Presse zu Katzhütte vom 11. März 2008!
Kommentar von VOICE Jena zur regionalen Berichterstattung in „Freies Wort“ ( Thüringer Press ) https://thevoiceforum.org/node/723
Thueringer-Allgemeine: Dunkle Streifen
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OTZ-Redakteur "Das Problem ist das Lager"
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Thueringer-Allgemeine.
Dunkle Streifen
Von Schimmel reden die 88 Flüchtlinge im Asylbewerberheim Katzhütte und von zugigen, schlecht geheizten Zimmern. Sie wollen in richtige Wohnungen. Der Kreis sieht sich da machtlos.
KATZHÜTTE. Der feuchtdunkle Streifen zieht sich durch die ganze Wohnung. Vom schmalen Schlafzimmer - in das gerade ein Doppelbett und der Laufstall für die einjährige Vügar passt - hin zur Couch im Wohnzimmer und der alten Schrankwand, vorbei am Stoffvorhang, hinter dem die neun Jahre alte Nasrin schläft, bis in die Kammer mit dem einzigen Waschbecken, die die Bewohner Küche nennen.
Seit gut einem Jahr lebt die Familie Aliev aus Aserbaidschan inzwischen in dem Bungalow des Asylbewerberheims Katzhütte - eine von 35 meist abgelegenen "Gemeinschaftsunterkünften" für die knapp 4000 Asylbewerber in Thüringen. Zu DDR-Zeiten dienten die Bungalows als Sommer-Ferienlager dem VEB Keramische Werke Hermsdorf. Seit 1992 müssen dort Asylbewerber wohnen. Derzeit sind es 88, aus Armenien, Aserbaidschan und dem Irak.
Oft mehrere Jahre leben Flüchtlinge in solchen Unterkünften, die nur für den Übergang gedacht waren. Vor allem sogenannte Geduldete. Ihr Antrag auf politisches Asyl wurde bereits abgelehnt, nun warten sie auf ihre Abschiebung. Das kann jedoch dauern, wenn ihnen im Heimatland weiter Lebensgefahr droht oder weil ihre Identität nicht festgestellt wurde. Wer kann schon sagen, ob die Papiere auf der Flucht verloren gingen oder vernichtet wurden, um die Abschiebung hinauszuzögern.
Tatsächlich habe er beim Besuch im Januar Baumängel festgestellt, räumt Jörg Fischer vom zuständigen Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt ein. Selbst wenn das Gesundheitsamt keine Gefährdung festgestellt habe, die Mängel würden bald behoben. So würden die Gebäude demnächst gegen Feuchtigkeit und Kälte gedämmt. Für die Fenster soll es neue Beschläge geben. Auch eine separate Gemeinschaftsküche sei geplant - auf Wunsch der Frauen.
Doch den Flüchtlingen geht es um mehr als um die dunklen Streifen. "Wir wollen raus hier", sagt Vater Wigar Aliev. Umziehen in eine richtige Wohnung, und zwar in eine Stadt. In Katzhütte seien sie abgeschnitten von allem. Es gebe keine Arbeit, keine Ärzte, keine Spielplätze. Dafür bis nach Neuhaus oder Saalfeld zu fahren sei zu teuer bei 60 Euro Taschengeld pro Monat.
Für die Flüchtlingsaktivisten des Jenaer Vereins "Voice" ist anderes wichtiger: "Hier geht es um einen politischen Kampf gegen das gesamte Lagersystem", sagt Aktivist Osaren Igbinoba aus Jena. Er und seine Unterstützer schrieben im Namen der Katzhütter Flüchtlinge Politiker an und verfassten Briefe, in denen sie "Isolation", "Ausbeutung" und die "psychische Folter" in Katzhütte beklagten - tief in den Bergen, wo die Winter lang und "unter Null Grad mit Schnee" werden.
Schon mehrere Heime, droht Osaren, seien in Thüringen auf Druck seines Vereins geschlossen worden. Allerdings wurden sie auch nicht mehr gebraucht. Seit 1996 sank die Zahl der Asylbewerber um zwei Drittel.
