* Kindeswohl wird weiter verletzt - Pressemitteilung der Karawane bzgl. den Nigerianischen Familie Omoroghomwan
* ND PressArtikel über Familie Claudia. O // Zwischen Kinder - und Flüchtlingsheim
E N G L I S H :
* Short report on the day of the hearing of Claudia Omoroghomwan
* Fax Campaign Solidarity with Claudia Omoroghomwan Family
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Im Gerichtsgebäude waren außer Claudia, den Kindern Sophia, Sandra, Sonja und Demmiana, der Anwältin, vom Jugendamt der Vormund Herr Winkelmann und Frau Rudolph, einem externen Übersetzer, der Richterin noch ca. 12 UnterstützerInnen aus Berlin, Hamburg, Dessau, Hof/Jena und Nürnberg versammelt. Außerdem saßen von Beginn an ein paar ZivilpolizistInnen herum, im Laufe des Tages wurden es ca. 12.
Die nicht öffentliche Anhörung über den Antrag des Jugendamtes, dass die Kinder wieder ins Kinderheim müssen, und den Antrag der Anwältin, dass sie bei der Mutter bleiben, dauerte über 6 Stunden.
Von Anfang an war beschlossen, dass die Kinder (zunächst) wieder ins Kinderheim Markneukirchen sollen, da das Jugendamt (JA) die Vormundschaft innehat.
Damit die Kinder bei der Mutter bleiben könnten, wurde dem Gericht eine Adresse von Freunden im Vogtlandkreis vorgelegt, die eine Wohnung zur Verfügung stellen würden. Diese wurde abgelehnt mit der Begründung, dass die Kinder von dort aus nicht mehr die Integrationsklasse“ der jetztigen Schule besuchen könnten.
Außerdem müsste die Wohnung erst vom Jugendamt überprüft werden, ob sie geeignet ist (Größe, Einrichtung, Strom, Wasser!), was mind. 2 Wochen dauern würde.
Die Richterin machte dann zunächst den Vorschlag, dass die Kinder noch eine Woche bei der Mutter bleiben können, die 2. Woche aber wieder ins Kinderheim müssten, weil dann die Schule wieder beginnt und bis die Wohnung überprüft ist. Dies wurde vom JA und von Claudia abgelehnt. Die Anwältin teilte uns mit, dass die Richterin genehmigt hätte, dass die Kinder, wenn sie sich weigerten, zurück ins Kinderheim zu gehen, wieder mit Gewalt abtransportiert werden. Nicht von den ZivilpolizistInnen - dazu würde ein extra Einsatzkommando kommen.
Nach Claudia und dem Jugendamt wurden die 3 Kinder jeweils einzeln von der Richterin (ohne Jugendamt) befragt – auch wenn ihre Meinung und ihr Wille nach deutschem Recht generell nicht zählt. Die Kinder machten u.a. deutlich, dass sie auf keinen Fall zurück, sondern bei ihrer Mutter bleiben wollen.
Daraufhin wurden nacheinander 3 „Vorschläge“ vom Gericht an die Familie gemacht, da es anscheinend Polizeigewalt vor dieser Öffentlichkeit vermeiden wollte.
Gleichzeitig wurden der Familie zahlreiche Versprechungen gemacht, v.a. den Kindern, dass sich das Jugendamt bemühe und beeile, etc. Nach jedem abgelehnten „Vorschlag“, den die Anwältin der Familie vor uns machte, besprachen sich diese, das Gericht und das Jugendamt erneut und machten den nächsten Versuch.
Die „Vorschläge“:
Die Kinder gehen nach Markneukirchen ins Kinderheim zurück für ca. 2 Wochen unter „verbesserten“ Bedingungen (mehr Anrufe und Besuche) – Großes Entsetzen und Unglauben bei den Kindern und ein klares NEIN! O-Ton Sandra/Sophia: „I prefer to sleep on the street or in the bush“, Sandra: „I can't put a foot in there anymore“ Sie gehen nach Treuen ins Heim – in das, aus dem sie bereits mit Polizeigewalt abgeführt wurden zurück nach Posseck ins Lager!! – Große Verwunderung und klares Nein! und laut Anwältin letzter:
Mit Claudia zurück nach Posseck „for a few weeks“, bis alles geklärt sei – erste Reaktion der Familie: wenigstens zusammen, also OK Dann gab es jedoch weiter lange und lautstarke Diskussionen, diesmal zusammen mit den Kindern im Gerichtssaal. Sie wollten nicht wieder nach Posseck, von wo sie schon einmal geflohen sind. Dennoch wurde vereinbart, dass sie zusammen mit der Anwältin und dem Jugendamt dorthin gebracht werden.
