Katzhütte) Press Konferenz: Ironie des Dialoges über Flüchtlinge - ohne sie > https://thevoiceforum.org/node/816
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16. Mai 2008 | 11:26
MDR.DE | Radio | MDR INFO
Thüringen
Streit um Asylbewerberheim Katzhütte
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15. Mai 2008
Asylbewerberheim Katzhütte
Strafantrag gegen den Landkreis
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15. Mai 2008 | 18:43
Streit um Asylbewerberheim Katzhütte
Landratsamt attackiert Flüchtlingsverbände
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15. Mai 2008
Asylbewerber fordern Schließung ihrer Unterkunft
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Katzhütte) Astrid Rothe-Beinlich: Bericht zum Besuch vor getünchten Wänden https://thevoiceforum.org/node/817
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16. Mai 2008 | 11:26
Thüringen
Streit um Asylbewerberheim Katzhütte
Das Asylbewerberheim im thüringischen Katzhütte sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Die Asylbewerber beklagen sich über menschenunwürdige Bedingungen. Doch anstatt an den Bedingungen etwas zu ändern, werden die Kritiker in andere Unterbringungen verlegt. Was ist los in Katzhütte? Matthias Reiche hat sich für MDR INFO vor Ort umgehört:
Im Streit um die Unterbringung der Asylbewerber in Katzhütte gibt es keine Lösung. Landrätin Marion Philipp sagte MDR INFO, die Chancen stünden schlecht, dass die 70 Asylbewerber in eine andere Unterkunft umziehen könnten. Lediglich eine Familie habe vage Aussichten auf eine Wohnung in einer größeren Stadt. Phillipp verweist auf die strengen Auflagen des Landesverwaltungsamtes. Diese würden eine Gemeinschaftunterbringung vorsehen. Fraglich ist allerdings, ob diese Gemeinschaftsunterbringung in Katzhütte stehen muss. Dazu wollte sich das Landesverwaltungsamt offiziell nicht äußern. Auch aus dem Thüringer Innenministerium war keine Stellungnahme zu bekommen.
Flüchtlingsvertreter fordern Schließung
Thüringer Flüchtlingsvertreter fordern unterdessen die sofortige Schließung der Unterkunft. Die Chefin des Thüringer Flüchtlingsrates, Sandra Jessen, sagte MDR INFO, das Heim in Katzhütte sei eines der schlechten Heime in Thüringen. Ein befristeter Aufenthalt von Asylbewerbern sei dort sicherlich denkbar. Eine jahrelange Unterbringung von ganzen Familien und sogar von Kranken sei indes nicht zumutbar.
Kein Bad und keine Küche
Die Baracken in Katzhütte stammen noch aus DDR-Zeiten und wurden damals als Kinderferienlager genutzt. Nach Recherchen von MDR INFO verfügen viele der Häuser weder über Bad noch Küche. Die Kinder duschen mit einer Gieskanne in einem Trog. Zudem gibt es Schimmel in den Unterkünften und im Winter ist es sehr kalt.
Doch das ist für die 70 Asylbewerber, die zum Teil bereits seit Jahren in Katzhütte leben, nicht das Schlimmste. Sie beklagen vor allem die absolute Abgeschiedenheit, in der sie leben. Sie haben wede Kontakt zu Deutschen, noch gebe es für sie die Möglichkeit, einen Deutschkurs zu belegen.
"Das große Problem ist nicht, ob es hier gut oder schlecht ist, ob es warmes Wasser oder nur kaltes gibt und solche Dinge... Aber es gibt hier keine Möglichkeiten, Deutsch zu lernen. Will man in die nächste Stadt, nach Saalfeld, kostet das sechs Euro. Monatlich hat man aber nur 60 Euro Taschengeld. Man kann hier nichts tun, nur essen und schlafen, wie ein Gefängnis."
Asylbewerber aus dem Irak
Bürgermeister sorgt sich um guten Ruf
Der Bürgermeister von Katzhütte, Wilfried Machold, macht sich Sorgen um den Ruf seiner Stadt. Es sei einfach negativ, wenn man wochenlang in die Schlagzeilen gerät wegen unmenschlicher Behandlung von Asylbewerbern. Trotzdem hat Machold wohl Interesse daran, das Asylbewerberheim zu behalten. Vor einigen Monaten hat man es für einen symbolischen Kaufpreis übernommen und bekommt von der Bremer Betreiberfirma K&S die Miete überwiesen.
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15. Mai 2008 | 18:45
Asylbewerberheim Katzhütte
Strafantrag gegen den Landkreis
Der Streit zwischen den Bewohnern eines Asylbewerberheims in Katzhütte und dem Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt geht in die nächste Runde. Der Anwalt von neun Bewohnern stellte Strafantrag gegen den Landkreis. Die Verantwortlichen ließen die Flüchtlinge weiter in verschimmelten Bungalows wohnen, obwohl die Menschen in Saalfeld in mehr als 100 freien Wohnungen unterkommen könnten, begründete Anwalt Bertram Fritzenwanker sein Vorgehen.
