Presse/Die Grünen/Die Linke:
Asylbewerber fordern Schließung ihres Heims // Erneut Kritik an Wohnbedingungen von Flüchtlingen in Thüringen
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Asylbewerber fordern Schließung ihres Heims
Ilmenau (epd). Mit einer Kundgebung in Ilmenau wollen Bewohner des Asylbewerberheims in Gehlberg am 24. Juli gegen die unzulänglichen Lebensbedingungen in der Gemeinschaftsunterkunft im Thüringer Wald protestieren.
Ihr Protest richte sich vor allem gegen die abgelegene Unterbringung in dem einstigen Ferienlager sowie eine mangelhafte medizinische Versorgung und soziale Betreuung, teilte die Flüchtlingsorganisation „The Voice“ am 18. Juli mit.
Weitere Forderungen der Flüchtlinge sind den Angaben zufolge die Schließung des Heims und die Zuweisung von dezentralen Wohnungen an die Asylbewerber und ihre Familien. In der Einrichtung leben gegenwärtig rund 40 Menschen aus mehreren arabischen Ländern und der ehemaligen Sowjetunion. Ihre Kritik an der Unterkunft wurde vom zuständigen Landratsamt des Ilmkreises wiederholt zurückgewiesen. Zugleich kündigte die Behörde an, an dem bis 2010 laufenden Vertrag zur Nutzung der Unterkunft festzuhalten.
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© Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland
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MDR: 24. Juli 2008, 12:16 Uhr
Streit um Unterkünfte
Asylbewerber protestieren gegen Missstände
In Ilmenau wollen am Donnerstag Ayslbewerber auf die Straße gehen. Sie protestieren gegen schlechte Wohnbedingungen und fordern die Schließung ihrer Unterkunft in Gehlberg.
"Armutszeugnis für Land und Behörden"
Unterstützt werden sie von den Grünen. Landessprecherin Astrid Rothe-Beinlich sprach sich für eine dezentrale Unterbringung und die Auszahlung von Bargeld statt Gutscheinen an die Betroffenen aus. "Dass Menschen in der heutigen Zeit unter Zuständen, wie in den Gemeinschaftsunterkünften in Gehlberg oder Katzhütte leben müssen, stellt unserer Landesregierung und den verantwortlichen Behörden ein Armutszeugnis aus."
Auch "Die Linke"-Fraktion unterstützt den Protest. Die Unterbringung von Flüchtlingen weitab von Behörden, medizinischer Versorgung und kulturellem Leben habe mit menschenwürdiger Flüchtlingspolitik nichts zu tun, kritisierte die Abgeordnete Sabine Berninger. Sie sprach von psychischen Problemen bei einem Großteil der Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Gehlberg.
Asylbewerber; Rechte: dpa
Asylbewerber sind mit der Gehlberger Unterkunft unzufrieden.
Gehlberg kein Einzelfall
In den vergangenen Monaten hatten Asylbewerber in Katzhütte (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) wiederholt gegen die aus ihrer Sicht miserablen Wohnbedingungen protestiert. Ihre Forderung nach Schließung der Unterkunft konnten sie aber nicht durchsetzen. Allerdings hat das zuständige Landratsamt Mängel in zwei Bungalows eingeräumt und diese geschlossen.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lebten Ende vergangenen Jahres 3.328 Flüchtlinge in Thüringen, der Großteil von ihnen in Gemeinschaftsunterkünften oder Aufnahmelagern.
Zuletzt aktualisiert: 24. Juli 2008, 12:16 Uhr
http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-
thueringen/5645838.html
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Erneut Kritik an Wohnbedingungen von Flüchtlingen in Thüringen
Gehlberg/Erfurt. Die Kritik an den Wohnbedingungen vieler Flüchtlinge in Thüringen reißt nicht ab. So bekräftigten die Grünen am Mittwoch ihre Forderung nach dezentraler Unterbringung und der Auszahlung von Bargeld statt Gutscheinen an die Betroffenen.
