessierte Öffentlichkeit über die aktuelle Situation in den besetzten Gebieten der West Bank und des Gazastreifens zu informieren.
Mein Kampf gegen dieses Gesetz muss ganz einfach als ein Kampf für mich selbst um meine Menschenwürde wieder zu erlangen verstanden werden. Ich bin nicht bereit, mein natürliches und verfassungsmäßiges Recht auf Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Redefreiheit Kompromissen zu unterwerfen. Ich werde jedes friedvolle Mittel in Anspruch nehmen um meine Überzeugung gegen die Residenzpflicht und für ihre Abschaffung zum Ausdruck zu bringen.
Selbst wenn die Konsequenz meines Kampfes gegen dieses Gesetz das Gefängnis ist, bin ich nicht bereit, irgendeine Geldstrafe zu akzeptieren, die aus der Kriminalisierung und Repression gegen Flüchtlinge resultiert.“
Seit 1982 ist Deutschland der einzige Staat in Europa, wo Flüchtlinge durch das Residenzpflichtgesetz kriminalisiert werden. Dieses Gesetz zeigt, dass Flüchtlinge in Deutschland sozialer Isolation unterworfen werden sollen, nicht nur indem sie in abgelegenen Lagern mitten in Wäldern gehalten werden, sondern auch die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durch das „Residenzpflichtgesetz“ schließt Flüchtlinge aus der normalen Gesellschaft aus, da dieses ihnen verbietet, sich unter die normale Bevölkerung oder zu anderen Flüchtlingen und MigrantInnen zu gesellen, die in anderen Städten leben. Das Residenzpflichtgesetz hält Flüchtlinge davon ab, ihre Ärzte zu sehen, ihre Anwälte, ihre Freunde und – was für manche das Schlimmste ist – diejenigen Aktivitäten fortzuführen, wegen denen sie aus ihren Ländern geflohen sind.
Das Residenzpflichtgesetz für Flüchtlinge verletzt somit Artikel 13 der Internationalen Menschenrechtserklärung (Bewegungsfreiheit), sowie Artikel 1 und Artikel 2, Absatz 1, der deutschen Verfassung, die das Recht auf menschliche Würde und das Recht der freien Entfaltung der Persönlichkeit garantieren. Auch das Recht auf Versammlungsfreiheit ist durch dieses Gesetz stark eingeschränkt.
Ahmed Sameer ist nicht der erste Flüchtlinge, der nicht willens ist, diese Einschränkung seiner Rechte zu akzeptieren. Andere Verfahren gegen Flüchtlinge, die die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit nicht hinnehmen, wie Janak Pathak aus Lübbecke (Nordrhein-Westfalen), Sunny Omwenyeke aus Bremen, Cornelius Yufanyi aus Göttingen and Akubuo Chukwudi in Parchim - Mecklenburg-Vorpommern, haben in der Öffentlichkeit und bei den Medien Aufmerksamkeit erregt.
Einige Repräsentanten von selbstorganisierten Gruppen wie The VOICE Refugee Forum, Jena, der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und dem Anti-Lager-Netzwerk werden die Anhörung beobachten, in der Ahmed Sameer von dem Anwalt Ulrich von Klinggräff aus Berlin verteidigt wird. Nach der Anhörung wird ein kurzes Treffen stattfinden, auf dem mehr Informationen über den Fall und den Kampf gegen die Residenzpflicht in Deutschland erhalten werden können.
Ahmed Sameer, Tel. Handy: 0049 (0) 173 8463038 and Osaren Igbinoba, 0049 (0) 3641 665214
The VOICE Refugee Forum in Jena. Schillergässchen 5, 07745 Jena, Germany,
Tel.0049 (0) 3641 66 5214 E-mail.: voice_mail@emdash.org, http://www.thevoiceforum.org
Spenden bitte an folgendes Konto: Förderverein The VOICE e.V.,
Kto.Nr.: 127 829, BLZ: 260 500 01, Sparkasse Göttingen stichtwort: „ahmed“
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