Preiswerte, angemessen große Wohnungen zu finden sei ziemlich kompliziert, sagt Jörg Fischer - zumal 60 Prozent der Flüchtlinge im Kreis bereits in Wohnungen untergebracht seien, weit mehr als anderswo. Dort fehle aber die Betreuung für Kinder und für auf der Flucht Erkrankte. Oder es gebe aggressive Nachbarn, die keine Ausländer nebenan wollen. Ein Flüchtlingsheim einzurichten sei durch ein Bundesgesetz vorgeschrieben. Und bei der Auschreibung hätten sich dann halt nur Dörfer beworben.
Da mache er es sich zu einfach, findet Sabine Berninger (Linke) vom Landesflüchtlingsrat. So habe Suhl sein Heim aufgelöst und nutze nun billige Wohnungen. Die Landkreise, sagt sie, müssten es nur wollen, dann gehe das auch.
11.03.2008 Von Falk HEUNEMANN
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Lokalnachrichten
"Das Problem ist das Lager"
Gestrige Gesprächsrunde in Katzhütter Asylbewerberheim
bringt keine Annäherung
Von OTZ-Redakteur Michael Graf Katzhütte.
(Foto: OTZ/Klaus Moritz) Sicherheitskräfte haben jede Menge zu tun, damit die Emotionen vor Beginn nicht überkochen.
Feuchtigkeitsschäden werden rasch beseitigt. Fürs Frühjahr ist eine Sanierung vereinbart. Mit der Dämmung des Daches wird begonnen, die Gerüste dafür sind aufgestellt. Die Fenster bekommen neue Beschläge. Es wird eine separate Küche für die Menschen geben, die in den Bungalows leben. - Trotz dieser Zusagen hatte Dr. Jörg Fischer, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales beim Landratsamt, in der gestrigen Gesprächsrunde im Katzhütter Asylbewerberheim einen schweren Stand.
Nicht der Schimmel sei das eigentliche Problem, sondern das Lager selbst, die Isolierung von Menschen unter unwürdigen Bedingungen, hielten Osaren Igbinoba, Thomas Ndindah und andere Aktivisten von The Voice Refugee Forum aus Jena entgegen, einem bundesweit agierenden Netzwerk von Flüchtlingen, das sich aktuell für die Katzhütter Asylbewerber stark macht und von anderen Flüchtlingsorganisationen unterstützt wird. In der als Informationsveranstaltung und Pressekonferenz deklarierten Zusammenkunft bekräftigten sie wie auch Mohammed Sbaih, Sprecher der Heimwohner, nachdrücklich ihre Forderung nach Schließung der Unterkunft in Katzhütte und dezentraler Unterbringung der Flüchtlinge (OTZ berichtete). Während Fischer in diesem Zusammenhang auf eine schriftliche Order des Landesverwaltungsamtes verwies, wonach Asylbewerber grundsätzlich in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen seien, sehen sie deutlich mehr Spielraum. "Unser Kampf geht weiter", betonte Sbaih und teilte auf OTZ-Nachfrage mit, es gebe "this night" (gemeint war also die Nacht zu heute) ein Meeting der Heimbewohner. Eine Unterschriftensammlung in Katzhütte, aber auch in Saalfeld und ganz Deutschland, solle folgen.