"Dass Menschen in der heutigen Zeit unter Zuständen, wie in den Gemeinschaftsunterkünften in Gehlberg oder Katzhütte leben müssen, stellt unserer Landesregierung und den verantwortlichen Behörden ein Armutszeugnis aus", sagte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe- Beinlich. An diesem Donnerstag ist in Ilmenau eine Demonstration für die Schließung des Heimes in Gehlberg (Ilm-Kreis) geplant.
Der Protest wird auch von der Fraktion Die Linke unterstützt. Die Unterbringung von Flüchtlingen weitab von Behörden, medizinischer Versorgung und kulturellem Leben habe mit menschenwürdiger Flüchtlingspolitik nichts zu tun, kritisierte die Abgeordnete Sabine Berninger. Sie sprach von psychischen Problemen bei einem Großteil der Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Gehlberg.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gab es Ende vergangenen Jahres 3328 Flüchtlinge in Thüringen. Der Großteil von ihnen (2090) lebte in Gemeinschaftsunterkünften oder Aufnahmelagern. 1238 (37 Prozent) waren dezentral untergebracht.
In den vergangenen Monaten hatten Bewohner des Asylbewerberheimes in Katzhütte (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) wiederholt gegen die aus ihrer Sicht miserablen Wohnbedingungen protestiert. Dabei waren sie auch von Flüchtlingsverbänden unterstützt worden. Zwar konnten sie sich mit ihrer Forderung nach einer Schließung der Unterkunft nicht durchsetzen, doch hat das zuständige Landratsamt auf den Druck hin Mängel in zwei Bungalows eingeräumt und diese geschlossen.
dpa
© LVZ-Online vom: Mittwoch, 23. Juli 2008
http://www.lvz-online.de/aktuell/content/68662.html
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Pressemitteilung 168-08
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
23. Juli 2008
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Grüne fordern bessere Lebenssituation für Flüchtlinge in Thüringen
Astrid Rothe-Beinlich: Dezentrale Unterbringung und Bargeld statt Gutscheine
Für Donnerstag, den 24. Juli 2008, haben die Flüchtlinge der Gemeinschaftsunterkunft Gehlberg unterstützt durch „the Voice“ zum Protest in Ilmenau aufgerufen.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen:
„Wir fordern wie auch im Fall der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte die Landesregierung auf, endlich aktiv zu werden und sich für eine Schließung der GU Gehlberg einzusetzen, da auch diese keineswegs für
eine längerfristige und menschenwürdige Unterbringung von AsylbewerberInnen und Flüchtlingen geeignet ist.
Laut Art. 1 GG ist die Würde des Menschen unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Dass Menschen in der heutigen Zeit unter Zuständen, wie in den Gemeinschaftsunterkünften in Gehlberg oder Katzhütte leben müssen, stellt unserer Landesregierung und den verantwortlichen Behörden ein
Armutszeugnis aus.
Flüchtlinge haben ganz unterschiedliche Gründe, die sie zur Flucht aus der Heimat zwingen. Mit dieser Flucht wird die Hoffnung auf ein Leben in Frieden, Freiheit, Würde und Gerechtigkeit verbunden, ein Leben, in dem
auch die Kinder eine Perspektive auf Bildung und menschenwürdiges Leben haben.
Unser Ziel ist, Flüchtlinge und AsylbewerberInnen generell dezentral in normalen Wohnungen unterzubringen, in denen sie ihr Leben weitestgehend selbst bestimmt leben können. Dies würde auch eine bessere Einbindung in
unsere Gesellschaft fördern. Weiterhin fordern wir eine bessere Integration von Flüchtlingen in Thüringen, entsprechende Angebote und Kurse insbesondere für Kinder und Jugendliche und die Auszahlung von
Bargeld statt Gutscheinen an die Betroffenen.“
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PRESSEINFORMATION
Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.