Die ZivilpolizistInnen zogen sich zurück, um mit dem Wagen hinterherzufahren.
Die Kinder protestierten („ I don't want to go, please Mama“....) und weinten noch lange, auch vor dem Gebäude, bis sie schließlich aufgaben und sich nach Posseck bringen ließen.
Claudia und erst recht die Kinder fühlen sich in keinster Weise ernst genommen oder verstanden, die Kinder sind extrem verwirrt und waren über den Ausgang sichtlich schwer enttäuscht.
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Claudia Omoroghomwan - Nigerianerin kämpft um ihre Nichten
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?res…
21.10.2008
Nigerianerin kämpft um ihre Nichten
Drei Mädchen ohne Eltern mögen bei ihrer Tante leben. Doch ein sächsisches Jugendamt wollte die Waisen aus Nigeria zwingen, in einem Heim zu wohnen.
Die Kinder türmten. Gestern wurde der Fall vor Gericht verhandelt BREMEN taz Ginge es nach dem Jugendamt, dann wäre die "Burg Sonnenschein" im sächsischen Markneukirchen künftig das Zuhause der nigerianischen Waisenkinder Sophia, Sandra und Sonia. Im Juni ließ die Behörde die drei Mädchen aus einem Flüchtlings- in das Kinderheim bringen - und trennte sie dafür von ihrer allein erziehenden Tante, der nigerianischen Asylbewerberin Claudia O. Doch vor zehn Tagen türmten die Kinder. Seitdem halten sie sich mit der hochschwangeren O. versteckt. Am Dienstag verhandelte das Amtsgericht Plauen, ob die Mädchen bei Claudia O. bleiben
dürfen - oder O. eine Strafe wegen Kindesentzugs droht.
Vorangegangen ist eine dramatische Auseinandersetzung zwischen O. und den Behörden. Seit Jahren lebt die Familie unter desolaten Bedingungen in sächsischen Flüchtlingsheimen. Das erste wurde wegen des schlechten Zustandes geschlossen. Beim zweiten handelt es sich um eine abgelegene frühere Kaserne nahe Posseck an der tschechischen Grenze. Zu fünft teilte sich die Familie dort Zimmer. ein "Unerträglich" sei es gewesen, schreibt O. in einer Erklärung. Andere Kinder gab es nicht, die Mädchen seien "völlig isoliert" aufgewachsen. Erst seit Januar konnten sie eine Schule besuchen. Immer wieder bemühte sich O. bei der Ausländerbehörde deshalb um eine Wohnung.
Mitte Mai eskalierte die Situation zum ersten Mal. Die dreizehnjährige Sophia lief davon und wurde von der Polizei aufgegriffen. Vorübergehend brachte man das Mädchen in ein Kinderheim der Arbeiterwohlfahrt. Als nach einigen Tagen ihre beiden vierzehn und acht Jahre alten Schwestern zu Besuch kamen und die drei erklärten, sie wollten nicht nach Posseck zurück, riefen die Erzieher die Polizei. Die Beamten führten die Kinder ab - wie ein Polizeisprecher einräumte, in Handschellen. O. drängte weiter darauf, in eine Wohnung umziehen zu können.
Im Juni willigte sie ein, dass die Kinder übergangsweise in einem Kinderheim untergebracht werden. Doch sobald die Familie getrennt war, begann das Jugendamt, den Kontakt zwischen O. und den Mädchen zu unterbinden - und ließ sich schließlich als Vormund der Waisen einsetzen.
Unmittelbar danach wurde der Antrag auf eine Wohnung mit der Begründung abgelehnt, die besondere Härte für die Kinder sei nun entfallen. "Frau O. ist nicht die Mutter der Mädchen", sagt die Sprecherin des Vogtlandkreises, Kerstin Büttner. Die Mädchen seien "im Sinne des Kinderwohles untergebracht" und hätten sich schließlich "selbst in die Inobhutnahmestelle begeben". Im Übrigen sei O. zu "jeder Zeit in das Vormundschaftsverfahren eingebunden" worden.
