Gerstungen
Das System Zermürbung – ein Jahrzehnt Duldung im Lager von The VOICE Update zu Gerstungen
mit Interesse lese ich Ihren Artikel im SPIEGEL-online vom 15. Oktober 2010:
"Ich lebe nicht in Deutschland, sondern im Lager."
Sie berichten da von Menschen, die in einem Asylbewerberheim im thüringischen Gerstungen leben. Gleichzeitig heisst es über diese Menschen, dass sie "ausreisepflichtig" seien, aber aus "unterschiedlichen Gründen geduldet werden". Wie das zusammengeht: Asylbewerber zu sein und gleichzeitig ausreisepflichtig, bleibt ein Geheimnis.
Und dann schildern Sie grauenhafte materielle und soziale Umstände in diesem Heim. So grauenhaft, dass der Leser nur glauben kann, dass die Verantwortlichen für diese Zustände schlicht Verbrecher sind. Sie nennen da das Landratsamt des Wartburgkreises und insbesondere einen Vizelandrat Friedrich Krauser.
Ich habe mir die von "The Voice" erstellte Video-Dokumentation auf youtube angesehen: grauenhaft. Ich sage es noch einmal: Ihr Text und das Video lassen den Leser glauben, dass die Verantwortlichen vor ein Gericht gehören!
Sie erwähnen auch einen Herrn Clemens Wigger vom Flüchtlingsnetzwerk The Voice in Jena. Diese Organisation scheint gegen die unmenschlichen Zustände zu kämpfen, Zustände, für die das Landratsamt und der Vizelandrat Krauser offenbar verantwortlich zeichnen.
Was Sie dann alles berichten über die behördlichen Bestimmungen, denen die Asylbewerber unterliegen, klingt so abstrus und inhuman, dass man unweigerlich an die jüngste deutsche Geschichte erinnert wird. Das sadistische Erniedrigen und Drangsalieren von Menschen: ist das denn in Deutschland immer noch nicht beendet? Sie selbst fragen aufgrund Ihrer Informationen völlig zu Recht -, ob man "Männer(n) mit einer schwierigen Vergangenheit und umstrittenen Kontakten" deswegen "eine menschenwürdige Unterbringung verweigern" darf? Darf man natürlich nicht. Wer dies tut, ist ein Menschenschinder und gehört vor Gericht und hinter Gitter.
Ich möchte Ihnen für Ihren mutigen Artikel danken: er liegt weit, sehr weit über dem Niveau dessen, was man so in SPIEGEL-online lesen kann. Bravo für diese wertvolle journalistische Arbeit.
In der Hoffnung, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und sich die Situation der Opfer schnellstens zum Guten verändert, bin ich
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Hans Barth
---------- Forwarded message ----------
From: Hans Barth
Date: Fri, 15 Oct 2010 18:30:59 +0200
Subject: Asylbewerber
To: annette_langer@spiegel.de
Cc: ordnung@wartburgkreis.de, buergerbeauftragte@wartburgkreis.de,
THE_VOICE_goettingen@gmx.de, fluchtmohlau@googlemail.com
+++
Der Widerstand in den Flüchtlingslagern braucht Unterstützung und kostet Geld!
Isolation statt Integration in Gerstungen - "Ich lebe nicht in Deutschland, sondern im Lager" Spiegel Online, 15.10.2010
„So sieht ein Ghetto mitten im Dorf aus!“ - Thueringer Apartheid Residenzpflicht in Flüchtlingslager
Ungeplante Unterbrechung - Asylbewerber nutzten Festveranstaltung als Plattform und teilten dem Innenminister ihre Probleme mit
» Wir müssen ordentliche Wohnungen bekommen« Ein Gespräch mit Liridona Rexha im Flüchtlingslager Gerstungen
"Die Leute hier sind fix und fertig" Karawane Festival - Delegation in Thüringer Flüchtlingslagern
Videos
Video über die Isolation im Flüchtlingslager: Besuch im Lager Gerstungen und Blind Banga am 16.09.10
New Video: BLIND BANGA - Maybe I can see again! Gerstungen Refugee Isolation camp in Thueringen (eng/deut)
Meinersen
Schließt das Lager Meinersen!
Perfides Kontrollsystem - Grundrechte von Flüchtlingen verletzt in Meinersen bei Gifhorn (Niedersachsen)
Brief der Flüchtlinge aus dem Lager Meinersen an den Kreistag
Update aus dem FlüchtlingsLager Meinersen und Briefkampagne
Asylbewerber - Isoliert und zur Untätigkeit verdammt
Biberach
Solidaritätserklärung für Flüchtlingskampf in Biberach