Anwalt: Kind durch Wohnbedingung krank geworden
Der Anwalt verweist dabei auf die Begründung des Landkreises, eine dezentrale Unterbringung sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich. Dies könne den Eindruck erwecken, dass eine solche dezentrale Unterbringung nicht gewollt sei. Der Anwalt führt den Fall eines achtjährigen Kindes an, dass mit seiner Familie sechs Jahre in dem ehemaligen DDR-Sommerferienlager gewohnt habe und durch die Lebens- und Wohnsituation laut ärztlichem Gutachten hoch infektanfällig geworden sei. Der Arzt habe wiederholt zu einem Wechsel in eine andere Wohnung geraten.
Streit schwelt seit Monaten
Heimbewohner und Landratsamt liegen seit Monaten im Streit. Die Asylbewerber fordern, unterstützt von Verbänden wie den Thüringer Flüchtlingsrat, die Schließung des Heims. Mit einer Unterschriftenaktion wollen sie die Unterbringung in normalen Wohnungen erreichen. Der Landkreis lehnt das ab und erklärt, dass nötige Sanierungsarbeiten gerade durch die Proteste der Heimbewohner behindert worden seien. In den Bungalows aus DDR-Zeiten leben derzeit rund 90 Flüchtlinge aus Ländern wie Aserbaidschan, Irak und Armenien.
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15. Mai 2008 | 18:43
Streit um Asylbewerberheim Katzhütte
Landratsamt attackiert Flüchtlingsverbände
Im Streit um Mängel im Asylbewerberheim Katzhütte ist das Landratsamt des Kreises Saalfeld- Rudolstadt in die Gegenoffensive gegangen. Die Behörde warf den Thüringer Flüchtlingsverbänden vor, sie betrieben eine Kampagne auf dem Rücken der Verfolgten. Gleichzeitig räumte das Landratsamt erneut Mängel an den Unterkünften ein. Landrätin Marion Philipp (SPD) bezeichnete in einer Erklärung die Kritik am baulichen Zustand zweier Bungalows als berechtigt. Doch sei eine Sanierung durch die anhaltenden Proteste einiger Heimbewohner und der Verbände sowie der Weigerung einiger Bewohner auszuziehen unmöglich gemacht worden.
Landratsamt: Asylbewerber bedrohen massiv Mitarbeiter
Hintergrund des Streites ist ein monatelanger Protest von Bewohnern und Flüchtlingsverbänden gegen miserable Wohnbedingungen in dem Heim. Sie fordern dessen Schließung und eine dezentrale Unterbringung in normalen Wohnungen. Die Fronten zwischen beiden Parteien sind seit Wochen verhärtet. Zuletzt hatte die Ausquartierung der beiden Sprecher Empörung bei den Flüchtlingen hervorgerufen. Das Landratsamt verteidigte das Vorgehen mit den Hinweis auf die Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der eigenen Mitarbeiter. Diese seien durch einige Bewohner wiederholt massiv bedroht worden.
Eine Schließung des abgeschieden gelegenen Asylbewerberheimes lehnt das Landratsamt weiterhin ab. Allerdings seien die beiden Bungalows, in denen es immer wieder Schimmel gegeben habe, inzwischen komplett geräumt. Die letzte Familie sei am vergangenen Mittwoch in eine andere Wohnung der Gemeinschaftsunterkunft umgezogen.
zuletzt aktualisiert: 15. Mai 2008 | 18:43
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15. Mai 2008 | 18:46
Proteste in Saalfeld
Asylbewerber fordern Schließung ihrer Unterkunft
Mehrere Flüchtlinge haben in Saalfeld gegen ihre Unterbringung im Asylbewerberheim Katzhütte demonstriert. Sie forderten die Schließung der Unterkunft im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Wie die Organisatoren der Kundgebung mitteilten, seien zur Unterstützung des Anliegens über 300 Unterschriften gesammelt worden. Die Asylbewerber kämpfen zusammen mit Einwohnern aus der Umgebung für eine Unterbringung in Wohnungen
"Katastrophale Wohnbedingungen"
Die gesammelten Unterschriften sollen dem Landratsamt übergeben werden. Hauptkritikpunkt der Flüchtlinge sind die Wohnbedingungen in dem Heim. Die Wände der Unterkünfte seien von Schwarzschimmel überzogen. Bisher hätten weder Gesundheits- noch Jugendamt konkret dazu Stellung bezogen.
Ein Sprecher des Landratsamtes sagte, man werde die Unterschriften zur Kenntnis nehmen. Im Asylbewerberheim hätten außerdem bereits Sanierungsarbeiten begonnen. In den Bungalows aus DDR-Zeiten leben derzeit rund 90 Flüchtlinge aus Ländern wie Aserbaidschan, Irak und Armenien.