Die Veranstaltung hatte mit 30 Minuten Verspätung begonnen, weil mehr Flüchtlinge, besonders von außerhalb, Einlass begehrt hatten. Vereinbart worden war jedoch nach Fischers Angaben, dass mit zehn von Sbaih bestimmten Personen diskutiert werden sollte. Eine drohende Eskalation konnte vermieden werden. Polizei und Security waren vor Ort. Kommentar 11.03.2008
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http://www.tlz.de/tlz/tlz.politik.volltext.thueringen.php?zulieferer=dp…
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Katzhütte (dpa/th) - Das wegen miserabler Wohnbedingungen umstrittene Asylbewerberheim in Katzhütte (Landkreis Saalfeld- Rudolstadt) wird umfassend saniert. Zunächst sollen die Bungalows des ehemaligen DDR-Ferienlagers eine Wärmedämmung erhalten, kündigte der Sozialdezernent des zuständigen Landkreises, Jörg Fischer, am Dienstag an. Einen genauen Zeitplan für die weitere Sanierung nannte er nicht. Die Bewohner untermauerten unterdessen ihre Forderung nach einer Schließung des Heimes. »Es ist menschenunwürdig hier so isoliert zu leben«, sagte ihr Sprecher Mohammed Sbaih. In dem Heim wohnen derzeit 88 Menschen, darunter 14 Kinder und fünf Jugendliche.
11.03.2008 dpa
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JUMP Nachrichten Regional
(11.03.2008 | 19:00 Uhr)
http://www.jumpradio.de/programm/inhalt/nachrichten.shtml
Das Asylbewerberheim in Katzhütte wird wird umfassend saniert. Das kündigte Sozialdezernent Fischer an. Zunächst erhielten die Bungalows des ehemaligen DDR-Ferienlagers in Thüringen eine Wärmedämmung. Heimbewohner hatten sich über die nach ihrer Auffassung miserablen Wohn- und Lebensverhältnisse beschwert und fordern die Schließung der Einrichtung. Dort leben derzeit 88 Menschen
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http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?zulieferer=dpa&redak…;
dateiname=iptc-wap-20080311-302-dpa_17179976.nitf&kategorie=&catchline
=%2Fregioline%2Fthueringen&other=&dbserver=1Asylbewerberheim Katzhütte soll saniert werden
Katzhütte (dpa/th) - Das wegen miserabler Wohnbedingungen umstrittene Asylbewerberheim in Katzhütte (Landkreis Saalfeld- Rudolstadt) wird umfassend saniert. Zunächst sollen die Bungalows des ehemaligen DDR-Ferienlagers eine Wärmedämmung erhalten, kündigte der Sozialdezernent des zuständigen Landkreises, Jörg Fischer, am Dienstag an. Einen genauen Zeitplan für die weitere Sanierung nannte er nicht. Die Bewohner untermauerten unterdessen ihre Forderung nach einer Schließung des Heimes. »Es ist menschenunwürdig hier so isoliert zu leben«, sagte ihr Sprecher Mohammed Sbaih. In dem Heim wohnen derzeit 88 Menschen, darunter 14 Kinder und fünf Jugendliche.
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http://www.otz.de/otz/otz.rudolstadt.volltext.php?zulieferer=otz&kennung
=on2otzLOKStaRudolstadt39512&rubrik=Stadt®ion=Rudolstadt&kategorie=LOK
Bewohner kämpfen weiter für Asylheimschließung
Nächste Aktion am kommenden Dienstag
Katzhütte (OTZ/TS). Ungeachtet der Zusagen für eine schnelle Verbesserung der Wärmedämmung (OTZ berichtete) kämpfen die Bewohner des Flüchtlingsheimes in Katzhütte weiter für die Schließung der Unterkunft. "Wir wollen nicht mehr von aller Welt abgeschnitten leben", heißt es in einer Mitteilung. Für Dienstag, den 11. März, haben sie die Bewohner von Katzhütte, den Bürgermeister und regionale Pressevertreter eingeladen.
Die Heimleitung arbeite mit allen Kräften daran, Pressevertretern den Zutritt zu den Unterkünften zu verweigern, sagt Mohammed Sbaih, Sprecher der Betroffenen. So sei ein Team des MDR diese Woche nicht in die Räumlichkeiten gelassen worden. "Aber wir sind keine Gefangenen und haben ein Recht, Leute hierher einzuladen", so Sbaih.
Abermals wird auf die Zustände in dem ehemaligen Ferienlager hingewiesen. "Die meisten von uns wohnen in alten Baracken, deren Wände aus Hartpappe bestehen. Die Räume sind extrem hellhörig und es gibt für die dort lebenden Familien kaum Privatsphäre", heißt es weiter.
