Skip to main content
The VOICE Refugee Forum Germany

Main navigation

  • Home
User account menu
  • Log in

Breadcrumb

  1. Home

Taz Press zu Abschiebung in Thüringen - Der Flüchtling darf nicht zu dick sein

By voice, 14 March, 2009

NDR - TV.: 19.03.2009
Abschiebung wegen Diabetes Wo lebt es sich gesünder: In Thüringen oder Sierra Leone?
Taz Press zu *Abschiebung in Thüringen - Der Flüchtling darf nicht zu dick sein
::::
*Richter unterstützt zwanghaften Abschiebewillen gegen Aboubakar Wan *** Bericht mit Fotos
*Unterstützt Aboubacar Wan gegen die drohende Abschiebung
*Stellungnahme des KARAWANE-Netzwerks an das Verwaltungsgericht Gera
*Eisenach: Diabeteskranker Flüchtling soll abgeschoben werden; Pressemitteilung des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
Aboubacar Wan
Bericht mit Fotos
****
13.03.2009
Abschiebung in Thüringen - Der Flüchtling darf nicht zu dick sein >>>>

Ein Diabetiker wird wohl nach Sierra Leone abgeschoben. Dort sei die Ernährung nicht so kalorienreich, argumentiert das Amt. Es zahlt seine Behandlung in Afrika - falls er nicht dicker wird. VON ANNA CORVES

Zu fettes Essen in Thüringen. Ein guter Abschiebegrund? Foto: dpa
BERLIN taz Bis Donnerstagabend hatte Aboubacar Wan noch Hoffnung, doch nun hat er das Urteil schriftlich: Das Verwaltungsgericht Gera hat die Klage gegen seine Abschiebung abgewiesen. In seiner Stimme schwingt Angst und Wut mit. "Mir geht es nicht gut, wie soll es mit mir weitergehen?"

1998 war Wan vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat Sierra Leone nach Deutschland geflohen. Damals war er 16. Seine Eltern waren ermordet worden. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, er lebt als Geduldeter in Thüringen.

Anzeige
Vor vier Jahren erkrankte er an Diabetes, viermal täglich braucht er Insulin. Da eine schwere Erkrankung ein Abschiebehindernis sein kann, wenn die medizinische Versorgung im Heimatland nicht gewährleistet ist, stellte er einen Folgeantrag auf Asyl. Doch im Dezember erhielt er den Abschiebebescheid. Per Eilantrag erwirkte Wans Anwalt einen Aufschub und klagte.

Die mündliche Verhandlung am 5. März sollte klären, ob die Diabeteserkrankung des 27-Jährigen ein berechtigtes Abschiebehindernis ist. Für den Prozessgegner von Herrn Wan, das Thüringer Landesverwaltungsamt, war die Antwort klar: Nein.

Der zuständige Sacharbeiter schrieb mehrere Seiten dazu. Als Experte schien ihn dabei seine eigene Erkrankung zu qualifizieren. "Der Unterzeichner hat selbst seit über 30 Jahren Diabetes und hat sich mit dem Thema sehr intensiv beschäftigt." Er empfahl Wan, sich "einer geregelten kalorienreduzierten Ernährung zu befleißigen und insbesondere eine erhöhte körperliche Tätigkeit auszuführen". So könne er seine Insulinabhängigkeit gegebenenfalls auf null reduzieren.

Dafür seien die Möglichkeiten in seiner Heimat sogar besser, da die Ernährung dort nicht so kalorienreich sei wie in Thüringen. Wans Arzt sagte, er fürchte, dass sich Wans Zustand bei fehlender medizinischer Versorgung verschlechtere. "Bis hin zum Tode".

Doch das Verwaltungsgericht Gera urteilte, dass die medizinische Versorgung von Aboubacar Wan in Sierra Leone gesichert sei. Um die Abschiebung zu rechtfertigen, hatte das Sozialamt Eisenach zunächst zugesagt, zwei Jahre lang die Kosten für die Behandlung zu erstatten.