O.s Leipziger Anwältin Nina Maiwald widerspricht: "Frau O. wurde nicht über die Entscheidung informiert und das Jugendamt hat keinen einzigen Grund angegeben, weshalb sie nicht der Vormund sein kann." Die Kinder hätten nur wegen der unzumutbaren Wohnsituation Posseck verlassen wollen und keineswegs, weil sie nicht mit ihrer Tante zusammenleben wollten. "Ich zweifle an, dass rechtmäßig ist, was hier versucht wird."
Im Jahr 2004 kam O. mit ihrer leiblichen Tochter Dammiana nach Deutschland, wo diese wegen einer drohenden Genitalverstümmelung Asyl erhielt. Die drei Töchter von O.s bei einem Unfall gestorbenen Bruder folgten 2006. Seither sei die Tante ihre wichtigste Identifikationsfigur:
"Sie sehen Claudia O. als ihre Mutter", sagt Maiwald.
Seitdem O. und die Kinder am 10. Oktober untertauchten, suchte die Polizei die Familie. Am Mittwoch erschienen sie alle zur Anhörung im Gericht. Die Kinder erklärten, "auf jeden Fall" bei ihrer Tante bleiben zu wollen. Die
Verhandlung dauerte bei Redaktionsschluss noch an.
CHRISTIAN JAKOB
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21.10.2008 1 Kommentar Schrift
Mädchen sollen in Jugendheim
Gezerre um drei Waisen
Drei Mädchen halten sich mit ihrer Tante versteckt. Das Jugendamt will die Waisen aus Nigeria zwingen, in einem Heim zu wohnen. Am Dienstag verhandelt ein Gericht. VON CHRISTIAN JAKOB
Ginge es nach dem Jugendamt, dann wäre die "Burg Sonnenschein" im sächsischen Markneukirchen künftig das Zuhause der nigerianischen Waisenkinder Sophia, Sandra und Sonia. Im Juni ließ die Behörde die drei Mädchen aus einem Flüchtlingsheim in das Kinderheim bringen - und trennte sie dafür von ihrer allein erziehenden Tante, der nigerianischen Asylbewerberin Claudia O. Doch vor zehn Tagen türmten die Kinder aus "Sonnenschein". Seitdem halten sie sich mit der hochschwangeren O. versteckt. Seit heute vormittag verhandelt das Amtsgericht Plauen, ob die Mädchen bei Claudia O. bleiben dürfen - oder O. wegen Kindesentzugs bestraft wird.
Vorangegangen ist eine dramatische Auseinandersetzung zwischen O. und der Ausländerbehörde. Seit Jahren lebt die Familie unter desolaten Bedingungen in sächsischen Flüchtlingsheimen. Das erste wurde wegen des schlechten Zustandes geschlossen. Beim zweiten handelt es sich um eine frühere Kaserne nahe Posseck an der tschechischen Grenze. Zu fünft teilte sich die Familie ein Zimmer. "Unerträglich" sei es dort gewesen, teilt O. in einer schriftlichen Erklärung mit. Andere Kinder gab es nicht, die Mädchen seien "völlig isoliert" aufgewachsen. Erst seit Januar konnten sie eine Schule besuchen. Immer wieder bemühte sich O. bei der Ausländerbehörde deshalb um eine Wohnung.
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Mitte April eskalierte die Situation zum ersten Mal. Die 13-jährige Sonia lief davon und wurde von der Polizei aufgegriffen. Vorübergehend brachte man das Mädchen in ein Kinderheim der Arbeiterwohlfahrt. Als nach einigen Tagen ihre beiden 14 und acht Jahre alten Schwestern zu Besuch kamen und die drei erklärten, sie wollten nicht nach Posseck zurück, riefen die Erzieher die Polizei. Die Beamten führten die Mädchen nach Angaben von Flüchtlingsorganisationen in Handschellen ab.