Die ehemalige Ferienanlage sei zum einen alt und verbraucht, da sie nie restauriert worden ist. Zum anderen sei sie nie zum dauerhaften Bewohnen ausgerichtet gewesen.
Viele Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft müssten dort aber für fünf Jahre und mehr wohnen bleiben. Die Wände der Bungalows und Baracken seien kaum oder gar nicht gedämmt, weshalb sich viele der Bewohner elektrische Heizgeräte selber kauften. Diese seien ihnen aber immer wieder von der Heimleitung weggenommen worden mit der Begründung, die Geräte würden zu viel Strom verbrauchen.
06.03.2008
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Erschienen am 12.03.2008 00:00
http://www.freies-wort.de/nachrichten/thueringen/seite2thueringenfw/art…
Flüchtlingspolitik
Dialog im Asylantenheim
Mit zweifelhaften Methoden für eine bessere Integration
Von RedaktionsmitgliedMatthias Thüsing
Photo: Mohammed Sbaih (links) ist der Sprecher der Flüchtlinge in Katzhütte: „Wir leben hier isoliert“.
Gemeinschaftsunterkunft am Rande von Katzhütte machen möchte. Fischer ist nicht blind für die Probleme in der Einrichtung. Seit Ende Februar sind sie in die breite Öffentlichkeit gerückt. Unterstützt vom Flüchtlingshilfe-Netzwerk The Voice haben 20 von 88 Heimbewohner gegen die „miserablen Umstände der Unterbringung in Katzhütte“ öffentlich protestiert. Fischer stellt sich der Diskussion. Aber er bittet auch die Zuständigkeiten zu beachten. „Wir halten uns an die gesetzlichen Regelungen und wir wollen die Spielräume maximal nutzen“, verspricht er. Er hat einen klaren Blick für die Lage und Nöte der 88 Heimbewohner. Schließlich ist Fischer der zuständige Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales im Saalfelder Landratsamt.
Doch Fischers Botschaft kommt nicht an beim Großteil der etwa 30 Flüchtlinge in dem kleinen Versammlungssaal auf dem Heim-Gelände. Denn die Aktivisten von The Voice – einer Flüchtlings-Selbsthilfe-Organisation – übersetzen seine Angebote an die Menschen nicht ins Deutsche. Mehrfach fallen sie ihm ins Wort, fordern stattdessen einen weiteren Flüchtling auf, von seinem Schicksal zu erzählen. Pressekonferenz nennt sich das seltsame Schauspiel. „Schließen sie dieses Heim, so wie andere Heime in Thüringen auf unseren öffentlichen Druck hin geschlossen wurden“, fordert Osarim, ein weiterer Voice-Aktivist: „Flüchtlinge sind die am meisten unterdrückten Menschen in Deutschland.“ Osarim spricht Englisch. Seine politischen Forderungen werden ins Deutsche übersetzt.
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Klagen über die Lebensbedingungen
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Vorne auf dem improvisierten Podium sitzt Mohammed Sbaih. Er ist Sprecher der Flüchtlinge in Katzhütte. Der 40-Jährige umreißt die Probleme der Heimbewohner. „Wir leben hier isoliert. Die Verkehrsanbindungen von und nach Katzhütte sind schlecht.“ Weil die Sozialhilfe nur in Lebensmittelgutscheinen ausbezahlt werde, könne er sich Zugtickets gar nicht leisten. Er spricht von Schimmel in den Unterkünften. Von mangelnden Möglichkeiten für die Kinder zum Spielen.