Erfurt, den 23.07.2008
Sabine Berninger: Flüchtlinge brauchen jetzt eine Verbesserung ihrer Lebenssituation
Zu den Protesten der Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Gehlberg (Ilm-Kreis) erklärt Sabine Berninger, Sprecherin für Flüchtlingspolitik, die Unterstützung der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.
„Die Betroffenen brauchen jetzt die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Die Unterbringung von Flüchtlingen in abgelegenen Gemeinschaftsunterkünften, weitab von Behörden und medizinischer Versorgung sowie ohne Zugang zu kostengünstigen Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und kulturellem Leben, hat mit menschenwürdiger Flüchtlingspolitik nichts zu tun“, betont die Abgeordnete. Da helfe es auch nichts, wenn die Verantwortlichen auf vertragliche Verpflichtungen verweisen. Der Ilm-Kreis habe im Jahr 2007 fast 900.000 Euro an der Unterbringung von Asylsuchenden verdient. Da sei es in hohem Maße „zynisch, wenn der Landrat auf eine Kreistagsanfrage hin auf die günstigen Vertragsbedingungen“ abhebe.
„Einen solchen Vertrag abzuschließen, ist menschlich höchst fragwürdig. Damit auch noch Mehreinnahmen im Kreishaushalt zu rechtfertigen, dokumentiert eine offensichtlich problematische Einstellung gegenüber Menschen in Not. Bei der Unterbringung sind eben nicht nur öffentliche Interessen, also beispielsweise der Kreishaushalt, sondern auch die Belange der Betroffenen zu berücksichtigen. Und die Menschen wurden von der Verwaltung des Ilm-Kreises augenscheinlich nicht berücksichtigt.“
Von den Kreisverantwortlichen fordert Berninger eine sofortige Lösung im Sinne der in Gehlberg lebenden Flüchtlinge. „Die Betroffenen können nicht auf das Ablaufen der Verträge in zwei Jahren warten. Die psychischen Probleme eines Großteils der Bewohnerinnen und Bewohner sind ein unübersehbares Alarmzeichen, darauf muss die Verwaltung sofort reagieren“, so Sabine Berninger abschließend.
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PM der gehlberger flüchtlinge: Flüchtlingsprotest in Thüringen
https://thevoiceforum.org/node/889
Solidarität mit den Kämpfenden, Katzhütter, Ex-Katzhütter, Apoldaer und allen Flüchtlinge!
Kein Lager in Gehlberg, Deutschland, Europa und überall! Dezentrale Unterbringung und Bleiberecht für alle!
Schluss mit dem Ausbeuter- und Unterdrückersystem!
Kundgebund:
kommt alle nach Ilmenau morgen um 13:30 Marktplatz UND 15:30 vor dem LRA
MEHR INFOS: Flüchtlingsprotest in Thüringen - Wir wollen das GU Gehlbergs IsolationLager schließen
https://thevoiceforum.org/node/884
Kontakt: Tawfik Lbebidy 0176 77138074
Es wäre für die Kontinuität unserer Arbeit äußerst wichtig eine regelmäßige, von aktuellen Kampagnen und Projekten unabhängige Finanzierung der Infrastruktur gewährleisten zu können.
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TA, FW Presse - Protest und Erklärungen
https://thevoiceforum.org/node/891
Presse/Die Grünen/Die Linke:
Asylbewerber fordern Schließung ihres Heims // Erneut Kritik an Wohnbedingungen von Flüchtlingen in Thüringen
https://thevoiceforum.org/node/890
PM der gehlberger flüchtlinge:
Flüchtlingsprotest in Thüringen - Die Mythen eines Herrn, namens Kaufhold
https://thevoiceforum.org/node/889
»Die meisten Flüchtlinge haben Depressionen«
Interview mit Tawfik Lbebidy
https://thevoiceforum.org/node/888