O. drängte weiter darauf, in eine Wohnung umziehen zu können. Im Juni willigte sie ein, dass die Kinder übergangsweise in der "Burg Sonnenschein" untergebracht werden. Doch sobald die Familie getrennt war, begann das Jugendamt, den Kontakt zwischen O. und den Mädchen zu unterbinden - und ließ sich schließlich als Vormund der Waisen einsetzen. Unmittelbar danach wurde der Antrag auf eine Wohnung mit der Begründung abgelehnt, die besondere Härte für die Kinder sei nun entfallen.
"Frau O. ist nicht die Mutter der Mädchen", sagt die Sprecherin des Vogtlandandkreises, Kerstin Büttner. Die Mädchen seien "im Sinne des Kinderwohles untergebracht" und hätten sich schließlich "selbst in die Inobhutnahmestelle begeben." Im übrigen sei O. zu "jeder Zeit in das Vormundschaftsverfahren eingebunden" worden.
O.s Leipziger Anwältin Nina Maiwald widerspricht: "Frau O. wurde nicht über die Entscheidung informiert und das Jugendamt hat keinen einzigen Grund angegeben, weshalb sie nicht der Vormund sein kann." Die Kinder hätten wegen der unzumutbaren Wohnsituation Posseck verlassen wollen und keineswegs, weil sie nicht mit ihrer Tante zusammenleben wollten.
2004 kam O. mit ihrer leiblichen Tochter Dammiana nach Deutschland, wo diese wegen einer drohenden Genitalverstümmelung Asyl erhielt. Die drei Töchter von O.s bei einem Unfall gestorbenen Bruder folgten 2006. Seither sei die Tante ihre wichtigste Identifikationsfigur: "Sie sehen Claudia O. als ihre Mutter", sagt Maiwald.
Als O. am 10. Oktober zur "Burg Sonnenschein" kam, ließ man sie nicht herein. Die Mädchen kletterten daraufhin aus einem Fenster. Seitdem sucht die Polizei die Familie. Heute wollte O. trotz allem zur Gerichtsverhandlung erscheinen. "Wir zweifeln an, dass rechtmäßig ist, was hier versucht wird", sagt Anwältin Maiwald.
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/nigerianerin-kaempft-…
21.10.2008 1 Kommentar
Mädchen sollen in Jugendheim
Gezerre um drei Waisen
Drei Mädchen halten sich mit ihrer Tante versteckt. Das Jugendamt will die Waisen aus Nigeria zwingen, in einem Heim zu wohnen. Am Dienstag verhandelt ein Gericht. VON CHRISTIAN JAKOB
21.10.2008 14:56 Uhr:
Von richtigbissig:
"Inobhutnahme" ist eine Methode den Migranten auf einfache Art und Weise die Kinder zu entziehen. Ariesierung heißt das Zauberwort, das Migranten die Kinder entzieht. Das Jugendamt MUSS demokratisch kontrolliert werden, Familienrichter müssen DRINGEND nach rechtstaatlichen Fakten und nicht nach Jugendamtermessen urteilen. Wo keine Gefahr für Leib und Leben nachweisbar ist, HAT der der STAAT seine Finger rauszulassen, sonst befinden wir uns in Umständen, die mit dem Dritten Reich vergleichbar sind. Um die "Inobhutnahme" möglich zu machen, wurde eine Woche lang über das Fernsehen alle Fälle von Kindesmisshandlungen und Tötungen gezeigt...machen wir das als nächstes mit der Todesstrafe? Eine Aushöhlung des Grundgesetzes durch "Hintertürchen" darf es bei den ersten 20Artikeln auf KEINEN Fall geben. Ich glaube jedenfalls nicht, dass mit der Inobhutnahme die Misshandlungsfälle geringer werden. Eine Statistik bleibt man uns ebenfalls schuldig...ich denke,vermute sie wäre im Ergebnis zutiefst rassistisch.
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/kommentarseite/1/nigeri…
ND PressArtikel über Familie Claudia. O // Zwischen Kinder - und Flüchtlingsheim
PM: Claudia Omoroghomwan - Gerichtliche Anhörung im Vogtlandkreis über die Vormundschaft
Press und Kurzbericht über Anhörung Claudia Omoroghomwans vor dem Familiengericht
E N G L I S H :
Short report on the day of the hearing of Claudia Omoroghomwan
Fax Campaign Solidarity with Claudia Omoroghomwan Family