Manche Forderungen sind berechtigt, andere weist Peter Lahann, Pressesprecher im Landratsamt zurück. „Tatsächlich sorgt das Auftreten von Schimmel in einem der Bungalows seit längerer Zeit für Unmut“, gibt Peter Lahann zu. Trotz Umbauten sei es aufgrund unzureichender Belüftung immer wieder zu einer hohen Luftfeuchte gekommen, die das Auftreten von Schimmel begünstige. Der Vorwurf um die unzureichende finanzielle Unterstützung der Bewohner von Katzhütte weist er dagegen zurück. Flüchtlinge bekämen in der Regel monatlich rund 60 Euro Bargeld ausgezahlt, zusätzlich würden für rund 106 Euro Gutscheine ausgereicht.
Den Bewohnern selbst ist kein Vorwurf zu machen: In die schlecht gedämmten Unterkünften aus DDR-Zeiten würde kein Deutscher freiwillig einziehen. Schon gar nicht auf Dauer. Doch menschenunwürdig sind die Holzbauten auch nicht. Mehrfach haben Behörden die Einrichtung in den vergangenen Wochen auf Herz und Nieren prüfen lassen. Das Fazit: Nicht schön, aber Gesetzeslage!
Neben Mohammed Sbaih auf dem Podium durfte auch eine irakische Mutter berichten, sie lebe hier bereits seit fast sechs Jahren, lautet die von The Voice arrangierte Übersetzung aus dem Arabischen. „Warum?“, fragt die Frau. Vielleicht liegt es ja einfach nur am Dolmetscher. Denn die Behörden haben die Familie nicht vor fünf, sondern erst im Frühjahr vergangenen Jahres in Katzhütte eingewiesen.
Bewusste Strategie oder peinlicher Übersetzungsfehler ? Werden hier das Schicksal und die Anliegen von Flüchtlingen missbraucht für politische Forderungen nach einer anderen Flüchtlingspolitik ? Den Katzhütter Heimbewohnern hilft ein Streit um die große politische Linie nicht. Im Gegenteil: Geflohen vor Kriegswirren, Despoten oder Armut, vertrauen sie sich einem Netzwerk an, dass jedenfalls gestern in Katzhütte echtes Interesse am Einzelfall nicht hat. Nicht einmal die Angebote für einen Dialog werden in die Sprache der Heimbewohner übersetzt.
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Kommentare zum Artikel
Antwort von VOICE-Mitglied Thomas Ndindah
Die Angebote des Herrn Fischer auf die Forderungen der betroffenen Flüchtlinge im Katzhütter „Heim“ basieren auf der völlig notfreien Basis, dass das zuständige Amt des Landkreises Saalfeld/Rudolstadt unbedingt auf einer fortgesetzten Unterbringung im fraglichen Objekt festhalten will! Die nicht einmal in Abrede gestellten „Probleme ... seien zwar erkannt“ - lediglich die NOT-wendigen Konsequenzen sollen mit Verweis auf übergeordnet „geltendes Recht(?)“ möglichst vermieden werden!
Die „Blindheit“ der Schreibtischtäter steht also nicht für die Erkenntnis bestehender („gesetzeslage“nkonformer?) Misstände, sondern vielmehr für eine bürokratische Mentalität, dass Schwarzschimmel in mangelhaft isolierten Feuchtbiotopen jahrelang zumutbar sein muss – zumindestens dann, wenn Menschsein nicht mit einer deutschen Aufenthaltserlaubnis verbunden ist!
Die „Zuständigkeit“ des Herrn Fischer betrifft die Situation vor Ort ... und seine Einschätzung, dass die bestehenden „Probleme“ im baulichen Sinne sanierbar seien bezeugt eher eine maximal gewollte, gemeinschafliche Inkompetenz der handelnden Behörden in Bezug auf ihre Aufsichtspflichten für Gesundheit und Würde der ihnen anvertrauten Menschen als einen „klaren Blick für (deren) Lage und Nöte“! Welche „Spielräume“, sollen hier auf wessen Kosten maximal (ge)nutzt“ werden?
Fischer ist „zuständig ... für Soziales und Jugend“ (und das sogar „schließlich“!)... und wenn er wirklich einen übersetzbaren „Dialog“ anbieten wollte – wo war dann sein Übersetzer ... und zwar nicht nur „ins Deutsche“ (wie von Ihnen vorgeschlagen!), sondern vor allem in alle Muttersprachen vor Ort?