Das hätte dem Gericht jedoch nicht gelangt, eine langfristige Übernahme musste sichergestellt werden. Um dieses Abschiebehindernis zu beseitigen, versprach das Verwaltungsamt zu zahlen - "gegebenenfalls unbefristet, sofern der Antragsteller nachweist, dass er im Bereich eines Normalgewichtes ist".

Dies bedeute Körpergröße in Zentimetern minus 100 erhöht um maximal 10 Prozent, heißt es in dem Schreiben. Vor Gericht erschien Wan im "Normalmaß": mit 80 Kilo bei 1,79 Meter Größe. Ein Sprecher des Verwaltungsamts sagte der taz: "Wir werden das Gewicht in zwei Jahren mit Sicherheit nochmals prüfen." Da muss sich Wan wohl bei der Botschaft in Sierra Leone nochmals wiegen lassen.

Wie eine Behandlung in dem westafrikanischen Land aussehen soll, bleibt nach dem Urteil unklar. Das Auswärtige Amt beschreibt Sierra Leone im Internet als Land mit einer "hoch problematischen" medizinischen Versorgung, mit nur wenigen akzeptablen Apotheken. Woher soll Wan Insulin kriegen, zu welchen Ärzten gehen? Das Verwaltungsamt verweist auf die Botschaft in der Hauptstadt Freetown.

Wan droht nun eine schnelle Abschiebung. Seine Lebensgefährtin ist verzweifelt: "Er würde in Freetown landen und auf der Straße stehen." Wans Anwalt will vors Oberverwaltungsgericht ziehen.

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/der-fluechtling-darf-…

Languages
German
Topics
deportations

Refugee - Campaigns and Networking in English & Deutsch

About us - Newsletter here.

Donation und Spende:
Donation for refugee community campaign to end the deportation and social exclusion in Germany

Für finanzielle Autonomie – keine Anträgem aber ein Beitrag von allen, die Teil der Bewegung sind oder mit ihr sympathisieren
Mit Deiner solidarischen Spende beweist du die Kraft der Einheit in der Bewegung

Förderverein The VOICE e.V.
Sparkasse Göttingen
Kontonummer: 127829
BLZ: 260 500 01
IBAN: DE97 2605 0001 0000 1278 29
BIC: NOLADE21GOE
Wir sind dankbar für jede Spende (steuerabzugsfähig, Spendenquittung auf Wunsch) Belohnung 2015: Die politischen Ressourcen der Flüchtlinge in Deutschland

Initiatives and Refugee Activists in Germany

20 Years of The VOICE Refugee Forum - 20 years Anniversary of Refugee Resistance in Germany
Deutsch: 20. Jubiläum von The VOICE Refugee Forum - 20 Jahre Widerstand von Flüchtlingen in Deutschland

Navigation

  • An X-ray of Political Solidarity - on the Background of the RefugeeBlackBox Part 1
  • English | French: Online RefugeeBlackBox (RBB) - Community Campaign | Paint it Black!
  • Flüchtlinge können den Medien nicht trauen – Der MDR zu der Flüchtlingsdemonstration in Saalfeld
  • Free Christophe | Stop Deportation Now!! Rally in Hamburg, 19.03.21
  • Kontakt
  • Links: RefugeeBlackBox Solidarity
  • Mirror the refugee struggles - Observed and the Observer
  • Online Refugee Meetings - How do we live refugee camps today? English | Türkçe | Farsi | Arabic | Deutsch
  • Online refugee meetings - Invitation and Program
  • RBB Press and Invitation to 25 Years Anniversary of The VOICE Refugee Forum
  • RECLAIM YOUR POLITICAL AUTONOMY
  • Refugees Cannot Trust the Media - MDR on Refugee Demonstration in Saalfeld
  • Reminder: An X-ray of Political Solidarity - on the Background of the RefugeeBlackBox Part 1
  • Update: Christophe Cissé - Returned to Deportation Prison after resistance in the plane
  • Wir trauern um Salam Shenan, eine Mutter und revolutionäre Aktivistin des The VOICE Refugee Forums

contact us

Impressum
The VOICE Refugee Forum, Schillergäßchen 5, 07746 Jena. Tel.: Tel.: 0049 (0)176 24568988
Mail: thevoiceforum@gmx.de
>>>Login Button