Das „Schauspiel“ inszeniert sich selbst und alle – wie auch immer berechtigten – Einwürfe werden nicht zuletzt als `Störung´ empfunden. Der Protagonist des VOICE Refugee Forums in Jena heisst Osaren Igbinoba, ist selbst ein Deutschland-erfahrener Flüchtling und verdient es in keinster Weise öffentlich mit nur falschem Vornamen tituliert zu werden, eben weil die von ihm formulierten Aussagen den beredten `Kern´ des Systems beim Namen nennen – und es nur Rechtens ist, wenn eine Initiative ihre ureigensten Forderungen für die (wie Sie – Sie aber leider ja nur nur zeitweise) anwesende Presse in die Amtssprache übersetzt!
Der Umstand, dass sich asylsuchende Flüchtlinge im Fluchtland Ihrer Wahl über die erlebte Behandlung beschweren mag in manchen Kreisen als ein gern benutztes Argument für Mängel in der fremdländischen Dankbarkeitskultur herhalten – aber hier geht es um Zustände die Menschen in Deutschland mit der Begründung gesetzlicher Flüchtlingspolitik aufgenötigt werden, die mit der hierzulande möglichen Menschenwürde grund(und anderweitig ge-)setzlich nicht vereinbar sind.
Da wird eine unsägliche Verbindung zwischen objektiven alters- und konstruktionsbedingte Mängeln in der Bausubstanz und deren konzeptionellen Raumaufteilung mit einer `verhaltensbedingten Teilschuld´ der Betroffenen selbst hergestellt, die (entfernt?) an den Minirock weiblicher Vergewaltigungsopfer erinnert ... und natürlich war das auch hier fragwürdige Motiv menschlich nie so gemein(t).
Unter den weiterführenden Forderungen der Flüchtlinge zur Gewährleistung eines weitgehend selbstbestimmten Lebens unter Fluchtbedingungen werden vor allen anderen Dingen die Anerkennung von gesellschaftlich festgestellten finanziellen Armutsgrenzen menschlichen Lebens in Deutschland einschliesslich deren `bestrafender´ Einschränkung und der Verzicht auf ein (nicht katastrophenbedingtes!) Gutscheinsystem als `natürlich unbegründet´ zurückgewiesen.
Mit einer historisch gleichmütigen (zynischen) Mentalität werden den Flüchtlingen in Deutschland Zustände aufgezwungen, denen sich „kein Deutscher freiwillig“ und „schon gar nicht auf Dauer“ unterwerfen würde als angebliche „Gesetzeslage“ serviert – auf Nachfrage gern auch mal mit scheinheilig `verantwortlicher´ Gutachtermine.
Das bei dem vorliegend nachhaltigen Willen zum Unverständnis bestehender Misstände auf vielschichtigen Ebenen das grundsätzliche Vertrauen in den `korrekten´ deutschen Sprachverstand deutsch übersetzender Flüchtlinge besteht mag da nicht wirklich mehr wundern – 5 Jahre „hier“ in Deutschland mit (vorläufiger?) Endstation Katzhütte oder aber 5 Jahre Flüchtling in Katzhütte ... wer hat denn da jetzt wen und warum und wie missverstanden?!
Natürlich geht es um Strategien ... und da es hier um Menschen-“Schicksal(e)“ geht stellt sich auch keine „peinliche“ Frage, ob ein Eintreten für die Belange in Deutschland gepeinigter Flüchtlinge und deren berechtigter „Anliegen“ auch nur im Entferntesten etwas mit deren „Missbrauch“ zu tun haben könnte.
Gerade vor dem Hintergrund der lokal ach so `verständnisvollen´ Amtsträger, die ja `nur´ der Gewalt des `höheren´ Gesetzes Folge leisten können eben nur geänderte Rahmenbedingungen in der allgemeinen Flüchtlingspolitik Deutschlands das Handeln der `Gesetzeshüter´ konformativ beeinflussen!
Entgegen der bei auftretenden Widerständen gerne immer wieder vorgehaltenen `Hiobshypothese´ flüchten Menschen eben nicht in die Arme von hier aktiven Menschenrechts“Netzwerk“en sondern konkret nach Deutschland – auch wenn sich letzteres nicht immer als `würdig´ erweist!
Falls sich im Zuge der hier formulierten Forderungen die Notwendigkeit der Übersetzung wirklich alternativer Angebote seitens der Verwaltungsbehörden ergeben sollte, werden wir jederzeit zur Verfügung stehen ... aber niemand kann ein Netzwerk dazu zwingen systematische Durchhalteparolen zu übersetzen und den integerierten Hohn gleich noch mit!
Zur Objektivierung Ihrer und meiner Ausführungen möchte ich Sie gern auf meine Bildergalerie zur „Gemeinschaftunterkunft in Katzhütte einladen:http://en.sevenload.com/albums/8xQP8v6
PS: „Den Bewohnern selbst ist kein Vorwurf zu machen...“ - Ihnen Herr Thüsing allerdings schon! Ihre tendenziöse Berichterstattung im Sinne einer öffentlichen Verharmlosung menschenunwürdiger Zustände bei gleichzeitiger Diffamierung der politischen Selbstorganisation von Flüchtlingen in Deutschland sucht in Sachen stammtischbekannten Zynismus´ wirklich seines Gleichen unter Journalisten!
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Grüne fordern dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen
26.02.2008: Astrid Rothe-Beinlich unterstützt die Forderung nach Auflösung
der Flüchtlingsunterkunft in Katzhütte
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Katzhütte haben schwere Vorwürfe bezüglich der dort herrschenden Zustände erhoben.
Der Thüringer Flüchtlingsrat hat daraufhin die Schließung der Gemeinschaftsunterkunft gefordert. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen schließen sich dieser Forderung mit Nachdruck an.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen und Mitglied im Flüchtlingsrat Thüringen e.V.:
"Wir sind erschüttert über die erschreckenden und bedenklich stimmenden Zustände in der GU Katzhütte. Baracken mit Rissen, die die Wände durchziehen, Schimmel der meterhoch in den Wohnungen steht - diese Berichte lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Beschimpfungen und Bestrafungen seitens der Heimleiterin, Schikanen bei der Bereitstellung von Toilettenartikeln und warmem Wasser - diese Zustände halten wir für
schier unerträglich!
Laut Artikel 1 GG ist die Würde des Menschen unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Dass Menschen in der heutigen Zeit unter derart menschenunwürdigen Zuständen leben müssen, stellt unserer Landesregierung und den verantwortlichen Behörden ein Armutszeugnis aus. Dies muss umgehend ein Ende haben!"
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern schon seit Jahren eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Thüringen.
"Die Flüchtlinge haben ganz unterschiedliche Gründe, die sie zur Flucht aus der Heimat zwingen. Oft spielen politische, religiöse Gründe oder die sexuellen Orientierung eine Rolle, mitunter auch Krieg, Armut, Unterdrückung oder Hunger. Diese Menschen haben es sich nicht leicht gemacht, niemand verlässt gerne seine Heimat. Mit der Flucht wird die
Hoffnung auf ein Leben in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit verbunden, ein Leben, in dem auch die Kinder eine Perspektive auf Bildung und menschenwürdiges Leben haben.
Diese Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben kann nur mit einer dezentralen Unterbringung in eigenen Wohnung oder in kleineren Gruppen erfüllt werden, in der die Flüchtlinge ihr Leben selbst bestimmen können.
Dies fördert auch eine bessere Einbindung in unsere Gesellschaft. Wir fordern deshalb das zuständige Landratsamt auf, den von den BewohnerInnen erhobenen Vorwürfen nachzugehen und eine sofortige Schließung der GU Katzhütte zu veranlassen!", fordert Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
Stefanie Dolling
Referentin Landesvorstand
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
Lutherstraße 5 - 99084 Erfurt
Tel.: 0361-5765037
Fax: 0361-5765035
Email: stefanie.dolling(at)gruene-thueringen.de
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OTZ Press: Katzhütte - Bewohner kämpfen weiter für Asylheimschließunghttps://thevoiceforum.org/node/716
Offene Einladung nach Katzhütte am 11.03.2008 ab 11:30 Uhr
https://thevoiceforum.org/node/712
Katzhütte: Emanzipatorische Flüchtlinge, Freedom of Movement 05.03.2008
https://thevoiceforum.org/node/715
http://de.indymedia.org/2008/03/209634.shtml
Einschüchterungsversuch gegen Flüchtlingsprotest in Katzhütte
http://thecaravan.org/node/1514
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Faxkampagne zur Scließung des Lagers befindet sich unter:
http://thecaravan.org/files/caravan/katzhuettemusterbrief1_de.pdf
Wir wollen in normalen Häusern wohnen und nicht in Baracken! http://thecaravan.org/node/1489
English und Deutsch:) APPEAL FROM THE REFUGEE CAMP IN KATZHÜTTE TO CLOSE THEIR MISERABLE HEIM https://thevoiceforum.org/node/699
Turkish:) Biz, Katzhütte mülteci kampında yaşayan ilticacılar,herkese,......
https://thevoiceforum.org/node/727
Informationsveranstaltung und Pressekonferenz in der Katzhütter „Gemeinschaftsunterkunft“, Oelzer Straße 44, 98746 Katzhütte: http://thecaravan.org/node/1501
-Gäste im Isolationslager Katzhütte http://thecaravan.org/node/1505
### Musterfax an Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt und Thüringer Innenministerium ###
http://thecaravan.org/files/caravan/katzhuettemusterbrief1_de.pdf
PRRESS - RADIO - TV. ::::::::
MDR - Katzhütte: Wir wollen in normalen Häusern wohnen PART I & PART II
Part 1 -MDR TV zu Katzhütte vom 04. März 2008!
Ärger um Asylbewerberheim. In Katzhütte im Thüringer Wald leben Asylbewerber in einem ehemaligen Kinder-Ferienlager - unter Bedingungen, die kein Deutscher hinnehmen würde 04.03.2008
http://www.youtube.com/watch?v=t9x6pwq4xB4&feature=related
Part 2 -MDR TV zu Katzhütte vom 11. März 2008!
Tumulte vor Pressekonferenz in Katzhütte
Die Bewohner des Asylbewerberheims in Katzhütte haben die Presse eingeladen, um auf die katastrophalen Wohnbedingungen aufmerksam zu machen. Das Treffen eskalierte fast. (12.03.2008)
http://www.youtube.com/watch?v=VkeHN9lI3e4&feature=related
-Die Presse und Radio:
zu Katzhütte Konferenz in Marz 11.03.2008:
Isolation statt Integration https://thevoiceforum.org/node/719
-Radio
Proteste im Flüchtlingslager Katzhütte
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21577
Produktionsdatum, 14.03.2008.
GU Katzhütte - Es muss etwas passieren
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21390
Produktionsdatum, 04.03.2008
Deutschlandfunk:. Katzhütte. MP3, Flash.
Sendezeit: 13.03.2008, 14:18. Von Weeg; Hilde - 03.52 Min.
Deutschlandradio Kultur. Buchmesse Leipzig - Die literarisierte Stadt. MP3, Flash
dradio.de - Audio on Demand
http://www.dradio.de/aod/?station=1&broadcast=9539&playtime=1203601586&fileid=6284e5c7&
Für mehr Informationen wenden sie sich bitte an:
Hr. M. Sbaih: Tel.Handy: 0162 3574667 in Katzhütte
The VOICE Refugee Forum Jena;
Tel.Handy: 0176 24568988.
E-mail: thevoiceforum@emdash.org,
Internet homepage: https://thevoiceforum.org